Das Historische Museum Saar hat aus Privatbesitz unter anderem eine bestens erhaltene Marineuniform (Jacke, Hose, Schirmmütze mit der Aufschrift H.M.S. Helgoland) in seine Sammlung übernommen.
Die Uniform gehörte dem Saarländer Alexander Dietrich. Er war während des Ersten Weltkrieges Oberheizer auf der Helgoland, einem der größten und modernsten Schlachtschiffe der kaiserlichen Flotte. Seine Enkelin hat mit dem Museum Kontakt aufgenommen und die Uniform sowie weitere dazugehörende Exponate übergeben, um diese als Teil der saarländischen Geschichte zu sichern. Sie erzählt, ihr Großvater habe als Bergmann in einem kriegswichtigen Industriezweig gearbeitet, sei dann aber doch zur Marine eingezogen worden. Die Zeit bei der Marine sei eine wichtige Phase in seinem Leben gewesen und er habe alle Gegenstände und Fotos, die daran erinnerten, sorgfältig aufbewahrt. Auch seine Hängematte, ein Badetuch mit der Aufschrift „Kaiserliche Marine“, eine hölzerne Seemannskiste mit Ankeremblem, diverse Matrosenmützen, Mützenbänder und Fotos gehören zu dem in die Museumssammlung aufgenommenen Konvolut. Zusammen mit Fotos und diversen anderen persönlichen Unterlagen kann somit umfassend die Tätigkeit eines aus dem Gebiet des heutigen Saarlands stammenden Marineangehörigen während des Ersten Weltkrieges nachvollzogen werden.
Das Großlinienschiff SMS Helgoland, auf dem er diente, lief am 25. September 1909 vom Stapel und wurde 1911 in Dienst gestellt. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges nahm die Helgoland an verschiedenen Einsätzen der Flotte teil. Während der Seeschlacht vor dem Skagerrak am 31. Mai 1916 erhielt sie einen schweren Treffer im Vorschiff, der jedoch keine Opfer forderte. Der Schaden wurde repariert und sie konnte den Dienst wiederaufnehmen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde sie an Großbritannien ausgeliefert und 1924 verschrottet.