Bildervortrag Dr. Joachim Zeune, Burgen in Mitteleuropa

 

Im Rahmen der Sonderausstellung „Steinerne Macht. Burgen, Festungen, Schlösser in Lothringen, Luxemburg und im Saarland“ lädt das Historische Museum Saar zum Vortrag des renommierten Burgenforschers Dr. Joachim Zeune ein. Am Mittwoch, dem 08. Mai 2019, um 19 h, wird er über

„Burgen des hohen und späten Mittelalters in Mitteleuropa“

sprechen und mit zahlreichen Bildern die bauliche Entwicklung der mitteleuropäischen Adelsburg vom 11. Bis ins 16. Jahrhundert nachzeichnen.

Die im 10. Jh. üblichen Holz-Erde-Burgen wandelten sich Im Laufe des 11. Jh. zu Erdhügelburgen, sog. Motten. Zeitgleich, zwischen 1060 und 1160, begann der gesellschaftlich und politisch erstarkte Hochadel seine Vormachtstellung durch den Bau großer gemörtelter Steintürme auszudrücken. Diese Wohntürme wurden ab 1180 durch den uns geläufigen „klassischen“ Burgtyp ersetzt, der Bergfried und Palas nebeneinanderstellt und Höhenlagen bevorzugt, um seine Macht weithin sichtbar zu veranschaulichen. Diese Burgen werden oft als „Stauferburgen“ bezeichnet.

Die darauffolgenden Jahrhunderte zeichneten sich durch etliche Innovationen wie das Aufkommen der Schild- und Mantelmauern aus. Auch auf die Entwicklung der Feuerwaffen wurde mit einer entsprechenden Wehrarchitektur reagiert. Rondelle, Basteien, Torvorwerke, Zwinger und geeignete Schießscharten leiteten den Weg zu den Festungsanlagen des 16. und 17. Jahrhunderts ein.

Kurz betrachtet werden auch das im 14. Jh. vermehrt einsetzende Burgensterben und die Bedeutung der Burg als Herrschaftsinstrument sowie als Friedens- und Machtsymbol.

Joachim Zeune, Jahrgang 1952, promovierte an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Seit 1994 betreibt er das Büro für Burgenforschung in Eisenberg im Ostallgäu, das bundesweit und im Ausland Burgen erforscht, saniert und kulturtouristisch erschließt. Seit 2004 ist Joachim Zeune der 1. Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Burgenvereinigung und der Kurator des Europäischen Burgeninstituts. Bislang verfasste er über 300 Publikationen zum Burgenbau und zu einzelnen Burgen, darunter auch das Standardwerk „Burgen – Symbole der Macht“.

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