Vom 26. Mai bis 28. Juli 2019 setzen die Opernfestspiele Heidenheim wieder ein weithin hörbares Ausrufezeichen im deutschen Festival-Sommer. Peter Tschaikowskis Pique Dame und Giuseppe Verdis Ernani sowie das Kindermusiktheater Gold! sind die mit Spannung erwarteten Neuinszenierungen in der 10. Saison von Marcus Bosch in Heidenheim. Der Vertrag des Dirigenten und Festspieldirektors wurde bereits vorzeitig bis 2025 verlängert. Das flankierende OH!-Konzertangebot glänzt mit handverlesenen Programmen und exzellenten Künstlern wie dem Dirigenten Łukasz Borowicz, den KlaviervirtuosInnen Lise de la Salle und Federico Colli oder dem SWR Vokalensemble unter Marcus Creed.
Die Opernfestspiele Heidenheim haben ihr Festival 2019 mit „Glück“ betitelt – ein Motto, das nicht nur als Versprechen der Veranstalter bereits in der Vergangenheit bei tausenden Musikfreunden eingelöst wurde – sondern auch bezeichnend beschreibt, was die Festspiele mit ihrem Künstlerischen Direktor Marcus Bosch gefunden haben: „Einen heute so selten gewordenen leidenschaftlichen wie unbeirrten Orchestererzieher, der nicht müde wird, alles Denkbare zu tun für sein Festival – für den großen musikalischen Moment und für eine tiefenscharfe Opern- und Orchesterkultur“, so Matthias Jochner, städtischer Kulturchef und organisatorisch Verantwortlicher für die Festspiele. Auch der gebürtige Heidenheimer Bosch empfindet seine zehn Jahre an der Spitze des deutschen Traditionsfestivals am Rande der schwäbischen Alb als beglückende Jahre. Durch seine programmatische Handschrift verankerte er die Opernfestspiele Heidenheim mittlerweile unüberhörbar in der europäischen Festivallandschaft.
Als zentrale Festivaloper 2019 haben die Veranstalter Peter Tschaikowskis vorletztes Bühnenwerk ausgesucht. Die Bühnenhandlung der „russischen Carmen“ Pique Dame (Premiere 5.7.2019) nach einer Puschkin-Novelle präsentiert sich vordergründig als eine Glücksspieltragödie aus dem zaristischen Russland, entpuppt sich dann aber als zeitlose Parabel über die Frage, ob und wie Glück zu bannen, zu berechnen bzw. zu erzwingen sei. Die Rollen sind mit herausragenden Solisten wie der Schweizer Sopranistin Gabriela Scherer (Lisa) oder George Oniani (Offiziers Hermann) besetzt.
Auch die Weiterführung der Verdi-Reihe mit der Produktion Ernani (Premiere: 18.7.) fokussiert thematisch auf das flüchtige Momentum des (Liebes-)Glücks – hier in einer mittelalterlichen Konstellation, die historische Umstände aufgreift – bei der sich drei Männer verschiedenen Standes um eine Frau bemühen und dabei auf ganz unterschiedliche Weise scheitern. Damit setzen die Opernfestspiele Heidenheim ihre erfolgreiche Reihe der frühen Verdi-Opern in chronologischer Folge Zug um Zug fort – im Fall von Ernani nun mit jenem Stück, das seinem Schöpfer zum endgültigen Durchbruch verhalf und zu dessen meistgespielten Werken im 19. Jahrhundert zählte. Die Regie übernimmt Jasmina Hadľiahmetović, die großen Partien sind besetzt mit Leah Gordon und Marian Pop.
In der Jungen Oper „Gold!“ (Premiere 26.6.) bringen Flora Verbrugge (Libretto) und Leonard Evers (Musik) frei nach dem Grimm-Märchen Vom Fischer und seiner Frau eine Fantasiegeschichte auf die Bühne über das, was im Leben wirklich glücklich macht. Und dies ist eben doch nicht die sofortige Erfüllung jedweden Wunsches. Zudem bietet die Musikwerkstatt OH! ein vielfältiges Programm zum Kennenlernen und Ausprobieren für Kinder an.