Mrs Greenbird – endlich wieder live

 

Photocredit: Manuela Zander

Seit dem 28.7 sind sie wieder mit Biergarten-Shows Live zu sehen und hören.

Ehrlicher, direkter, erwachsener, intimer, persönlicher und mit mehr Raum für Experimente. Die akustischen Markenzeichen sind nach wie vor die selben: Mal treibende, mal sphärische Gitarren, sehnsüchtig weinende Lap-Steels, ein verträumtes Vintage-Piano, Sarahs außergewöhnliche Stimme, verspielt-poetische Texte, eingängige Melodien sowie die wunderschönen zweistimmigen Harmonien.

Wir haben sie vorab getroffen.

 

Alles fing im ehemaligen Underground an: Wie ist euch der andere aufgefallen?

Sarah: Ich hatte Steffen ein paar Tage vorher schon Livemusik machen sehen und war sehr beeindruckt. Als er dann plötzlich Nachts neben mir stand, musste ich ihm einfach sagen, wie sehr mir seine Musik gefallen hat. Wir haben gequatscht und getanzt und uns dann irgendwann verabredet.

 

Musikalisch aktiv wart ihr ja schon: wie entstand eure musikalische Einheit?

Steffen: Wir haben quasi vom ersten offiziellen Date an zusammen Musik gemacht. Das war auch der Grund, warum wir uns eigentlich getroffen haben. Ich war auf Anhieb fasziniert von Sarahs Stimme: Der Rest hat sich dann von selbst ergeben.

 

Was hat euch motiviert an der Casting Show X-Factor teilzunehmen? Wie empfindet ihr im Nachhinein diese Teilnahme? Würdet ihr es jungen Musikern empfehlen?

Sarah: Die Teilnahme hat sich tatsächlich sehr spontan und zufällig ergeben, weswegen wir auch keine großen Erwartungen an die Show hatten. Steffen ist beim Gitarrenkabel shoppen in ein Castingteam gelaufen und hat sich überreden lassen mitzumachen. Hierdurch ist für uns sehr viel Gutes entstanden, Wovon wir immer noch zehren. Es gibt aber auch Schattenseiten. Empfehlen oder gar dazu raten würden wir es nicht unbedingt. Gerade für junge, unerfahrene Künstler ist die Gefahr sehr groß, dass so eine Show mehr schadet als nutzt. Man sollte auf jeden Fall ganz genau wissen, wer man ist, persönlich und auch als Musiker. Sonst frisst einen das Business auf und man hält dem Druck auf Dauer nicht stand.

 

Erinnert ihr euch an den Moment and dem ihr Beschlossen habt Musik als Karriere zu machen? Wie kam es zum Entschluss?

Sarah: Wir haben unsere Musik schon immer sehr ernst genommen und dafür alles gegeben, auch als wir noch in anderen Jobs gearbeitet haben. Irgendwann hatten wir mehr Konzertanfragen, als wir neben unseren gewöhnlichen Jobs nebenher hätten stemmen können. Also haben wir die Chance ergriffen und Musik zu unserem Hauptjob he macht. Ein Risiko, was sich gelohnt hat.

 

Ihr habt gerade, erfolgreich, ein Crowdfunding abgeschlossen. Unter den Prämien gab es viel persönliches. Warum? Wie sehr hängt ihr an materiellen Erinnerungen?

Steffen: Ja, das stimmt. Wir haben unser privates Archiv geöffnet und viele einzigartige Erinnerungsstücke aus 10 Jahren Mrs. Greenbird angeboten. Natürlich fällt das schwer, sich von solchen Dingen zu trennen. Auf diese Weise unsere Geschichte mit anderen zu teilen macht aber einen riesen Spaß und ist schöner, als Alles für sich zu behalten. Schließlich sind unsere Fans und Unterstützer ja ein ganz wichtiger Teil unserer Band.

 

Die Korona -Krise hat das Kulturleben ziemlich angegriffen. Wie habt ihr es empfunden?

Steffen: Bei uns hat es ein bisschen gedauert, bis wir uns überhaupt in Ruhe damit auseinandersetzen konnten, da die Pandemie und die damit verbundenen Beschränkungen erstmal für sehr viel Arbeit auf allen möglichen Ebenen gesorgt hat. Uns sind zwei komplette Touren und viele Sommershows um die Ohren geflogen. Das muss man erstmal alles verwalten und rückabwickeln. Gleichzeitig mussten wir einen Plan B entwickeln, da wir uns Stillstand einfach nicht leisten können. Natürlich alles, ohne damit Einkommen erwirtschaften zu können. Nach ca. sechs Wochen haben wir uns erstmals einen freien Tag gegönnt.

Die Krise wird langfristig dramatische Auswirkungen auf die Kulturlandschaft haben. Nicht nur bei den Künstlern, sondern auch bei allen Gewerken, die in dieser Branche arbeiten. Wir tun unser Bestes, unseren Beitrag zum Überleben zu leisten.

 

Was erwartet das Publikum bei den Biergarten Konzerten?

Steffen: Livemusik! Alleine der Klang dieses Wortes dürfte viele Musikliebhaber in Verzückung versetzen.

Wir werden kleine, intime Shows spielen, die unseren Gästen das Gefühl geben sollen, dass wir mit ihnen zusammen eine kleine Gartenparty feiern. Einfach handgemachte Musik mit Herz – in der Gesellschaft netter Menschen genießen zu können. Wir wollen durch unsere Konzerte einfach ein bisschen Normalität zurückbringen und eine gute Zeit haben.

 

Euer nächster Traum?

Sarah: Wir würden gerne eine „Campingtour“ machen. Davon träumen wir schon seit Jahren. Wir möchten mit unseren Hunden durch Europa reisen und überall da spontane Konzerte spielen, wo wir gerade Lust dazu haben. Vielleicht machen wir das nächstes Jahr einfach mal… und nebenher schreiben wir dann Songs für ein neues Album.

 

 

Fotogalerie 22.8.2020

Elisa Cutullè

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