Die spanische Mezzosopranistin hat am Madrider Konservatorium studiert, wo sie 1954 mit dem Ersten Preis für Gesang ausgezeichnet wurde. Sie gab 1955 ihr Konzertdebüt in Madrid und ersang sich 1957 mit gerademal 22 Jahren internationale Anerkennung als Dorabella in Così fan tutte beim Festival d‘Aix-en-Provence. Im selben Jahr debütierte sie an der Mailänder Scala und kurz darauf auch in Glyndebourne in Le nozze di Figaro sowie am Royal Opera House, Covent Garden als Rosina in Il barbiere di Siviglia, eine ihrer Schlüsselpartien. Berganza glänzte ebenso mit Natürlichkeit in den Opern und Zarzuelas ihres Heimatlandes Spanien; ihre Interpretation der Titelpartie in Piero Faggionis Produktion Carmen beim Edinburgh Festival von 1977 gilt nach wie vor als ein Höhepunkt in der Geschichte der Opernaufführung schlechthin.
Mozart und Rossini waren die Eckpfeiler in Berganzas Karriere. Ihre Darstellungen als Cherubino, Dorabella oder Sesto werden seither von nachfolgenden Sängergenerationen als beispielhaft erachtet und ihre Interpretationen der Hauptrollen in L’Italiana in Algeri, La Cenerentola und Il barbiere di Siviglia gelten als maßgebend. Teresa Berganza wird für ihre technische Virtuosität, ihre musikalische Intelligenz und ihre betörende Bühnenpräsenz verehrt.
John Allison, Vorsitzender der internationalen Jury und Chefredakteur beim Opera Magazin erklärt, „Teresa Berganza für ihr Lebenswerk auszuzeichnen, war eine der einfachsten Entscheidungen unter den Juroren, denn innerhalb der Opernwelt herrscht eine überaus homogene Hochachtung vor und ehrliche Zuneigung für Teresa Berganza. Im Verlauf ihrer Karriere, die sich über beinahe ein halbes Jahrhundert erstreckte, war ihre Kunstfertigkeit erstaunlich konstant, gegründet auf einer absoluten Musikalität und einer Mezzosopran-Stimme von besonderer Einzigartigkeit. In ihren Schlüsselpartien – vor allem in Opern von Mozart und Rossini, aber auch als Carmen und Charlotte – war sie ohnegleichen. Und sie hinterlässt auch weiterhin ihre Spuren in der Opernwelt mittels ihres Engagements bei der Ausbildung junger Sänger und Sängerinnen. Sie hat ohne Zweifel ihr Leben der Musik gewidmet.“