Die beiden namhaften Museen treten in zwei Ausstellungen, die gleichzeitig in Luxemburg und Saarbrücken gezeigt werden, miteinander in Dialog, um den kulturellen Austausch innerhalb der Großregion zu fördern.
„Mit „Face à Face“ wird ein langgehegter Wunsch wahr, denn wir öffnen unsere Depots und gehen mit unseren Schätzen auf Reisen! Die beiden Ausstellungen sind eine Einladung an alle, die neugierig darauf sind, unsere ganz unterschiedlichen Sammlungen kennenzulernen.”
So Andrea Jahn, die Vorständin der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz.
Bildungs- und Kulturministerin Christine Streichert-Clivot, Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz erklärt: „‘Face à Face‘ ist ein wichtiges Projekt der kulturellen Zusammenarbeit in der Großregion. Es lädt dazu ein, Gemeinsamkeiten zu entdecken, Grenzen zu überwinden und in den Austausch zu treten. Das ist spannend, das ist bereichernd und ich freue mich schon sehr darauf. Mit dem Projekt wollen wir mehr Diversität über die Grenzen bringen und somit unsere Beziehungen stärken. Grenzüberschreitende Zusammenarbeiten und Dialoge sind immer eine Bereicherung und so freuen wir uns, die Werke der MUDAM Sammlung in Saarbrücken kennenzulernen.“
Mit rund siebzig Meisterwerken aus seinem Bestand der Klassischen Moderne wird das Saarlandmuseum sich in Luxemburg präsentieren. Die Auswahl umfasst dabei Künstler wie Alexander Archipenko, Otto Dix, Max Ernst, Fernand Léger oder Otto Steinert.
Vice versa werden in der Modernen Galerie des Saarlandmuseums 25 Kunstwerke aus der großartigen Sammlung internationaler zeitgenössischer Kunst des MUDAM Luxembourg zu sehen sein: Raumgreifende Installationen, Videoarbeiten, großformatige Wandarbeiten und Lichtinstallationen, die in den Räumlichkeiten der Modernen Galerie ihre ganz eigene Wirkung entfalten. Inhaltlich kreisen sie um Zwischenmenschliches – beleuchten Aspekte, die unsere Beziehungen zueinander bereichern, kompliziert machen oder auch zerstören können. Die künstlerische Auseinandersetzung mit diesen Beziehungsformen, die wir als soziale Wesen zueinander entwickeln und die letztlich auch unser Verhältnis zur Welt prägen, tritt dabei in unterschiedlichen Bildsprachen und Ausdrucksformen zutage.
Bettina Steinbrügge, Direktorin des Mudam: „Ich freue mich außerordentlich über diesen zukunftsweisenden Dialog zweier großartiger Museen, die hier Sammlungsschwerpunkte und Meisterwerke nicht nur austauschen, sondern die sich gegenseitig ergänzen, um die jüngere Kunstgeschichte aus einem erweiterten Winkel erfahrbar werden zu lassen.“
Einen besonderen Auftritt werden die Werke aus dem Mudam auch dem Sammlungstrakt der Modernen Galerie vermitteln: die nach Luxemburg entliehenen Highlights der Klassischen Moderne machen hier punktuell den Platz frei für junge Positionen, deren unorthodoxe Formen und Techniken die etablierte Sammlungspräsentation mit aktuellen Fragestellungen beleben. Verblüffende motivische Parallelen erweisen gleichwohl, dass es vielfach dieselben existenziellen Themen und zeitlosen gestalterischen Fragen sind, die die Künstler von einst wie von heute bewegen. Werke zeitgenössischer Künstler*innen werden den Dialog mit den Saarbrücker Beständen der Klassischen Moderne aufnehmen und spannungsvolle Akzente im Sammlungsparcours setzen.
Zu sehen sind Werke von u.a. David Altmejd, Guillaume Bresson, Günther Förg, Kara Walker, Martha Atienza, Su-Mei Tse und Tania Bruguera.
Abbildung: Tania Brugera, The Burden of Guilt, 1997-1999, Collection Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean, MUDAM Luxemburg © Photo: Tania Bruguera