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Ausstellungsprogramm 1. Halbjahr 2022
Saarlandmuseum – Moderne Galerie / Saarlandmuseum – Alte Sammlung / Deutsches Zeitungsmuseum
Segel gesetzt! Die Museen der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz präsentieren dem Publikum im 1. Halbjahr 2022 erneut ein vielseitiges und ambitioniertes Ausstellungsprogramm. Los geht es mit der alle Sinne ansprechenden Ausstellung Zu Tisch! Die Kunst des guten Geschmacks, vom 19. März bis Ende September in der Alten Sammlung im Kreisständehaus am Schlossplatz. Den Ausgangspunkt dieser kunst- und kulturhistorischen Präsentation zur Entstehung von Essmanieren und Tischkultur bildet die umfangreiche Sammlung prestigeträchtiger Silberobjekte, die durch die Schenkung der Friedrich-Sicks-Stiftung in den Besitz der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz gelangten. Eingebettet in ein Ambiente aus der Fürstenzeit mit Gemälde-Stillleben und kostbaren Fayencen treten die wertvollen Silber- und Porzellanstücke auch immer wieder in einen spannenden Dialog mit den Arbeiten zeitgenössischer Künstlerinnen, die das Thema der Esskultur in ihren Videos, Fotos und ungewöhnlichen Porzellanobjekten zur Geltung bringen.
In der Modernen Galerie des Saarlandmuseums wird die zeitgenössische Malerei gefeiert: Museumsdirektorin Andrea Jahn ist es gelungen, die international renommierte Malerin Katharina Grosse vom 2. April bis zum 4. September nach Saarbrücken zu holen. Katharina Grosse (*1961 in Freiburg im Breisgau) zählt zu den richtungsweisenden und bahnbrechenden Künstlerinnen ihrer Generation. Besucher*innen erwartet eine Präsentation ihrer neuesten Leinwandarbeiten, die im großzügig dimensionierten Erweiterungsbau der Modernen Galerie ihre visuelle Kraft entfalten. Die in Saarbrücken ausgestellten Werke bringen die jüngst sehr unterschiedlich erprobten Arbeitsweisen von Katharina Grosse zusammen: in manche Leinwände sind Äste, Zweige und Treibholz eingearbeitet, die anschließend mit Sprühfarbe überzogen wurden, so dass Malerei, natürliche Materialien und skulpturale Strukturen miteinander verschmelzen. Andere Werke sind in ihrer Farbigkeit und ihren Dimensionen ganz auf Raumwirkung angelegt. So entsteht eine ortsbezogene Malerei-Installation, die zugleich das klassische Bild zum Thema macht.
Mit Helga Griffiths (*1959) zeigt die Moderne Galerie des Saarlandmuseums vom 30. April bis 14. August interaktive Kunstwerke, die uns auf allen Sinnesebenen berühren. Wer ihre multimedialen Rauminstallationen betritt, findet sich in einem Gesamtkunstwerk wieder, in dem die Künstlerin sowohl mit Licht und Video-Bildern als auch mit Klang arbeitet. Gezielte Aufmerksamkeit widmet die Künstlerin dabei der Bedeutung von Düften, die an der Schnittstelle zwischen Mensch und Umwelt eine besondere Rolle spielen. In diesem Kontext lässt Griffiths jüngste Erkenntnisse aus Kunst, Wissenschaft und Technologie aufeinandertreffen und präsentiert darüber hinaus auch neue, speziell auf die Bergbaugeschichte des Saarlandes bezogene Werke, zu denen die Besucher*innen selbst in Kontakt treten.
Ab dem 21. Mai wird in der Modernen Galerie des Saarlandmuseums die thematische Ausstellung Elemente zu sehen sein. Die Vier Elemente – Feuer, Erde, Wasser und Luft – liefern im wahrsten Sinne „elementare Themen“, die sich durch alle Lebensbereiche ziehen und Künstler*innen zu vielfältigen Ausdrucksgestaltungen inspiriert haben. Für je knapp drei Monate Laufzeit erhält jedes der Elemente-Kapitel mit etwa 60-80 Exponaten seinen Auftritt.
Reichhaltig ist denn auch die Auswahl von Werken aus der Zeit vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart aus dem Fundus der Fotografischen und Graphischen Sammlungen des Saarlandmuseums, die überraschende Korrespondenzen eingehen.
Am 21. Mai ist der Startschuss mit dem Element „Wasser“ im Erweiterungsbau der Modernen Galerie: Flüsse, Seen, Meere, mit Booten, Badenden oder sich spiegelnder Landschaft, Wasserträger und Wassertrinker, Brunnen, Strukturen von Eis und Schnee – um nur einige Motive zu nennen.
Ausgestellt werden Werke von Monika von Boch, Ernst Ludwig Kirchner, Alfred Kubin, Hans-Christian Schink, Otto Steinert, Franz von Stuck, Joachim Lischke, Peter Takal, Lesser Ury, Suzanne Valadon und vielen anderen.
Im Juni wird die Kunst im Erweiterungsbau der Modernen Galerie in besonderer Weise nach außen sichtbar: Der Saarbrücker Videokünstler François Schwamborn (*1986) wird mit eigens für das Museum entwickelten Projektionen in ein Spiel mit der Architektur treten und unsere Sinne in die Irre führen. Schon von weitem werden seine bewegten Bilder die Passanten in ihren Bann ziehen und das Gebäude selbst zum Leuchten bringen.
Weiterhin zu sehen:
Saarlandmuseum – Moderne Galerie:
Bis 20. Februar: Lovis Corinth – das Leben, ein Fest! und Charlotte Berend-Corinth – Wiederentdeckt!
Bis 1. Mai: Claire Morgan – Joy in the Pain / VERLÄNGERT!
Bis 29. Mai: Museum unserer Wünsche: Simone Demandt – Auf dem Rücken der Dinge
Bis 9. Oktober: Museum unserer Wünsche: Christina Kubisch – Das Glashaus und David und Douglas Henderson – The Sea is a Big Green Lens