Damit kein Gras drüber wächst: Workshop „Vor aller Augen – NS-Zwangsarbeit im Saarland“

Das Historische Museum Saar lädt zusammen mit dem Landesjugendring Saar zu einem gemeinsam organisierten Workshop für junge Menschen zwischen 13 und 26 Jahren aus dem Saarland sowie den benachbarten Ländern der Großregion (Rheinland-Pfalz, Frankreich, Luxemburg und Belgien) ein. Das Angebot ist kostenlos. Anmeldungen sind ab sofort möglich.

Im August 1944 waren zwischen 60 000 und 70 000 ausländische Arbeitskräfte als Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in der Saargegend eingesetzt. Diese Zahl macht deutlich, wie groß diese beinahe vergessene Opfergruppe ist. Sie waren in sehr vielen Bereichen beschäftigt: in der Landwirtschaft, in der Industrie oder in privaten Haushalten. Im Saarland und damit auch in Saarbrücken gibt es dementsprechend viele Spuren zu entdecken, die zeigen, dass Zwangsarbeit während der NS-Zeit allgegenwärtig war.

Nach einer kurzen Einführung ins Thema besucht die Gruppe die Ausstellung zur NS-Zeit im Historischen Museum Saar. Mit Hilfe von ausgewählten Exponaten und der Besichtigung der Gestapo-Zelle erhalten die Jugendlichen einen regionalgeschichtlichen Einblick in die Geschehnisse zwischen 1935 und 1945. Im anschließenden Workshop erarbeiten sie durch verschiedene Übungen die Strukturen und das Ausmaß der Ausbeutung während dieser Zeit. Anhand der Biografie von Polina Tichovskaja (geb. Bortkova), einer Ukrainerin, die mit 15 Jahren zur Zwangsarbeit nach Saarbrücken verschleppt wurde, erforschen sie die Lebensbedingungen der Zwangsarbeiter*innen während des Nationalsozialismus und beleuchten die langfristigen Folgen für die Betroffenen.

Der Workshop richtet sich an Schulklassen sowie Jugendgruppen im außerschulischen Kontext zwischen 13 und 26 Jahren, die aus dem Saarland sowie den benachbarten Ländern der Großregion (Rheinland-Pfalz, Frankreich, Luxemburg und Belgien) kommen. Die Dauer beträgt drei Stunden, Beginn ist ab 10 Uhr möglich. Der Eintritt ins Museum sowie die Teilnahme am Workshop sind frei. Anmeldungen für das zweite Schulhalbjahr 2024/2025 werden ab sofort entgegengenommen.

Der Workshop ist Teil des Projekts „Damit kein Gras drüber wächst“, das vom Landesjugendring Saar initiiert wird und jungen Menschen die Möglichkeit bietet, sich mit geschichtlich-politischen Themen des Nationalsozialismus in ihrer Region auseinanderzusetzen. Gefördert wird das Projekt von der Beauftragten der Bundesregierung für Medien und Kultur, die Landeszentrale für politische Bildung des Saarlandes ist Bildungspartner.

 

 

ANMELDUNG:

Historisches Museum Saar

Buchungstelefon: + 49 681 506-4506

E-Mail: info@hismus.de

Bei Fragen zu Inhalten des Workshops:

Lisa Denneler

Projektleitung „Damit kein Gras drüber wächst“

Telefon: +49 681/63331

Mobil: +49 1590/6846415

E-Mail: denneler@landesjugendring-saar.de

 

Foto:

Polina Tichovskaja (geb. Bortkova) ©Historisches Museum Saar

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