- Mai bis 5. August 2018
Saarlandmuseum, Moderne Galerie
Vernissage: Freitag, 4. Mai 2018, 19 Uhr
Mit Hans-Christian Schink (geb. 1961 in Erfurt) zeigt die Moderne Galerie des Saarlandmuseums einen Fotografen, dessen Werke seit den letzten zweieinhalb Jahrzehnten internationale Beachtung genießen. Nachdem der Künstler 2015 mit kapitalen Arbeiten in der vielbeachteten Saarbrücker Gruppenschau „Mapping the Museum“ vertreten war, wird eine Retrospektive nun sein gesamtes Schaffen in den Blick rücken.
Die Ausstellung präsentiert anhand von 85 Exponaten die bekanntesten Werkgruppen von Hans-Christian Schink und zeigt zudem erstmals Bilder aus seiner jüngsten Serie „Hinterland“. Während er in Amerika und in Asien, in Spitzbergen und der Antarktis fotografierte, behalten Themen, die er in Deutschland aufgenommen hat, große Bedeutung: etwa die Serie „Verkehrsprojekte Deutsche Einheit“, die sich mit einem geschichtsträchtigen Wandel der Topografie auseinandersetzt. Schink versteht es, hier einen Bogen zu spannen von der deutschen Romantik zur topografischen Fotografie der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Derart weit gefasste und kontrastreiche Brückenschläge in zeitlicher wie räumlicher Hinsicht belegen seine große Kunst auch in der Serie „1h“: Er belichtet seine Bilder an sorgfältig ausgewählten Orten auf der ganzen Welt exakt eine Stunde lang und protokolliert damit die Bewegung der Erde, indem das Sonnenlicht eine entsprechend lange schwarz solarisierte Linie ins Bild zeichnet.
Der Villa Massimo-Stipendiat zeigte seine großformatigen Arbeiten jüngst unter anderem in der Fondation Cartier, Paris, und in der Berlinischen Galerie. Darüber hinaus erhielt er zahlreiche Ehrungen, darunter etwa der ihm 2004 verliehene Deutsche Fotobuchpreis, 2008 der ING Real Photography Award und 2013 der LEAD Award in Gold. Die Ausstellung wird wesentlich bereichert durch kostbare Leihgaben aus Privatbesitz und der renommierten Kunstsammlung der DZ-Bank in Frankfurt am Main. Es erscheint ein Katalog.