Another tale: Wirklich eine andere Geschichte?

 

1990-2003: Von der Gründung zum R.I.P Konzert: Was hat die Band in diesen 13 Jahren ausgemacht ?

Hauptsächlich die Texte und die markante Stimme von Frank Peter Hermsen haben der       Musik von ANOTHER TALE einen unverwechselbaren Stempel aufgedrückt. Der Mix aus     eingängigen Melodien und düsterer Atmosphäre zog die Besucher der Konzerte in ihren Bann. Durch die ständige Fluktuation innerhalb der Band gab es zwangsläufig immer wieder Unruhe, aber auch immer neue Impulse. Somit hat sich die Musik von ANOTHER TALE immer weiter entwickeln können.

 

Hat es sich damals wirklich wie ein Ende angefühlt? Wie ging das alltägliche Leben weiter? Gab es im Hinterkopf den Gedanken, irgendwie und irgendwann weiterzumachen?

Mit dem R.I.P. Konzert war allen (Musikern wie Fans) klar, das ist das Ende von ANOTHER TALE. Ohne Frank Peter wird es die Band nicht mehr geben können. Zu   markant waren seine Stimme und seine Live- Performance. Es gab in den darauf folgenden Jahren zwar diverse Projekte von ehemaligen Talemitgliedern, aber über eine Reunion haben wir nie ernsthaft nachgedacht.

 

Euer Song „IDIOT“ von 1992 wurde 2013 neu *vertont*? Warum dieser Song? Wie steht ihr dazu?

IDIOT ist schon kurz nach Erscheinen von ” Into The Dawn” zu einer Art Hymne geworden.  Es war immer der krönende Abschluss eines ANOTHER TALE Konzertes und ist bei sehr            vielen Fans nie in Vergessenheit geraten. Auch die Tatsache, dass IDIOT auf dem ”Best Of  Castle Rock” Sampler im Jahr 2004 enthalten war, hielt ihn bei vielen Fans in Erinnerung.       Als dann die Mülheimer Band ”Geraeuschnavigator” im Jahr 2013 IDIOT in ihr Programm aufnahm und ihn wieder Live präsentierte, spürte man, er hat nichts von seiner Kraft und           Faszination verloren.

Dies liegt nicht zuletzt daran, das die Stimme von Reinhard Wanners (Cowboy) sehr an       Frank Peter erinnert. So kam erstmals der Gedanke auf, man könnte ja IDIOT zusammen mit ehemaligen ANOTHER TALE Mitgliedern Live performen. Beim ”Geraeuschnavigator Schloßkonzert im Januar 2016 war es dann soweit. Das erste mal seit 2003 gab es IDIOT und DANCEHOUSE FLAIR live von ANOTHER TALE . Die Resonanz war überwältigend.

 

2016 seid ihr, wie ein Phönix, wieder aktiv. Was hat euch bewiesen dass es an der Zeit war wieder Musik zu machen?

Nach dem ersten Auftritt beim Geraeuschnavigator Schloßkonzert war uns bewusst, unsere Fans haben uns nicht vergessen. Der Wunsch, ANOTHER TALE nochmal Live zu erleben,  war definitiv vorhanden. Auch bei dem Teil des Publikums, der ANOTHER TALE nicht von    früher kannte. So war es uns eine Ehre, bei der Warm Up Party zum Castle Rock 2016, der   SCHWARZEN FLOTTE das erste Mal nach 13 Jahren wieder ein komplettes Set zu spielen. Es war GROSSARTIG. Vielen Dank an Michael Bohnes für das Vertrauen !!!

 

Wie ist die jetzige Besetzung zusammengekommen? Wie funktioniert sie?

 Die aktuelle Besetzung von ANOTHER TALE besteht aus den beiden         ”Geraeuschnavigatoren”

Cowboy                      :           Gesang

Peavey                         :           Rhythmus Gitarre

 

und den ehemaligen ANOTHER TALE Musikern

 

Pierre Buttini               :           Akustik Gitarre

Stefan Bugall               :           Lead Gitarre

Andreas (Baumi) Baumert      :           Bass

Reinhold Hessling              :           Drums

 

 

Ihr werdet, dieses Jahr, beim Castle Rock auftreten. Was bedeutet, besonders für euch, bei diesem Festival aufzutreten? Habt ihr es persönlich auch früher besucht? Wann war das erste Mal? Welche Band/Künstler sind euch am meisten in Erinnerung geblieben?

