Die erste Tour des saarländischen Kreativduos Jenny Theobald und Tim Ganter ging gerade nach 13 beinahe ausverkauften Aufführungen mit einer umjubelten Dernière im Juni zu Ende. Nun bringt IntensivTheater schon ab Herbst seine neue Musical-Produktion auf die Bühne: DER KLEINE HORRORLADEN (Little Shop of Horrors).
IntensivTheater gibt dem Kultstück eine neue Bühne, die nicht an der Rampe endet, sondern die Gäste auch im Zuschauerraum und im Foyer den gesamten Abend über mit kleinen Schauspielen, einem dekorativen, inszenierungsbezogenen Ambiente sowie thematisch abgestimmten Gaumenfreuden überrascht und ganz in die Atmosphäre des Stückes eintauchen lässt.
Jetzt wird es skurril: IntensivTheater erzählt die Geschichte von einer merkwürdigen Pflanze, einem mutigen Eigenbrötler, seiner bemitleidenswerten Liebschaft und ihrem lederbejackten Schinder neu. DER KLEINE HORRORLADEN (engl. Original „Little Shop of Horrors“), von dem für seine Musik bereits mit 8 Oskars bedachten Tonschöpfer Alan Menken komponiert und dem nicht minder erfolgreichen Librettisten Howard Ashman verfasst, entstand nach der Vorlage eines Low-Budget Films aus dem Jahr 1960.
Am 06. Mai 1982 in New York uraufgeführt, wurde schnell deutlich, dass dieses Musical Kultcharakter erlangen würde. Am 06. Mai 1986 folgte die deutsche Uraufführung und zog das Publikum sofort in seinen Bann: DER KLEINE HORRORLADEN gilt als eines der am häufigsten aufgeführten Musicals ohne festen Spielort.
„Wachs für mich, grüner Polyp!“ – so beschwört der junge, von seinem Arbeitgeber Mr. Mushnik oft Taugenichts geschimpfte Seymour Krelborn seine neueste Errungenschaft: eine seltsame Pflanze, die trotz aller Beharrlichkeit, intensiver Bemühungen und feinster Bio-Jauche einfach nicht wachsen will.
Sehr zum Unmut von Seymour, der doch mit diesem seltsamen Gewächs nicht nur die Konjunktur seines wenig erfolgreichen Arbeitsplatzes „Mr. Mushniks Blumenladen“ ankurbeln, sondern obendrein noch die Aufmerksamkeit seiner Traumfrau und Kollegin Audrey auf sich ziehen könnte. Doch Audrey Zwo, so tauft er seinen neuesten Zögling, ist mit herkömmlichem Pflanzenfutter nicht zu beglücken.
Blut ist dicker als Wasser. Das stellt Seymour schnell fest, als er durch Zufall herausfindet, dass es eben jenes Elixier ist, das die Pflanze bei Laune hält und verlässlich in die Höhe schießen lässt.
Kurzum: das Geschäft floriert, die Kunden geben sich die Klinke in die Hand und Seymour wähnt sich am Ziel seiner bescheidenen Träume, wenn er auch selbst etwas blutleer scheint. Doch der Titel des Stückes verrät: Bald spitzen sich die Dinge zu, morbide Charaktere treten auf den Plan und Seymour muss lernen, zu erkennen, wo seine Wurzeln liegen.
DER KLEINE HORRORLADEN – ein skurriles Meisterwerk, das mit fetzig-grooviger, rockiger aber auch zum Teil wunderbar balladesker Musik zahlreiche Ohrwürmer bereithält und nach wie vor in moderner wie mitreißender Manier Jung und Alt verzaubert. Eine Utopie, die sich langsam zur Dystopie mausert und dabei die Idee einer absurd-komischen Realität immer greifbarer scheinen lässt.
Die Aufführungen finden am 14./15. Oktober in Neunkirchen (Neue Gebläsehalle), am 24./25. Oktober in Saarlouis (Theater am Ring) und am 13./14. Januar in Pirmasens (Festhalle) jeweils um 19:30 Uhr statt. Tickets und weitere Informationen unter: www.intensivtheater.de/tickets