Vinicio Capossela: Von Dunkelheit und Licht

 

Credits : Alfonso Salgueiro

Credits : Alfonso Salgueiro

Ein Britisches Musikmagazin bezeichnete Capossela als „Italiens Faszinierender Musikreisender“. Das Programm, das er am 28.11 in der Philharmonie Luxembourg präsentierte „Canzoni della Cupa“  war ein weiterer Beweis dafür.

Was Capossela mit seinem Folk Trio (Vinicio Capossela, Victor Herrero, Alessandro «Asso» Stefana auf die Bühne bringt, ist kein simples Konzert, sondern ein genau studiertes, mitreisendes und packendes 360° künstlerisches Erlebnis.

Jedes einzelne Lied wurde bildlich dargestellt, wie ein kleines abgeschlossenes Theaterstück, das sich aber perfekt mit den anderen Integrierte. So scheute Capossela nicht sich mal als Rabe, Pirat oder Bauer zu verkleiden um die Zuhörer in die magische Welt des Lebens zu entführen, mit all seinen Höhen und Tiefen, seinen Schattenseiten und Lichtblicken, der träumerisches Phantasie und die harte Realität.

Es gibt kein Leben ohne Heimat und es gibt keine Heimat ohne Leben: Es sind und bleiben, für Capossela zwei strikt miteinander verbundene Aspekte. Zum einen kann man in die ferne gehen um neue Kulturen, Menschen und Realitäten  kennenzulernen, aber, zum anderen, bleibt einem die Heimat immer in der Seele… und so kommt es zu Kontaminationen (wie Reprise von Knockin‘ on the Heaven‘s Door), das aber vom Urklang der Folkdimension eingespeist wird und fast darin verschmelzt.

 

Melancholisch und soziokritisch, erzählt Capossela die Geschichte des Leben und hilft mich, dabei sowohl Lieder aus seinem 15. Album (sein 10. Studio Album), wozu er 13 Jahre brauchte, Canzoni delle Cupa, aber auch ältere Lieder um die Vergangenheit besser zu  verstehen zu lassen.

Mit seiner weichen rauen Stimme, und seiner Fingerfertigkeit überzeugt er an Gitarre, Klavier, Akkordeon und Gesang; so auch seine beiden Mitstreiter die Gitarren, Vihela, portugiesische Gitarre , Banjo und Bouzouki spiele oder auch bass, wie der Gastmusiker Alberto de Grandis. Man ist von akustischen und visuellen Reizen überflute so dass das letzte Lied der Zugabe „Ovunque proteggi“ mehr als richtig erscheint um alle Zuhörer friedlich einzustimmen. Fast alle folgen der Einladung des Sängers sich zu umarmen und zu tanzen… welch ein stimmungsvoller Ausklang.

 

Elisa Cutullè

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