Erfolgreiche Bewerbung der Donlon Dance Company/Ballett des Saarländischen Staatstheaters: Die von Ballettdirektorin und Chefchoreografin Marguerite Donlon für die Spielzeit 2013/2014 initiierte Produktion »Anastasia« wird vom TANZFONDS ERBE gefördert. Am 24. Januar erfolgte darüber der Juryentscheid.
Das von der Kulturstiftung des Bundes ins Leben gerufene Förderprogramm hat es sich zur Aufgabe gemacht, Projekte mit Bezug auf relevante Themen des Tanzerbes des 20. Jahrhunderts mit insgesamt 1,7 Millionen Euro zu fördern.
„Das ist wirklich eine tolle Nachricht für unser Ballett. Nach den beiden großen Partizipationsprojekten „Musikmaschine“ 2009 und „The Yellow Shark“ 2011 erhält das SST damit zum dritten Mal eine Förderung der Kulturstiftung des Bundes“, freut sich Generalintendantin Dagmar Schlingmann über die Zusage.
Die sich zwischen klassischem Ballett und Ausdruckstanz bewegende Choreografie »Anastasia« von Kenneth MacMillan aus dem Jahre 1967 war einer seiner größten Erfolge und schrieb Tanzgeschichte. In seiner Bewegungsvielfalt und Innovation ist das Werk ein Vorläufer der neueren deutschen Ausdruckstanz-Ära der 1970er Jahre. Im Zentrum der Handlung steht die junge Frau Anna Andersen, die während der Weimarer Republik Aufsehen erregte, indem sie behauptete, sie sei die russische Zarentochter Anastasia.
Der Rekonstruktion der Berliner Uraufführung 1967 mit Originalchoreografie und –kostümen stellt Marguerite Donlon eine Neukreation gegenüber – eine Hommage an Lynn Seymour, die Protagonistin aus Kenneth MacMillans Fassung. „Die Förderung durch den TANZFONDS ERBE leistet einen großen Beitrag zu einer Produktion, die den Bogen über fast hundert Jahre spannt: Anfang der 1920er Jahre taucht die vermeintliche Zarentochter in Berlin auf, fast 50 Jahre später thematisiert dies mit Kenneth MacMillan einer der prägendsten Choreografen seiner Zeit und nochmal fast 50 Jahre später setzen wir uns im Hier und Heute damit auseinander. Auf diese künstlerische Herausforderung freue ich mich sehr“, erklärt Marguerite Donlon.