Legends on strings… (nicht nur) unter sich

 

Wenn jemand Musik im Blut hat, merkt man es. Es ist nicht nur Talent, sondern auch ein ständiger Wunsch sich weiterzubilden, neue Stilrichtungen zu erkunden, neue Synergien zu entwickeln.

Das zeigte sich schon in seinem musikalischen Bildungsweg. Nachdem er Popularmusik am Conservatoire de la Musique (luxembourg) studiert hatte, setzte er sein Studium der Popularmusik an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Hamburg fort. Danach ging es nach Boston (USA) zum Berklee College of Music, was mit sich brachte dass ihm 1996 der Stephen D. Holland Award für besondere künstlerische Leistungen verliehen wurde.

Ro(land) Gebhardt als simplen „Jazzmusiker“ zu bezeichnen, ist zu wenig. Er ist Musiker, Gitarrist und Komponist für Jazz, Latin und Fusion Ensembles. Und dies schafft er, neben seinen Lehraufträgen an verschiedenen Hochschulen in Saarbrücken, Mainz, Köln, Nürnberg sowie an den Jazz & Rock Schulen Freiburg.

 

Beide Programme „ Legends & Strings“, sowie „Ro Gebhardt & friends- Best of Latin“ bieten ein rhythmisches Programm, das sich aus Eigenkompositionen sowie aus stücken anderer Künstler zusammensetzt. Was entsteht ist ein abgerundeter und doch fetziger Abend, bei dem man sich auf den Klängen der Musik in fremde Länder, besondere Momente oder Träume verirren kann. Fasziniert blickt der eine oder andere Zuschauer auf Musiker und bewundert deren Fingerfertigkeit oder warme und ergreifende Stimme. Und eh man sich versieht, sind die 2 Stunden Konzert vorbei.

 

Mehr zu den Details der einzelnen gebotenen Programme

 

Legends on Strings- Eppelborn (Fotogalerie)

Band/Gastmusiker: Max Hughes , Bass / Berlin ; Pierre Alain Goualch, Piano / Frankreich ; Armindo Ribeiro, Voc / Portugal; Kevin Nasshan, Drums / Saarbrücken; Niklas Müller,  Trumpet / Heidelberg

 

>Programm<

Fruit of passion          Ro Gebhardt

Nuages                       Django Reinhardt

Dark eyes                    Django Reinhardt

Little wings                 Jimi Hendrix

Breezin                         George Besnson

This masquerade         George Besnson

Oh yes, i miss her       Ro Gebhardt

But most of all             Ro Gebhardt

Europa                          Carlos Santana

Oye como va              Carlos Santana

 

 

Ro Gebhardt & friends- Best of Latin- Cafè de Paris- Saarbrücken (Fotogalerie)

Band/Gastmmusiker: Gernot Kögel ,  Bass / Mannheim, Armindo Ribeiro, Voc / Portugal

 

 

>Programm<

One note samba        A.C. Jobim

Girl from Ipanema      A.C. Jobim

Wave                           A.c.Jobim

i will care for you       Ro Gebhardt

Spain                           Chick Corea

Haschemann              Robert Schumann

Tango en skai             Roland Dyens

Oh yes, i miss her       Ro Gebhardt

Triste                           A.C. Jobim

Agua de beber            A.C. Jobim

But most of all           Ro Gebhardt

 

Noch ein paar Worte von Ro dazu:

 

Wie kam es zu den Programmen?
Ich bin die letzten Jahre immer mehr zur Einsicht gekommen, dass ich ein großes Spektrum habe und auch haben will. Pop, Rock, Blues, Latin, Funk, Jazz natürlich. Ich will, dass all das durchschimmert, wenn wir spielen und uns dem Publikum zeigen. Dabei ist natürlich die Präsentation von Stücken von Gitarren-Genies mit solch unterschiedlichen Stilistiken eine ideale Plattform….und es ist mir eine große Ehre Stücke von diesen Ausnahme-Künstlern spielen zu dürfen.

Du hast den deutschen Musikeditionspreis 2018 für dein „Jazz –Alphabet“ bekommen. Wie hast du darauf reagiert?
Im Bereich Fachliteratur herrscht wie auch in fast allen anderen Bereich wie z.B. CD-Produktionen, Live-Veranstaltungen etc. eine wahre Flut an Angeboten. Insofern war ich schon überrascht, dass ich das „Glück“!!!!!!! hatte, hervorgehoben zu werden. Ich weiß, dass mein Buch ein hohes Maß an Qualität besitzt. Ich habe mehr als 10 Jahre daran gearbeitet. Ich kriege oft genug positives Feedback aus dem ganzen deutschsprachigen Raum dafür. Aber das heißt noch lange nicht, dass es auch wahrgenommen werden kann. Dabei hilft diese Preisverleihung natürlich ungemein.

Seit 30 Jahren bist du auf der Bühne. Was hat sich in diesen Jahren verändert und was ist gleichgeblieben?
Ich bin immer besser und routinierter geworden aber das Niveau der Pop-Musik und auch des Jazz ist gesunken. Auch die Anzahl der Auftrittsmöglichkeiten hat sich drastisch reduziert. Ich mache dafür die Medien verantwortlich, die die Menschen vor den Bildschirm ziehen. TV, Internet, Video. Man darf nie vergessen: ein Live-Event ist durch einen Stream auf der Glotze in keinster Weise zu ersetzten oder zu vergleichen.

Gitarrist, Komponist, Arrangeur: Welche Rolle passt eher zu dir?
Am Anfang war ich eher bemüht ein großartiger Instrumentalist zu werden. Das ist mir halbwegs gelungen. Ich habe immer komponiert und arrangiert. Schon als 16-jähriger. Aber meine Rolle in dem Sektor ist erst die letzten 15 Jahre immer mehr gewachsen und hat z.T. Prioritäten übernommen. Man will eben den Sound seiner Kunst im Griff haben und steuern können. Das geht als Komponist/Arrangeur natürlich am ehesten.

Du spielst gerne mit Kollegen zusammen. Was schätzt du besonders an diesen Kollegen?
Wir sind z.T. schon sehr lange zusammen, kennen uns. Unsere Stärken, unsere Schwächen. Außer einem guten Groove (und das hat auch was damit zu tun, wie man sich mag und respektiert) liegt unsere Stärke als Band wohl besonders darin, welche Kreativität wir an den Tag legen, wenn es darum geht zusammen zu spielen und gemeinsam musikalische Ideen auf der Bühne im Rahmen der Improvisation zu entwickeln. Interplay nennt man da und spielt für uns eine herausragende Rolle.

 

Elisa Cutullè

 

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