Es mag schon verwunderlich klingen wenn man ein Neujahrskonzert am 23. Januar auf die Bühne bringt.. so meinte auch Frank Grandjean als er das Publikum begrüsste. Aber die Anfrage war so groß, dass man von Anfang an einen zweiten Termin dachten müsste.
Obwohl das Konzert mit „An der schönen blauen Donau“ von Johann Strauß anfing, war dies überhaupt nicht das klassische Neujahrkonzert, sondern eins der besonderen Art. Das 3 Säulen-Konzept bewährte sich noch ein weiteres Mal… was es mit den 3 Säulen auf sich hat? Nun ja, dank der 3 verschiedenen Komponentengruppen (Saarbrücker Salon Ensemble, Helmut Eisel & Michale Marx, Jürgen Kirchhoff) entpuppte sich der Abend zu einem Streifzug der Musikrichtungen und künstlerischen Stilrichtungen: Polka wechselte sich mit Tangos oder Klezmermusik ab um aber, zwischen den Liedern, den Schriftstellern (durch Kirchhoff) das Wort zu lassen. So konnte man Tucholskys Floh, aber auch Zeitungsmeldungen aus dem Jahr 1929 oder auch Streit zwischen Eheleuten, Nachbarn oder Freunden erleben und nachempfinden. Mehr als ein Lacher ging hier und da durch das Publikum, nicht nur weil die Musiker des Salon Ensemble (Ewgenia Grandjean, Damien Fiedler, Gàbor Szarvas, Frank Grandjean & Michael Christensen) auch gerne jeden Spaß mitmachten und, sondern auch weil das was auf der Bühne geboten wurde, einfach pure ansteckende Lebensfreude war… man konnte nichts anders als positive gestimmt sein. Besonders wenn der Witz Musik und Rezitation zu seinem Medium machte.
Bilder des Lebens: Widmungen an Frauen oder imaginären Freunden aus der gegenwarte oder der Vergangenheit mir einem einzigen Ziel: das Leben in allen seinen Facetten zu leben, und vielleicht auch gerade deswegen. 2 Stunden Musik, Poesie, Erzählung und Nachempfindung von Lenz bis Bakos über Ringelnatz und Neruda mit einer klaren Botschaft: Gefühle erwecken das Leben.
Elisa Cutullè