DIE ARIER: Regisseurin Mo Asumang zu Gast im FILMHAUS.
Am Montag, 17. November 2014, 20.00 Uhr stellt die Regisseurin Mo Asumang ihren hochinteressanten Film DIE ARIER persönlich im Saarbrücker Filmhaus vor. In Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung gibt es eine Einführung in die Thematik und nach dem Film die Möglichkeit zur Diskussion.
Noch nie hat sich jemand filmisch konkret an das Thema ARIER gewagt. Und das obwohl unter der vermeintlichen Marke ARIER in Deutschland gegen Menschen anderer Religion, Hautfarbe oder Geschlechtsorientierung gehetzt und gemordet wurde und wird. Auf einer persönlichen Reise versucht die Afrodeutsche Mo Asumang herauszufinden, was hinter der Idee vom “Herrenmenschen” steckt. So macht sie sich auf die Suche nach den Ursprüngen des Arier-Begriffs und dessen Missbrauch durch Rassisten in Deutschland und den USA. Sie besucht Demonstrationen und Propaganda-Veranstaltungen der selbsternannten Arier in Gera, Wismar und Potsdam. Sie forscht in Archiven und reist schließlich in den Iran, wo sie alte Inschriften findet, die den Ursprung des Arier-Begriffs bezeugen und ihm eine ganz andere Bedeutung geben. In den USA trifft sie sich mit dem Ku-Klux-Klan und einem Top-Rassisten von schauerlichem Weltruf: Tom Metzger, dem Gründer der „White Aryan Resistance“, dessen Ziel es ist, mit der sogenannten „Lone-Wolf“-Taktik eine „arische“ Revolution zu starten.
DIE ARIER
Deutschland 2013, 98 Min, Regie Mo Asumang
17.11. (Mo) 20.00 Uhr Einführung in den Film und anschl. Diskussion
Eintritt: 5,60 Euro
Hier noch einige Infos zur Regisseurin:
Mo Asumang wurde 1996 Deutschlands erste Afrodeutsche TV Moderatorin. Sie moderierte die Sendung “Liebe Sünde” mit einer wöchentlichen Quote von 2,0 bis 3,0 Millionen Zuschauer. Seit dem arbeitet sie als Moderatorin, Produzentin, Regisseurin, Schauspielerin und Dozentin. Als Schauspielerin ist Mo Asumang u.a. in Roman Polanskis Film “The Ghostwriter” in der Rolle der US Außenministerin Condoleezza Rice zu sehen.
Das Multitalent verbrachte aber in den letzten Jahren einen Grossteil ihrer Zeit damit, sich dem Thema Rassismus und Integration zu widmen. Auslöser dafür war eine Morddrohung der Neo-Naziband White Aryan Rebels, die in einem Lied sangen „Die Kugel ist für Dich, Mo Asumang“. Dieser Schock inspirierte Mo zu einer filmischen Spurensuche nach Ihrer Identität als schwarze Deutsche. Mit dem daraus entstandenen Dokumentarfilm “Roots Germania”, für den sie 2008 für den Adolf Grimme Preis nominiert wurde, besucht Mo neben ihrer künstlerischen Tätigkeit, weltweit Schulen und Universitäten, um sich für Integration stark zu machen und das Thema Rassismus mutig von einer neuen Perspektive anzugehen. In ihrem Dokumentarfilm „Road to Rainbow – Willkommen in Südafrika“ (2010) hinterfragt Mo Asumang, wo nach Ende der Apartheid in Südafrika der Traum von Gleichberechtigung geblieben ist. Ihre Suche nach sozialer Gerechtigkeit kommt nicht von ungefähr. Mo kam mit nur fünf Wochen ins Kinderheim, wurde von Pflegeeltern und ihrer Oma aufgezogen. Themen wie Courage, Gerechtigkeit oder soziales Engagement sind bei Mo tief verwurzelt.
Und auch in Ihrem neuesten Dokumentarfilm “Die ARIER”, in dem Mo internationale Rassisten und den Ku Klux Klan trifft, spürt man neben der Aktivistin und Filmemacherin immer auch den empfindsamen Menschen.
Filme:
2014 – Die ARIER, 92 min, ZDF und ZDF/ARTE
2010 – Road to Rainbow, 80 min, ZDF
2007 – Roots Germania, 76 min, ZDF