»Tartuffe« von Molière

SST

Molières „TARTUFFE“   ist eine der skandalträchtigsten Komödien der Theatergeschichte. Nach der Uraufführung1664 verboten und erst Jahre später in einer zensierten Fassung gezeigt, hatte ihr Autor mit unvergleichlich spitzer Feder eine Gruppe dem Gelächter preisgegeben, die besonders empfindlich reagierte: Heuchler. Dabei ging es Molière weniger um Religionskritik als vielmehr um das korrupte „Bodenpersonal“ der Kirche, das sich sofort in Tartuffe erkannte. Mit der Attitüde des asketischen Mönchs versucht dieser, sich den Besitz Orgons zu erschleichen, der vom schlechten Gewissen gepeinigt wird. Tartuffe will das Geld, eine Affäre mit Orgons Frau und – als ob dies nicht genug wäre – die Ehe mit dessen Tochter. Fast gelingt sein Plan sogar …

Regisseur Michael Talke (u. a. „Wassa Schelesnowa“, „Der Elefantenmensch“) lässt Molières Komödie vordergründig in barocker Opulenz schwelgen und spielt mit großem Gestus das Komödiantische aus, um uns eine gar nicht ferne Gesellschaft vor Augen zu führen, die anfällig geworden ist für Demagogie und Fanatismus.

Die Bühne entwirft Barbara Steiner, die Komödie stammen von Agathe MacQueen. Für die Bühnenmusik zeichnet Alexandra Holtsch verantwortlich.

Neben Christian Higer in der Titelrolle spielen Silke Buchholz, Yevgenia Korolov, Gabriela Krestan, Nina Schopka – Marcel Bausch, Cino Djavid, Klaus Müller-Beck, und  Robert Prinzler.

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