Silhouettenwechsel. Mode sprengt Mieder

Eine Reise durch die Geschichte der Mode  in all Ihrer Vielfalt und Sinnlichkeit.  Welche Frau hat nicht schon davon geträumt?  Die Kleidung wird zum Schatz: insgesamt 60 originale Kleidungsstücke für drunter aber auch Fotos, Plakate, Gemälde und Karikaturen. Eine Darstellung der Entwicklung der Mode und des Wandels der Schönheitsideale sowie der Körpersilhouetten in Europa vom 18. Jahrhundert bis zur heutigen Zeit.

 

Aber wie zum kommt man zum Titel der Ausstellung? Das Korsett, in vielfältigen Varianten, hat in der Kleidungsgeschichte der Frau eine zentrale Rolle sowohl als Symbol erotischer Weiblichkeit, oder Folterinstrument.

 

Die Ausstellung nimmt verschiedene Silhouettenwechsel unter die Lupe – zwischen Epochen, in denen Schnürmieder bzw. Korsett angesagt waren und anderen, in denen es ungezwungener zuging.

 

Schon Jean-Jacques Rousseau hatte die Praxis des Schnürens bereits 1762 in seinem Erziehungsroman „Emile“ als unnatürlich und gesundheitsschädlich bezeichnet. Nach der Französischen Revolution in der Zeit des Directoire und Empire fand dann auch in der Mode ein Silhouettenwechsel hin zu den leichten „korsettfreien“ Chemisenkleidern statt, die sich an antiken Vorbildern orientierten.

 

Der vorläufig letzte Silhouettenwechsel ereignete sich in den 1960er Jahren.

Christian Dior hatte 1947 mit dem  New Look eine die weiblichen Körperformen betonende Mode geschaffen, welche die 1950er Jahre prägte. Um die obligatorische Wespentaille zu garantieren, hielten Hüfthalter, Korsetts und Korseletts wieder Einzug in den Wäscheschrank.

 

Heute gilt in der Mode eher der Grundsatz „anything goes“. Seit die Popikone Madonna 1990 ein Korsett von Jean Paul Gaultier auf der Bühne trug, wirkt das viel geschmähte Schnürmieder längst nicht mehr nur im Verborgenen.

 

Einige Exponate der Ausstellung sind wirkliche Schätze: ein Promenadenkostüm der Kaiserin Elisabeth von Österreich, genannt „Sisi“, ein Tanzkleid der Kaiserin Soraya von Persien sowie ein Cocktail- und ein Tageskleid der Schauspielerin Romy Schneider.

 

 

Wo: Historisches Museum Saar, Saarbrücken, Schlossplatz

Wann: 21. November 2010 bis 13. März 2011

Öffnungszeiten

Di, Mi, Fr, So 10-18 Uhr, Do 10-20 Uhr, Sa 12-18 Uhr,

montags geschlossen

 

Elisa Cutullè

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