STEINERNE MACHT. Burgen, Festungen, Schlösser in Lothringen, Luxemburg und im Saarland

17.11.2018–23.6.2019

Das Historische Museum Saar präsentiert unter dem Titel „STEINERNE MACHT. Burgen, Festungen, Schlösser in Lothringen, Luxemburg und im Saarland“ auf einer Fläche von 1300 m² die größte Sonderausstellung seit seiner Gründung 1985. Das grenzüberschreitend angelegte und von einem internationalen Expertenteam unterstützte Projekt zeigt die Baugeschichte und Aspekte des Alltags in den Anlagen der Großregion sowie eine neu gestaltete Ausstellung zum Thema Saarbrücker Burg und Schloss unter Einbeziehung der Unterirdischen Burg, die eine moderene Lichtanlage erhalten hat.

 

Die Kulturlandschaft in Lothringen, Luxemburg und im Saarland zeichnet sich durch einen reichhaltigen Bestand von mehr als 200 Burgen, Festungen und Schlössern aus. Das Historische Museum Saar fasst erstmals mit seiner neuen Sonderausstellung „Steinerne Macht“ die Forschungen zu diesen Anlagen in der Großregion SaarLorLux zusammen. Unterstützt wurde es dabei von Experten aus Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Österreich und Großbritannien. In einer Pressekonferenz stellten Zweckverbandsvorsteher Peter Gillo und Museumsdirektor Simon Matzerath die Ausstellung vor.

In der Sonderausstellungshalle wird die Baugeschichte der Burgen, Festungen und Schlösser in der Großregion gezeigt von den mittelalterlichen Burgen über die Schlösser im Stile der Renaissance, die als Reaktion auf die neuen Feuerwaffen entstandenen Festungen des 17. Jahrhunderts bis zu den Barockschlössern mit ihrem zeremoniell ausgefeilten höfischen Leben. Das 19. Jahrhundert erlebte dann die Wiederentdeckung der Burg als ein romantischer Sehnsuchtsort und das 20. Jahrhundert die Pervertierung der Ritterideale in der Zeit des Nationalsozialismus z. B. durch die geplante NS-Ordensburg an der Saarschleife.

Von insgesamt sechs ausgewählten, heute kaum noch erhaltenen Anlagen, wie Schloss La Fontaine in Luxemburg, Schloss Karlsberg oder Burg Alt-Montclair werden großformatige fotorealistische Computer-Rekonstruktionen gezeigt, die von dem Spezialisten Mikko Kriek in Amsterdam gefertigt wurden. Sie präsentieren die Anlagen in der Hochphase ihrer Bauentwicklung mitsamt der Landschaft.

Das Untergeschoss des Museumsbaus ist den Bauten auf dem Saarbrücker Schlossfelsen gewidmet, wobei die unterirdische Burg mit einbezogen und mit einer neuen Lichtanlage ausgestattet wurde.

Exponate aus dem Saarland, die alle neu gesichtet und bewertet wurden, aber auch aus großen renommierten Sammlungen und Museen in Frankreich, Luxemburg und Bayern ergänzen die baugeschichtliche Darstellung der Burgen und werfen exemplarisch Schlaglichter auf Aspekte des Lebens und des Alltags einfacher und hochgestellter Menschen in den Anlagen, von der Bewaffnung über die Liebe, sich wandelnde Konsumgüter bis zum Handwerk. Viele Objekte sind erstmals im Saarland zu sehen z.B. ein Schwert aus der Zeit um 1000 aus dem Bayerischen Armeemuseum, ein Maximilians-Harnisch aus dem Germanischen Nationalmuseum, großformatige Gemälde und Karten aus Bitche, Metz oder Luxemburg und eine Uhr aus dem früheren Schloss Karlsberg.

Videoaufnahmen zeigen erstmals Räume und Gänge im Schlossfelsen, die aufgrund ihrer schwierigen Zugangssituation nicht für Besucher offenstehen. Außerdem wird z.B. der Gebrauch von Hakenbüchse und Armbrust demonstriert.

Zweckverbandsvorsteher Peter Gillo erklärte, er sehe das Historische Museum Saar am Saarbrücker Schloss als den natürlichen Ort für die Ausstellung. “Am Saarbrücker Schlossfelsen finden sich Spuren aller Bauphasen: von der mittelalterlichen Grafenburg, über Jahrhunderte zur Festung ausgebaut, von den prächtigen Residenzschlössern erst im Renaissance- dann im Barockstil, von der bürgerlichen Nutzung als private Wohneinheiten im 19. Jahrhundert, vom dunkelsten Kapitel seiner Geschichte als Sitz der Gestapo”, so Peter Gillo. Museumsdirektor Simon Matzerath dankte den Kooperationspartnern und Sponsoren. Er erklärte, im Dezember werde ein reich illustrierter Begleitband von 432 Seiten erscheinen, der erstmals die Forschungen zu den Burgen, Festungen und Schlössern der Großregion zusammenführe.

Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Tobias Hans.

Sie ist ein Projekt von Sharing Heritage – europäisches Kulturerbejahr 2018.

Unterstützt wird das grenzüberschreitende Projekt durch das Ministerium für Bildung und Kultur, den Regionalverband Saarbrücken, den Förderverein für das Historische Museum Saar, die Sparkasse Saarbrücken, Saartoto und Saarland Marketing.

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