Erste Begleitausstellung zeigt die neu entdeckte Pop-Art von Josef Wittlich
Zum Start von “Generation Pop!” präsentiert das Weltkulturerbe Völklinger Hütte in der “PopGalerie” eine besonders außergewöhnliche Facette aus der Welt des Pops: “AvantPop – Josef Wittlich” zeigt ab Sonntag, den 15. September 2013, 40 Werke des Künstlers Josef Wittlich (1903-1982). Und erzählt damit die unglaubliche Geschichte eines Industriearbeiters aus dem Westerwald, der schon malte als Andy Warhol, Roy Lichtenstein und Mel Ramos noch in den Windeln lagen. Und der durch einen Zufall als Vorreiter des Pop für die Kunstwelt entdeckt wurde.
Am Sonntag, den 15. September 2013, startet im Weltkulturerbe Völklinger Hütte” die Großausstellung “Generation Pop! … hear me, feel me, love me!”. Mit rund 1.500 Exponaten, darunter Kult-Objekte von Pop-Stars wie Elvis Presley, Elton John, Michael Jackson oder Eminem, ist “Generation Pop!” im Weltkulturerbe Völklinger Hütte das bedeutendste Ausstellungsprojekt unserer Gegenwart zum Phänomen Pop.
Während der Ausstellung richtet das Weltkulturerbe Völklinger Hütte in der 500 Quadratmeter großen Verdichterhalle direkt neben der Gebläsehalle eine “PopGalerie” ein. Hier werden im Laufe der Ausstellung immer wieder neue Aspekte des Pop-Universums thematisiert. Einzelthemen können so ausführlich im Rahmen einer Begleitausstellung gezeigt werden. Die “PopGalerie” ergänzt damit die große Überblicksausstellung in der Gebläsehalle.
“AvantPop” zeigt eine Kunst, deren Motive mindestens bis zum Ersten Weltkrieg zurückreichen. Und sie zeigt das Werk eines Künstlers, der ohne je eine Ausstellung besucht zu haben, aus sich heraus die PopArt erfand.
Josef Wittlich wurde am 26. Februar 1903 im Dorf Gladbach geboren. Er arbeitete in der Westerwald-Region als Industriearbeiter. In seiner Freizeit malte er – nach den Vorlagen von Zigarettenbildern, von Klebebildern aus Haferflockenschachteln, der “Bunten Illustrierten”, Warenhauskatalogen und Kriegsbüchern. 1967 entdeckte der Maler Fred Stelzig bei einer Besichtigung eines Industriekeramikwerks in Höhr-Grenzhausen die Bilder Josef Wittlichs, die dieser an die Wände und Decke der Werkshalle geheftet hatte. Es folgte eine Ausstellung im Württembergischen Kunstverein Stuttgart, die zu einem großen Erfolg wurde. Bedeutende Galerien und Museen zeigten nun seine Werke. Mittlerweile ist Josef Wittlich international ein großer Name der “Outsider Art” und in zahlreichen wichtigen Sammlungen vertreten. Josef Wittlich selbst konnte mit dem späten Ruhm wenig anfangen. Er starb am 21. September 1982 in Höhr-Grenzhausen.