Das Castle Rock Festival im Schloß Broich ist unser ”Heimspiel”. Einige von uns wohnen in Mülheim an der Ruhr und sind seit dem 1. Festival im Jahr 2000 dabei. Zwar haben ANOTHER TALE schon beim 1.Castle Rock im Schloß gespielt. Aber der Auftritt am 30.06.2018 ist natürlich ein ganz besonderes Highlight für uns. Es haben sich schon viele Fans aus ganz Deutschland angekündigt, haben Tickets bestellt und Hotelzimmer gebucht. Auch hat sich der Status des Castle Rock seit dem Jahr 2000 gravierend geändert. Damals noch ein kleines, neues Festival, ist es heute zu einem Festival unter den TOP 5 in Deutschland gewachsen, wo Bands wie Moonspell, Saltatio Mortis, ASP, Eisbrecher, Amorphis, Mono Inc und Crematory gespielt haben. Und bei dem Gedanken, die Bühne mit Lacuna Coil, Tanzwut und Evergrey zu teilen, schlagen unsere Herzen schon etwas höher.

 

Ist eine neue CD in Arbeit? Weitere Projekte?

Eine neue CD ist erst einmal nicht in Planung. Wir wollen gerne dorthin gehen, wo unsere Fans sind und die Songs von damals noch einmal präsentieren, damit das Erbe von Frank        Peter Hermsen nie in Vergessenheit gerät. Es wir neben dem Castle Rock noch weitere Festivalauftritte in Deutschland geben. Infos dazu gibt’s demnächst auf unserer Facebook Seite. Geplant ist aber, einige der alten Songs neu aufzunehmen und evtl. Videos zu produzieren. Infos dazu auch demnächst bei Facebook

 

Eure Nachricht an alte und neue Fans?

Das so viele von euch uns nicht vergessen haben und noch immer so textsicher mitsingen können, hat uns schon überwältigt. Wir möchten bei unseren Konzerten gerne mit euch die Zeit zurück drehen und nochmal so feiern wie damals.

 

 

Elisa Cutullè

 

                – Band Info –

 

 

ANOTHER TALE

– gegründet 1990 von Frank Peter Hermsen, DT Hügen und Horst Leis als experimentelles Projekt ANOTHER TALE – Songs about Dreams and Tears. Der erste Gig findet am 1.März 1990 im Revierpark Nienhausen statt. Ende 1990 stößt Reinhold Heßling zur Band und macht den Drumcomputer „Edgar“ arbeitslos. Es folgt die Produktion der ersten CD „Nightmare Voices“ in den Kölner Metra-Sound Studios.

1991 kommt es zum Abschluß eines Verlagsvertrages mit ROOF-Musik, Bochum und im Herbst 1991 zum Produktionsübernahmevertrag mit HYPERIUM Records, Nürnberg.

 

Im Sommer 1992 stößt Pierre Buttini dazu und ersetzt DT Hügen als kreatives Schwungrad der Band. Es folgt die Produktion der zweiten CD „Into the Dawn“ im Mega-Sound Studio in Eckental bei Nürnberg.

 

Im Jahr 1993, nach diversen Umbesetzungen innerhalb der Band, beginnen die Áufnahmen zur dritten CD „Chords in Blue“ in den ALWIN- Studios in Bochum- Wattenscheid. Leider kommt es im Anschluß zu einem nevenzerreißenden Verhandlungsmarathon zwischen den Studios und HYPERIUM-Records bezüglich Kosten, Remix und Recordingfehlern, der sich bis weit in das Jahr 1994 erstreckt. Die Band finanziert schließlich den Remix von „Chords in Blue“ selbst. Das Album, wie auch die Single „Heimat“, erscheinen endlich im Frühjahr 1995.

 

1996 kommt es zur einvernehmlichen Trennung von HYPERIUM Records. Es folgen zahlreiche Live-Gigs in ganz Deutschland und den Niederlanden.

 

Im Mai 1997 erkrankt Frank Peter Hermsen erstmals schwer. Dennoch kommt es zur Gründung  des   eigenen Labels „Twentyseconds Music Productions“ und den Aufnahmen des 4. Albums „Deependence“ im Düsseldorfer Elrond’s House.

 

1998 folgen zahlreiche Live-Gigs in ganz Deutschland und die Produktion von „ONCE“ im bandeigenen Studio. Am Ende des Jahres erscheint die Stadionhymne „Dir RWE“ für den FC Rot Weiß Essen.

 

Am 01.04.2000 findet das Jubiläumskonzert zum 10 jährigen Bandjubiläum im Stephanus Gemeindezentrum in Essen-Überruhr statt.

 

2001 erscheint „Frozen Eyes“ bei Twentyseconds Music.

Am 22.Dezember 2001 findet das Tale X-mas Konzert im Star Club in Mülheim an der Ruhr statt. Es sollte das letzte von ANOTHER TALE in dieser Besetzung sein.

 

Am 21.12.2002 verstarb Frank Peter Hermsen nach schwerer Krankheit.

Weihnachten 2003 verabschiedet sich ANOTHER TALE von seinen Fans mit einem R.I.P. Konzert im Star Club in Mülheim an der Ruhr.

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