Die Frankfurter Buchmesse zugänglich für alle zu machen – dies ist Ziel einer Forschungskooperation, die die Technische Universität Darmstadt und die Frankfurter Buchmesse (11.-15. Oktober 2017) zum Thema „Verbesserte Zugänglichkeit und Nutzbarkeit durch den Abbau räumlicher Barrieren“ vereinbart haben. Gesucht werden Gestaltungskonzepte, die Zugänglichkeit und Aufenthaltsqualität insbesondere für Messebesucher mit Mobilitäts- und Seheinschränkungen sowie für Familien mit Kindern verbessern. Zu diesem Zweck wird die Forschungsgruppe Urban Health Games des Fachbereichs Architektur in der Messewoche auf der Frankfurter Buchmesse räumliche und informationsbasierte Barrieren untersuchen. Im Rahmen des Projekts, das bis Ende 2018 angelegt ist, werden Messebesucher und -aussteller in den Prozess miteinbezogen. Es geht darum, den Mehrwert an Orientierung und Aufenthaltsqualität einer „Frankfurter Buchmesse für Alle“ aufzuzeigen.
„Die Frankfurter Buchmesse feiert Autoren und ihre Bücher. Als Veranstalter wünschen wir uns, dass möglichst alle Literaturbegeisterte und Branchenmitglieder uneingeschränkt daran teilnehmen können. Ziel unserer Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Darmstadt ist es, prototypisch Lösungsansätze zu erarbeiten, die einen barrierearmen Zugang zu einem Großevent wie der Frankfurter Buchmesse ermöglichen, und dessen Nutzbarkeit für all unsere Besucher und Aussteller nachhaltig zu optimieren“, sagt Gabi Rauch-Kneer, Geschäftsleitung Messemanagement der Frankfurter Buchmesse.
Martin Knöll, Professor am Fachbereich Architektur der TU Darmstadt sagt: „Die Kooperation mit der Frankfurter Buchmesse ermöglicht uns, wichtige Forschungsfragen zur besseren Zugänglichkeit und breiteren Nutzungsmöglichkeiten von städtischen Räumen zu untersuchen. Es mag zunächst verblüffend erscheinen, aber wir sehen die Frankfurter Buchmesse als eine temporäre Stadt. Sie ist damit nicht nur ein spannender Untersuchungsgegenstand, sondern im Rahmen dieser Forschungskooperation auch ein Experimentierfeld für eine zukünftige Stadtgestaltung im Sinne des Access for All.“
Auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse werden an drei Messetagen Mitglieder der Forschungsgruppe so genannte „Interviewspaziergänge“ über das Messegelände mit Teilnehmern aus verschiedenen Besuchergruppen durchführen. Dafür werden ausgewählte Nutzergruppen angesprochen, wie Familien mit Kindern sowie Personen mit Seh- und Mobilitätseinschränkungen. Hierbei werden Informationen über Anforderungen an Planung und Anreise, Orientierung, Zugänglichkeit und Nutzbarkeit der Inhalte der Buchmesse abgefragt, beobachtet und dokumentiert.
Des Weiteren sind alle Messebesucher eingeladen, von Mittwoch bis Samstag, 11.-14. Oktober, täglich um 17.00 Uhr und am Sonntag, 15. Oktober, um 10.00 Uhr in Raum 68 Halle 3 Ost (Via-Ebene) an Gesprächsrunden mit anderen Besuchern sowie Mitgliedern des Forschungsteams der TU Darmstadt teilzunehmen und dabei Anregungen zu Anforderungen an eine barrierearme Buchmesse einzubringen. Aussteller auf der Frankfurter Buchmesse haben zudem die Möglichkeit, mit ihrem Messestand an der Studie teilzunehmen. Geplant ist, vor Ort Feedback von Messebesuchern zu Zugänglichkeit und Nutzbarkeit des Standdesigns einzuholen. Erfasst werden Eindrücke und Einschätzungen der Messebesucher zu Zugänglichkeit und Nutzbarkeit der Stände und Veranstaltungsbereiche.
Für die Studie werden noch Teilnehmer gesucht. Familien mit Kindern unter 12 Jahren, Senioren und Menschen mit Mobilitätseinschränkung sowie Menschen mit Seheinschränkung, die gerne an den vorgegebenen Tagen einen ca. zweistündigen Spaziergang über die Frankfurter Buchmesse zusammen mit dem Forschungsteam unternehmen möchten, melden sich bis zum 6. Oktober 2017 per Mail an buchmesse@stadt.tu-darmstadt.
Die Termine für die Spaziergänge sowie weitere Informationen finden Sie in den Info-Flyern:
Donnerstag, 12.10.: Interviewspaziergänge mit Besuchern mit Mobilitätseinschränkung
Freitag, 13.10.: Interviewspaziergänge mit Besuchern mit Seheinschränkung
Samstag, 14.10.: Interviewspaziergänge mit Familien mit Kindern unter 12 Jahren