Auf Einladung des Frauenrat Saarland diskutierten am 19 März abend Politikerinnen aller Couleur vor zahlreich erschienenem Publikum zum Zukunftsthema Frauenpolitik.
Die Frauen werden gebraucht, da waren sich alle einig, und die strukturellen Bedingungen sind im Saarland schlechter als in den meisten anderen Bundesländern, was Vereinbarkeit von Beruf und Familie, was prekäre Beschäftigung, was Gesundheit, was Aufstiegschancen von Frauen betrifft. Der Fachkräftemangel ist schon jetzt in der Pflege spürbar, Altersarmut von Frauen absehbar.
Über die möglichen Lösungen wurde engagiert gestritten: Quote, Aufwertung von sogenannter Frauenarbeit (Erziehung, Pflege), flächendeckende Ganztagsschulen, Bildung, Novellierung des Landesgleichstellungsgesetzes, es gab viel Übereinstimmung.
„Wir brauchen einen Ruck in der Frauenpolitik!“ formulierte Petra Messinger, Stellvertreterin im Vorstand des Frauenrats, die einhellige Einschätzung des Publikums.
Energisch forderte der Frauenrat denn auch eine stärkere strukturelle Verankerung von Frauen- und Gleichstellungspolitik im Saarland, vorzugsweise durch ein eigenes Ministerium und die geschlechtergerechte Überprüfung des Gesamthaushalts und aller Einzeletats (von der EU als „Gender Budgeting“ gefordert). Auch eine professionelle Ausstattung der bislang ehrenamtlichen Arbeit des Frauenrats wurde angemahnt.
Die Podiumsteilnehmerinnen (Anja Wagner-Scheid, CDU, Margrit Zieder-Ripplinger, SPD, Claudia Willger, Bündnis 90 / Die Grünen, Barbara Spaniol, Die LINKE und Nathalie Zimmer, FDP, Moderation: Lisa Huth) sagten zu, ihre jeweiligen frauenpolitischen Zusagen nach Maßgabe des Wahlergebnisses umzusetzen, um dem Saarland zügig den notwendigen Modernisierungsschub zu verschaffen.
Der Frauenrat Saarland ist Dachverband von über 40 Frauenverbänden und Organisationen im Saarland und damit Lobby von rund 100.000 Saarländerinnen.