Burgfolk MMXVI – The (glorious) Final Chapter

2016 scheint das Jahr der Abschiede und der letzten musikalischen Kapitel zu sein. Vor 2 Jahren kündigte der Graf von Unheilig dass 2016 sein letztes Jahr sein würde. Anfang des Jahres teilte auch die A-Capella Band Wise Guys, dass dies auch ihr letztes Jahr sein würde… Im August gab auch Jini, die Lead Sängerin von Luxuslärm bekannt dass es die Band ab 2017 nicht mehr geben würde.

Am 29. Juli, war es Michael Bohnes, Veranstalter vom CastleRock und vom Burgfolk  beim Schloss Broich, in Mühlheim an der Ruhr, der mitteilte das dies auch das letzte Mal  für diese Veranstaltung sein würde. Mitten im Ruhrgebiet bildet das Schloss Broich eine malerische Kulisse für ein solches Ereignis und die Zuschauer dort sind feierwütig und wunderbar offen und freundlich. Außerdem ist die Distanz zwischen Publikum und Künstler bei weitem nicht so groß wie bei anderen Festivals. Man hat immer mal wieder die Möglichkeit für Begegnungen mit Künstlern.

Dieses Jahr waren Reliquiae, Pyrates!, FolkNoir, Saltatio Mortis, Krayenzeit, Mythemia, The Aberlours, Ingrimm, Ski’s Country Trash, Rapalje und Russkaja dabei.

Alea  von Saltatio Mortis, lud alle Anwesenden wirklich das Beste aus diesem Fest zu machen. Und alle taten es: auch als ein starker Regen einsetzte ging keiner fort: es wurde gesungen, getanzt und gelacht.

Einige andere Künstler haben uns auch ihre Eindrücke mitgeteilt.

Comatus von Reliquiae, die das Festival am Freitag eröffnet haben, erzählt uns dass er, persönlich, schon mehrfach als Besucher auf dem Burgfolk war und es als sehr stimmungsvolles Festival kennengelernt hat: „Da ich auch für das Booking der Band zuständig bin, war es mir natürlich ein Anliegen, auch mit meiner Band dort einmal zu spielen. Umso glücklicher bin ich, dass wir es in diesem Jahr noch geschafft haben. Natürlich stimmt es ein wenig traurig, dass in diesem Jahr das letzte Burgfolk stattfand, wir haben es jetzt auch von der Künstlerseite erlebt und müssen sagen, dass es ein wirklicher Verlust ist. Das Team um Michael Bohnes hat wirklich sein Bestes gegeben, den Künstlern den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Und Michael stand bei jedem Konzert im Zuschauerraum und hat sich die Konzerte angesehen. Da merkt man, dass er für die Sache brennt!“.

Van Thomas von Mythemia, meinte:“ Das Burgfolk ist eines dieser Events, dass wir immer auf dem Schirm hatten, tolle Location, nette Bands. Aber irgendwie hat es keiner von uns geschafft als Zuschauer da zu sein. Umso mehr hat es uns gefreut, als wir die Zusage für das Burgfolk erhielten. Bisher nie geschafft, aber nun ein Teil davon. Das ist wie bei mir und den MPS Märkten, das habe ich privat auch versäumt, bis wir dieses Jahr dort spielen durften. Dementsprechend gemischt sind meine/unsere Gefühle. Wir sind froh dabei gewesen zu sein, vor allem beim letzten Mal. Die Möglichkeit gibt es in Zukunft nicht mehr. Offensichtlich ist es schade, denn wir wären gerne wieder gekommen“. So auch Towky: “Das Burgfolk war für mich persönlich vor einigen Jahren tatsächlich eines meiner ersten Konzerte / Festivals auf denen ich privat war und wenn ich es geschafft habe, war ich die letzten Jahre so oft es ging auch mit dabei. Von daher stand es auch auf meiner “da muss ich unbedingt als Musiker mit dabei sein”-Liste und ich habe mich natürlich umso mehr gefreut, das wir für das Burgfolk eingeladen worden sind. Das es das Burgfolk so nicht mehr gibt finde ich sehr schade und hoffe, das vielleicht das CastleRock etwas “folkiger” wird.”

