Il ritorno di Ulisse in Patria

Mit Il ritorno d’Ulisse in patria vollendet die Wiener Staatsoper ihren in den vergangenen beiden Spielzeiten mit L’incoronazione di Poppea und La favola di Orfeo eröffneten Monteverdi-Zyklus. Die Beziehung des Ritorno zu Wien ist eine besonders enge, da die einzige überlieferte handschriftliche Partitur von Kopistenhand erst in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts in den Beständen der ehemaligen Schlafkammerbibliothek Leopold I. identifiziert wurde; seit der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts gilt Monteverdis Autorschaft als zweifelsfrei anerkannt. Nicht eruieren ließ sich, ob die Partiturkopie von den Habsburgern ausdrücklich in Auftrag gegeben oder in Italien erworben wurde. Auch gibt es keinen Hinweis darauf, dass diese Partitur im Zusammenhang einer Aufführung benutzt worden ist.

Das zugrundeliegende Konzept des »recitar cantando«, also der »gesungenen Rezitation« implizierte den hohen literarischen Anspruch, der an die Libretto-Dichtungen gestellt wurde.

Ausgehend von Homers Epos Die Odyssee setzt die Oper ab dem Moment ein, in dem Odysseus (ital. Ulisse) aus dem trojanischen Krieg nach Hause zurückkehrt. Er wird schlafend auf seiner Heimatinsel Ithaka abgesetzt und verkleidet sich als Bettler, um unerkannt zu bleiben. Der Sauhirte Eumete nimmt ihn auf und Odysseus gibt sich zunächst nur seinem Sohn Telemaco zu erkennen. Seine Frau Penelope ist seit 20 Jahren hin- und hergerissen zwischen der Hoffnung auf Odysseus Rückkehr und der Umwerbung von Freiern, die sie zu einer Heirat drängen.

Das Libretto theatralisiert die Gesänge 13 bis 23 der Odyssee, jenes um die Wende vom 8. zum 7. vorchristlichen Jahrhundert schriftlich fixierte und traditionell dem griechischen Dichter Homer zugeschriebene Epos um die Heimkehr des Königs Odysseus von Ithaka aus dem trojanischen Krieg und konzentriert sich auf die Ereignisse auf und rund um Ithaka, ab dem Moment, als der schlafende Ulisse von den befreundeten Phäaken auf seiner Heimatinsel abgesetzt wird. Das Geschehen pendelt hin und her zwischen Ulisse, der unerkannt und in Gestalt eines Bettlers von dem Sauhirten Eumete aufgenommen wird und sich zunächst nur seinem Sohn Telemaco zu erkennen gibt, und den Ereignissen in der Residenz, in der die ihren Mann seit 20 Jahren vermissende Penelope von drei Freiern umworben wird. In einem weiteren, in der Rezeption bislang szenisch weitgehend auf »barocken Budenzauber« reduzierten Erzählstrang agieren die Göttergestalten des antiken Pantheons Giove (Jupiter), Nettuno (Poseidon), Minerva (Athene) und Giunone (Juno). Ihre Rivalitäten und Behauptungsstrategien spielen eine entscheidende Rolle für den Gang der Ereignisse und vergegenwärtigen, dass es vor allem auch ihr Krieg ist, den sie durch menschliche Stellvertreter austragen lassen.

Regieportrait

Einführungsmatinee 26. März

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