Angelika Bachmann (Geige), Iris Siegfried (Geige und Gesang), Anne-Monika von Twardowski (Klavier) und Sonja Lena Schmid (Cello) haben wieder eine neue musikalische Reise unternommen und wollen das Publikum in eine fantastische Welt entführen, in der, natürlich, auch der Tango nicht fehlen darf.
Am 12. April werden sie in der Philharmonie Luxembourg auftreten.
Wir haben vorab mit Angelika gesprochen.
Wie sucht ihr die Stücke aus und was spricht euch besonders an?
Wir spielen eigentlich immer nur Stücke, in die wir uns verliebt haben. So war es auch bei unserer letzten CD, CARNIVAL FANTASY. Hier fing alles mit dem „Karneval der Tiere“ von Camille Saint-Saëns an. Es hat uns einfach einen Riesenspaß gemacht, seinen 14 zoologischen Fantasien noch weitere Tiere und ganz andere Fantasien hinzuzufügen.
Was den kreativen Prozess angeht, arbeiten wir sehr intensiv an unseren Stücken. Wir arrangieren ja alles ganz neu und schreiben dann in den Proben quasi jeden Tag nochmal alles neu. Das ist ein langer Prozess. Am aktuellen Programm haben wir 2 Jahre gearbeitet Ins Programm kommt immer nur, wovon wir alle vier begeistert sind; es gibt bei uns also nur 4:0-Entscheidungen. Bei manchen Stücken, wie etwa dem „Escualo“, dem Haifisch von Astor Piazzolla, ging zumindest die Entscheidung, ob das Stück ins Programm kommt, sehr schnell.
Hört man da ein besonderes Interesse raus?
Ja, wir lieben alle Astor Piazzolla. Sein Tango Nuevo fehlt in keinem unserer Programme. Seit wir in San Telmo waren, dem Tangoviertel von Buenos Aires und dort den Tango erlebt und selbst getanzt haben, sind wir fasziniert von dieser Musik. Im Tango sind für mich Trauer, Lebensfreude, Leidenschaft und Trost vereint.
Seit 2005 seid ihr viel auch im Ausland auf Tour: Welches Publikum hat euch am meisten überrascht?
Es macht großen Spaß, viele völlig verschiedene Kulturen kennenzulernen. Die Menschen in China zum Beispiel geben mitten im Stück Zwischenapplaus, in Russland bekommt man nach dem Konzert sehr viele Blumensträuße geschenkt und südamerikanische Konzertbesucher bedanken sich hinterher mit einem Küsschen.
Greift ihr auf euren Reisen auch verschiedene Musikrichtungen auf, um diese in eurem Programm zu verarbeiten?
Ja, das kommt häufig vor. In unserem aktuellen Programm singen wir zum Beispiel einen chinesischen Popsong, den wir auf einer unseren Asien-Touren entdeckt haben.
Dieses Jahr seid ihr auch beim Festival von Sanremo aufgetreten. Wie war das für euch?
Das war sehr lustig. Die Atmosphäre bei solchen großen Festivals ist schon immer sehr besonders.
Es war ja nicht euer erster Aufritt im Bel Paese. Könnt ihr euch noch an den ersten Aufritt in Italien erinnern?
In Italien haben wir schon vor vielen Jahren Konzerte gegeben. Unser erster Auftritt war 2007 in Florenz, im Teatro del Sale. Clown Dimitri, mit dem wir eng befreundet sind, hatte uns eingeladen… es wurde ein wunderschöner Abend. Letztes Jahr haben wir zum Beispiel auch beim großen Festival in Civitanova Marche gespielt…
Gibt es noch ein Wunschland, in dem ihr gerne ein Konzert geben würdet?
Ich würde sehr gern im Libanon und im Iran spielen. Daran arbeiten wir noch…
Letzte Frage: Ein Tage ohne Musik ist…
…etwas, was wir oft erleben. Ich war kürzlich eine Zeitlang allein in den armenischen Bergen, und habe die Stille dort sehr genossen. Trotzdem ist immer Musik in mir – auch in der absoluten Stille.
Elisa Cutullè