Ein unbekannter Frauenaufstand gegen das NS-Regime

Zweihundert Frauen legten am 1. und 2. Dezember 1941 die Arbeit in den Textilbetrieben der Stadt Geislingen (Zollernalbkreis) nieder und wandten sich auf der Straße in spontanen Demonstrationen gegen den Versuch des NS-Regimes, die örtliche Kindererziehung unter ihre ideologische Kontrolle zu bringen. Polizei und Gestapo rückten an und schlugen blutig zu. Doch der Widerstand der Geislinger Frauen blieb trotz Schikanen und Verhaftungen unerschütterlich. Sie verweigerten bis Kriegsende ihre Kinder der NS-Kindergartenpolitik.

Nach 70 Jahren würdigte die Stadt Geislingen bei Balingen im Zollernalbkreis offiziell die große Leistung der „Geislinger Weiberschlacht“, wie die Frauen damals den Aufstand selbst benannten. Die Bürgerschaft Geislingens stand in der Tradition des politischen Katholizismus, aus dem heraus sich immer wieder mutige Einzelpersonen dem Machtanspruch Hitlers entgegenstellten.

In einer Denkschrift erinnerten Stadt, Gemeinderat und Bürgerschaft an dieses Ereignis. Der Talheimer Verlag unterstützt diese Erinnerungsarbeit und hat dazu den überregionalen Vertrieb der 68-seitigen Denkschrift übernommen.

Oliver Schmid, Oliver Juriatti, Alfons Koch (Hg.)
in Zusammenarbeit mit der Projektgruppe „Geislinger Weiberschlacht“
Annegret Hägele
Die „Geislinger Weiberschlacht“ 1941
Frauen im Aufstand gegen die NS-Kindergartenpolitik
ISBN 978-3-89376-147-0

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