Faun- Im Einklang mit der Natur

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Faunus war der Gott der freien Natur, Beschützer der Bauern und Hirten, des Viehs und der Äcker. Auch die Gruppe Faun, die nun seit mehr als 10 Jahren im (nicht nur) deutschen musikalischen Panorama einen Namen hat, weist mehrmals während der Konzerte auf diese engen Verbundenheit zwischen Menschen und Natur hin. Sie glauben dass, heutzutage, ökologische, soziale und kulturelle Standards gefährdet sind und wichtige europäische Verbote unterwandert werden (z.B. Grenzwerte für Chemikalienrückstände in Textilien, Kennzeichnung von genveränderten Nahrungsmitteln, usw.) und dass diese gewaltsame Globalisierung mit Sicherheit der falsche Weg ist und das gerade kleinere lokale Betriebe, als auch lang erkämpfte europäische Standards für Umwelt- und Verbraucherschutz in Gefahr sind. Daher bitten sie die selbstorganisierte Bürgerinitiative (www.stop-ttip.org) mit einer Unterschrift oder auch mehr zu unterstützen.

Während der Luna Tour laden sie Fans ein, die sich für dieses Thema interessieren, die Liste während der Pause oder nach der Vorstellung zu unterschreiben.

Dass sie bodenständig sind und sich jeder Möglichkeit freuen, haben sie mit ihrer Teilnahme an dem ESC Vorentscheid und ihrer Nominierung für den Echopreis gezeigt.

Sie sind, vorübergehend, mit ihrer Luna Tour zu Ende (Zusatztermine im Herbst), und haben nach dem gestrigen Konzert in der Europahalle in Trier, einen Termin heute Abend in Wuppertal (Sold out) und morgen Abend in Frankfurt. Pause machen sie allerdings nicht da sie diesen Sommer auf mehrere Mittelalterfestivals anzutreffen sind.

Lange hat es nicht gedauert bis sie in Trier das Publikum in ihren Bann gezogen hatten: Refrains wurden lauthals mitgesungen und es wurde einfach gefeiert, getanzt und gelacht. Von bewegten Liedern wie „Trommeln der Nacht“ zu langsamen und romantischen Balladen wie „Wenn wir uns wiedersehen“, es war für alle Faun Fans etwas dabei: 2,5 Stunden pures Musikvergnügen dass in eine andere, verzauberte Welt brachte und, für das Publikum, vielleicht doch ein bisschen zu schnell endete.

Hier was Oliver s. Tyr zum Touraufbau zu erzählen hat.

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In der Luna Tour sind verschiedene internationale Gäste dabei, u.a. Efren Lopez (ES), Maya Fridmann (NL), Ayuna (B). Wann kam die Idee zu dieser Zusammenarbeit? Wie kann man sich den Entstehungsprozess vorstellen und wie lange habt ihr eigentlich zusammen geprobt?

Efren Lopez habe ich den letzten Sommer in Griechenland bei einem Workshop für modale Musik kennengelernt. Ich hatte sofort das Gefühl, dass er gut zu uns passen würde und mit seinen exotischen Lauten und seiner Virtuosität eine tolle musikalische Bereicherung wäre. Maya Friedman hatte uns schon 2013 auf einer Tour als Cellistin begleitet. Da ihr Cellospiel eine wunderbar sehnsüchtige Klangfarbe, haben wir sie auch als Gastmusikerin für unsere aktuelle CD Luna ins Studio geholt. So war es nur nahliegend, sie auch auf der Tour mit dabei zu haben. Ayuna aus Weißrussland haben wir in den letzten Jahren auf Festivals getroffen. Ihr gelingt es selbst auf einem großen und lauten Festival mit ihren anmutigen Feuertänzen einen Zauber zu verbreiten und dabei selbst große Menschenmengen in ehrfürchtiger Stille verstummen zu lassen. Daher ist sie die perfekte Ergänzung für die mystischen Momente der aktuellen Tour.

Es gab dann 2 Tage musikalische Probe mit den Gastmusikern und 2 Tage Generalprobe mit allen Beteiligten. Da jeder Profi ist und es auch schon viel Kommunikation und Planung im Vorfeld gab, lief glücklicherweise alles wie am Schnürchen.

 

 

Beim Konzert sind sowohl Lieder aus der Faun CD, wie auch aus vorherigen CDs zu hören. Es kommt quasi wie ein Kontinuum rüber. Habt ihr euch das so vorgestellt?

Wir spielen auf dieser Tour Lieder aus unserer gesamten Bandgeschichte von mittlerweile über 12 Jahren. Ich denke 50% der Songs sind dabei von der aktuellen CD LUNA. Es gibt ältere Lieder, die wir einfach spielen müssen, sonst wäre es irgendwie kein FAUN Konzert. Dabei sind wir selbst sehr glücklich, dass es gelungen ist, so ein homogenes und dennoch abwechslungsreiches Programm zu schaffen. Von verträumten Balladen, bei denen es absolut still im Saal ist, über Lieder mit Artistik, Tanz und Lichtshow, bis hin zu beschwingten Tänzen, bei denen oftmals der ganze Saal mittanzt und klatscht.

 

Ihr habt jetzt schon fast alle Konzerte der Frühlingstour hinter euch: wie erlebt ihr es von der Bühne aus?

Absolut harmonisch. Ich denke eine unserer Stärken ist, dass wir ein völlig bunt gemischtes Publikum anziehen und zu begeistern wissen. Von jung bis alt, von kulturellem Konzertpublikum bis hin zu Leuten aus der Mittelalter- und Gothic Szene. Am Anfang merkt man, wie alle ehrfürchtig in diesen großen Konzertsälen und vor unserem imposanten Bühnenaufbau sitzen, aber schon nach wenigen Liedern ist das Eis gebrochen. Publikum und Band werden irgendwie eins, man scherzt, träumt, tanzt und feiert gemeinsam. Die Tour hat uns wirklich einen Riesenspaß gemacht.

 

 

Elisa Cutullè

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