Staubkind in Köln am 8.11.2014- Eine Art zu Leben

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Es war nicht die Feuertaufe in Köln: die Band war schon im Kölner Stadion aber auch im nahegelegen Underground… Kölle ist immer eine Reise wert und besonders wenn es um gute Musik geht.

Schon beim Warten vor der Live Music Hall, macht sich der Mood breit: es ist kein einfaches Konzert, sondern ein Treffen unter Freunden. Fans warten ruhig aber geduldig, hoch erfreut dass sie bald die Live-Performance der Berliner Band miterleben können. Kleiner Schatten: Sebastian Niklaus ist bei diesem Termin nicht mit von der Partie aber The Weyers lassen nichts zu wünschen übrig.

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Nach der Vorstellung von Louis Manke der sich beim Publikum bedankt und erfahren will wer schon seit längerer Zeit Fan ist, wer seit kürzerer Zeit und wer „quasi“ gezwungen worden ist an diesem Abend zu erscheinen, tritt die Vorband The Weyers auf.

Die zwei Brüder, Luke und Adi, der Züricher Band geben wirklich alles: Volle Power. Sie ziehen das Publikum in den Bann. Kein Bein ist mehr ruhig und nach der Show ist das Publikum fast genauso verschwitzt wie die zwei Sänger.

Auch in der Auswahl dieser Vorband hat Staubkind bewiesen dass ein Staubkind zu sein nicht heißt einfach ein Fan zu sein: es heißt seine Leidenschaft für die Musik zu Leben aber immer bodenständig bleiben. So wird hier und da ein Auge feucht wenn der Sängers von The Weyers das eine Lied dem verstorbenen 100-jährigen Opa und das andere der Oma widmet. Sie öffnen sich, nicht nur durch ihre Texte sondern auch durch ihre Haltung dem Publikum gegenüber. Man bekommt einen Einblick in ihre Wünsche, die Schwierigkeit im Musikgeschäft Fuß zu fassen und die Kraft ihre Leidenschaft auszuleben. Lieder im verschieden Stil, und doch eine Einheit: (Big Mouth / Julia / Time Waits / Changeling / The Kid / The Heart Of All Things).

 

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Danach fängt das Konzert von Staubkind an: ein Bandmitglied nach dem anderen betritt di Bühne und nimmt dankend den Applaus an. Als Louis die Bühne betritt tobt der Applaus und, nach der Intro, „Bis ans Ende der Welt“, aus dem letzten Album „Alles was ich bin“ ist das Eröffnungslied dass alle eifrig mitsingen. Und so nimmt der Abend seinen lauf: insgesamt 24 Lieder (11 aus dem neuen Album), 12 aus den vergangenen Alben so wie Nur ein Tag, Gnadenlos, Kleiner Engel, Königin, Fühlst du, Kannst du mich sehen, Dein Engel schweigt, Ein Traum der nie vergeht, Unendlich sein, Irgendwann, Angekommen, Als ich fortging und ein Drumsolo der Friedemanns ganze Können bewiesen hat (falls es noch Ungläubige im Publikum gegeben hätte).

Zu jedem Lied hat Louis etwas erzählt: was am Tag passiert war, welche Erinnerungen mit dem Lied zusammen hängen, wie es zu der Entscheidung kann das eine oder andere Lied auszusuchen. Es ist die Geschichte von 10 Jahren, von einem Leben das nicht immer leicht war, in dem man große Erfolge hatte, aber auch mal Niederlagen akzeptieren musste. Einblicke in das Leben der anderen, der Unbeholfenheit gegenüber Probleme eines Freundes (So Still), wie es ist wenn ja jemanden in den Schlaf bringen will und es nicht zu klappen scheint (Traumfänger). Das Konzert wird mit Wunder abgeschlossen, die erste Single aus dem neuen Album. Und dieses Lied vereint und stellt noch einmal die Geschichte von Staubkind: Menschen die sich selbst treu sind und ihre Träume leben sind in der Lage andere Menschen mit ihren Worten und Taten zu inspirieren.

Diesmal, meinte Louis, hatte man ja eine große Wahl an musikalischen Einblicken die ihre Geschichte erzählen können. Im Gegensatz zum allerersten Konzert ihrer Karriere. Damals erzählt bescheiden Louis, hatte Staubkind nur eine CD und als das Publikum die Zugabe wollte, haben sie einfach die ganzen Lieder nochmal gespielt.

Auf der Bühne befinden sich keine Superstars mit Superstar Allüren: als Louis zwei Mädchen aus dem Publikum bittet auf die Bühne zu kommen und von oben zu filmen, fragt er ganz nebenbei ob sie nicht ein Selfie mit ihm wollen. Er muss nicht eine Show abziehen: er will ein Erlebnis daraus machen und ermuntert das Publikum mitzusingen und bei einem kleinen Wettsingen mitzumachen.

Nach diesem Konzert wird es klar warum es die Band seit 10 Jahren gibt: Staubkind nimmt das Publikum wahr, spielt mit ihm, stellen sich in Frage und ist einfach unverblümt natürlich. Einer dieser Momente war als Louis der bei einem der besagten Selfies meinte „Ich sehe echt fertig aus“.

„Alles was ich bin“ ist ein Einblick in den Werdegang eines Musikers, mit Höhen und Tiefen der aber etwas Grundsätzliches nicht aus dem Auge verloren hat: Es ist alles eine Frage der Perspektive und wie man die Ereignisse des Lebens betrachtet. Wenn sie ein Wunder bleiben, befindet man sich auf dem richtigen Weg.

Nach dem Konzert bleibt dem Publikum das Gefühl als Person wahrgenommen worden zu sein, etwas Neues erfahren zu haben und auch gute (neue) Freunde getroffen zu haben. Die Message ist „angekommen“.

 

Das heißt es ein Staubkind zu sein.

 

Elisa Cutullè
Fotogalerie

Staubkind- Koeln Live Music Hall 8. November 2014

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