Was macht das Burgfolk so besonders? Nicht nur das abwechslungsreiche Programm, sondern auch die familiäre Atmosphäre und die Offenheit neue Gruppen zu entdecken und auch einen Künstleraustausch anzuregen.

Markus von Krayenzeit (die im Herbst zusammen mit Schandmaul auf der Leuchtfeuer Tour wiederzutreffen sind und beim Festival einige Lieder aus dem neuen Album dass am 24. August erschienen ist gespielt haben)  ist ähnlicher Meinung: „Das Burgfolk war letztes Jahr das erste Festival für das Sommerbooking, dass uns bestätigt hat und wir haben uns deshalb schon fast ein Jahr gefreut hier spielen zu können – vor allem mit so vielen coolen Kollegen. Jetzt, wo wir das Festivalgelände mit eigenen Augen gesehen haben ist es doppelt schade, dass diese geniale Location nun nicht mehr fürs Burgfolk genutzt wird und das Burgfolk seine Pforten schließt. Sehr, sehr schade“.

Die Pirates!   bestätigten uns dass sie eine grandiose Zeit beim Burgfolk hatten: die Location ermöglichte allen, Besuchern, sowie Künstlern, eine magische  Zeitkapsel zu erstellen in der nur Musik im Vordergrund stand. Die durchgehende Freundlichkeit aller Anwesenden (Besucher sowie Organisation) war etwas Einzigartiges… „es ist einfach schade dass es nicht mehr stattfinden wird. Wir sind einfach dankbar dass wir bei dieser letzten Party ein Teil sein durften. Es war uns eine große Ehre“.

Auch Oliver S. Tyr von FolkNoir war selbst schon mehrere Male auf dem Festival: „Ich finde es schade, weil gerade das Burgfolk eins der Festival war die *riskiert* haben, und Bands gebucht haben die man nicht immer auf anderen Festivals gehört hat und ihnen somit die Möglichkeit geboten haben vor einem größeren Publikum zu spielen. Ich finde es persönlich wirklich sehr sehr schade“

Hardy, von Ingrimm „ Wir sind zum zweiten Mal beim Burgfolk dabei. Das erste Mal war, wenn ich mich nicht irre, 2006. Wir hatten vom Ganzen einen sehr guten Eindruck bekommen: viele nette und gute Leute, ein perfektes Team… einfach sehr schöne Erinnerungen. Als wir mitbekommen haben, Anfang August, dass es das letzte Mal war, fanden wir es einfach schade. Für uns ist es eine Ehre beim letzten Mal dabei sein zu können, auch weil wir ja nicht von Anfang an dabei waren. Wir werde viele gute Erinnerungen mitnehmen und hoffe auch viele hier den Besuchern zu lassen“.

Aber wie hat sich Michael Bohnes, der Veranstalter dabei gefühlt?

„Das Burgfolk ist die folkloristische Schwesterveranstaltung vom CastleRock, für mich quasi mein zeitgeborenes Kind. Es aus wirtschaftlichen Gründen aufgeben zu müssen macht mich sehr traurig. Als wir 2002 entschlossen die Veranstaltung vom CastleRock abzukoppeln, weil die Location es nicht schaffen konnte so viele Besucher aufzunehmen. Da wir keinen anderen Ort suchen wollten, haben wir beschlossen eine zweite Veranstaltung am selben Ort anzubieten. Allerdings, in den letzten Jahren, haben wir bemerkt dass wir nicht mehr kostendeckend arbeiten konnten (wahrscheinlich auch aufgrund der, inzwischen, sehr vielen Mittelaltermärkte??). Das dieses Festival immer sehr stimmungsvoll war habe ich mir gewünscht dass es besonders beim letzten Mal, es wirklich eine Feier wird als gäbe es kein Morgen mehr“.

Und so war es wirklich: ein genialer Abschluss, mit tosender Musik und  ein Publikum das wehmütig und doch hoffnungsvoll bis zur letzten Note  jedes einzelnen Lied gefeiert hat.

Ab nächstes Jahr wird das CastelRock wieder diese musikalischen Facetten anbieten… die Leidenschaft für die Musik bleibt weiterhin bestehen.

 

 

Elisa Cutullè

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