Beratung für Opfer von Diskriminierung und rechter Gewalt im Saarland

Dienstag, 26.06.2012, 19.00 Uhr

Frauenbibliothek Saar, Bleichstraße 4, 66111 Saarbrücken

 

 

Die Juristin Christina Giannoulis stellt die Arbeit der Beratungsstelle für Opfer von Diskriminierung und rechter Gewalt im saarländischen Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie vor.

Die erschreckenden Enthüllungen der Neonazi-Mordserie zeigen, wie notwendig die Achtsamkeit gegenüber allen Erscheinungsformen von Rechtsextremismus und Rassismus – nicht nur am Rand sondern auch in der Mitte der Gesellschaft – ist. Dafür ist entschlossene Aufklärung, effektive Strafverfolgung, Zivilcourage und professionelle Beratung erforderlich, die nicht nur die Täter und ihr Umfeld in den Blick nimmt, sondern auch den Opfern Anerkennung entgegenbringt, d.h. die Opferperspektive ernst nimmt.

Wann ist man überhaupt von Diskriminierung betroffen und wann ist man Opfer rechter Gewalt?

 

Seit 2006 gilt in Deutschland das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG). Es hat das Ziel Benachteiligungen vielfältiger Art zu verhindern oder zu beseitigen. Doch menschenrechtlich fundierter Diskriminierungsschutz erschöpft sich nicht darin.

Verschiedene Definitionen „rechter Gewalt“ stehen in der interdisziplinären Diskussion. Dazu gehören politisch motivierte Gewalt von rechts, Hassgewalt, Volksverhetzung, manifeste und latente Erscheinungsformen von Rassismus, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit, Sexismus und Homophobie sowie Abwertung von Menschen mit Behinderung und sozial benachteiligten Gruppen.

Wer in diesem Sinne betroffen ist, kann sich an die Beratungsstelle wenden, die – im Rahmen des Bundeprogramms „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“- in das „Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus im Saarland“ eingebunden ist. Die Beratung erfolgt unbürokratisch und kostenlos in Fällen von vereinzelten diskriminierenden Äußerungen oder Handlungen, komplexeren Problemlagen oder Mehrfachdiskriminierungen, gewalttätigen rechtsextremen Übergriffen und deren Folgeproblemen.

Infos unter: www.beratungsnetzwerk.saarland.de und www.toleranz-foerdern-kompetenz-staerken.de

Die Veranstaltung ist kostenlos.

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