Ausstellungsvorschau im Saarlandmuseum bis Herbst 2014

Stiftung SBAusstellungsvorschau bis Herbst 2014

Die Stiftung Saarländischer Kulturbesitz ist mit den Ausstellungen 2000+ und Aufbaujahre in der Modernen Galerie sehr gut in das Jahr 2014 gestartet. Auch der Frühsommer wartet mit
einer Reihe neuer Ausstellungen auf, die die Stärken der unterschiedlichen Häuser fokussieren.
Das breite Spektrum der Sammlungen spiegelt sich in der Vielzahl verschiedener Ausstellungsthemen: vom Venedig des 16. Jahrhunderts über Radierungen von Manet bis hin zur Konkreten Kunst und Frank Badur. Unter den Schlagworten Euphorie und Untergang zeigt das Saarlandmuseum anhand von Schicksalen ausgewählter Künstler bewegende Aspekte des
Ersten Weltkrieges auf. Bereits jetzt lohnt sich ein Ausblick auf den Herbst mit dem norwegischen Künstler Olav Christopher Jenssen.

Aufbaujahre
Das Saarlandmuseum 1952-1965
bis 11. Mai 2014
Saarlandmuseum, Moderne Galerie

Die Ausstellung zeigt anhand von 96 Exponaten die Sammelstrategie des Saarlandmuseums in den Jahren 1952 bis 1965 – einer für die Entwicklung des Museums bis heute entscheidenden Zeit. 1952 beschloss die saarländische Regierung den Aufbau einer modernen Sammlung, 1965 wurde mit dem Bau der heutigen Modernen Galerie begonnen. Unter der Leitung des damaligen Museumsdirektors Rudolf Bornschein wurden nicht nur zahlreiche für die heutige Sammlung bedeutende Meisterwerke, so etwa „Das blaue Pferdchen“ von Franz Marc, erworben, sondern auch der Weg von einem Heimatmuseum zu einem Haus von internationalem Rang begründet.
Frank Badur
10. Mai bis 12. Oktober 2014
Saarlandmuseum, Moderne Galerie
Vernissage: Freitag, 9. Mai 2014, 19 Uhr
Farbe und Linie, Raum und Licht, Maß und Struktur sind die Parameter, die Frank Badur seinem vielgestaltigen Schaffen zugrundelegt. Erfindungsreich und sensibel reflektiert er dabei
Traditionslinien insbesondere der geometrischen Abstraktion. Eine konzentrierte Präsentation seiner Gemälde und Zeichnungen gibt im Sammlungstrakt der Modernen Galerie die Losung
vor für einen frischen Blick auf die ebenso hochrangigen wie umfangreichen Saarbrücker Bestände an Konkreter Kunst.

 

Edouard Manet
Grafik aus dem Saarlandmuseum
24. Mai bis 12. Oktober 2014
Saarlandmuseum, Moderne Galerie
Vernissage: Freitag, 23. Mai 2014, 19 Uhr
Die Graphische Sammlung des Saarlandmuseums ist im Besitz der weithin unbekannten Radierungen des französischen Künstlers Edouard Manet, die 1905 von Alfred Strölin
herausgegeben wurden. Dreißig Papierarbeiten geben einen repräsentativen Überblick über sein grafisches Werk. Neben Bildnissen von Berthe Morisot und Charles Baudelaire schuf
Manet Radierungen nach seinen berühmten Gemälden, wie dem der Olympia, des spanischen Sängers und der Lola de Valence.

Euphorie und Untergang
Künstlerschicksale im Ersten Weltkrieg
7. Juni bis 28. September 2014
Saarlandmuseum, Moderne Galerie
Vernissage: Freitag, 6. Juni 2014, 19 Uhr
100 Jahre Erster Weltkrieg. Das Saarlandmuseum würdigt dieses Schlüsselereignis des 20. Jahrhunderts mit der Ausstellung Euphorie und Untergang – Künstlerschicksale im Ersten
Weltkrieg. Anhand von 80 Gemälden, Arbeiten auf Papier und Skulpturen aus eigenem Bestand werden Künstlerschicksale während der Kriegsjahre erfahrbar. Vertreten sind Werke
hochrangiger Künstler der Klassischen Moderne wie etwa Käthe Kollwitz, Max Slevogt, Ernst Barlach, Albert Weisgerber, Ernst Ludwig Kirchner, Max Pechstein, Erich Heckel, Max Beckmann und Otto Dix.
Parallel zur Präsentation des Saarlandmuseums zeigt das Deutsche Zeitungsmuseum vom 5. Juli bis 19. Oktober 2014 die Ausstellung Euphorie und Untergang – Im Trommelfeuer der
Schlagzeilen: Der Erste Weltkrieg. Andrea Gritti und die Rettung Venedigs

 

Ein europäischer Krieg am Beginn der Neuzeit
28. Juni bis 9. November 2014
Saarlandmuseum, Alte Sammlung
Vernissage: Freitag, 27. Juni 2014, 19 Uhr
1509 befreite Andrea Gritti (1455-1538) das von deutschen Landsknechten besetzte Padua, was die Rettung der gesamten Seerepublik zur Folge hatte. Diese herausragende Episode aus
der Geschichte Venedigs wird durch elf großformatige, venezianische Wandfriese aus dem 16. Jahrhundert präsentiert, die erstmals seit Jahrzehnten wieder zusammengeführt werden
konnten. Begleitet werden sie von altdeutscher Druckgrafik, die sich mit dem Thema aus Sicht des Gegners befasst.

Olav Christopher Jenssen
15. November 2014 bis 1. März 2015
Saarlandmuseum, Moderne Galerie
Vernissage: Freitag, 14. November 2014, 19 Uhr

Olav Christopher Jenssen (geboren 1954 in Sortland / Norwegen, lebt in Berlin und in Lya / Schweden) zählt zu den renommiertesten Künstlern skandinavischer Herkunft und ist seit
seiner Teilnahme an der Documenta IX (1992) einem breiteren internationalen Publikum bekannt geworden. Im Zentrum seiner Arbeit, die sich in untereinander kommunizierenden
Werkgruppen entfaltet, stehen unbestritten Malerei und Zeichnung. In ihnen erforscht er die Möglichkeiten von Farbe und Form und setzt sich mit den großen Linien der abstrakten und
ungegenständlichen Kunst auseinander. Jenssen selbst spricht von einem „Strom von Bildern, die untereinander visuell verbunden sind“. Insbesondere in den letzten Jahren hat die Skulptur in seinem Werkprozess zunehmend an Bedeutung gewonnen: als Möglichkeit, seinen stetigen, mit den Mitteln der Malerei geführten, Dialog mit dem Raum noch zu intensivieren. Für das Saarlandmuseum wird Olav Christopher Jenssen denn auch eine Installation entwickeln, die von der Analyse der denkmalgeschützten Architektur von Hanns Schöneckers Moderner Galerie ausgeht.

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