Für sein zweites Handlungsballett in dieser Spielzeit greift Ballettdirektor Stijn Celis wieder zu einem großen Stoff der Weltliteratur: »Bernarda Albas Haus«. Diese Tragödie ist das populärste Werk des Spaniers Federico García Lorca (1898–1936), das er nur wenige Monate vor seinem Tod fertigstellte. Es thematisiert die Rolle der Frau in Spanien in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In einer Welt des Kleingeists und der Enge herrscht die Witwe Bernarda Alba nach dem Tod ihre Mannes über ihre fünf Töchter. »Ich verstehe das Stück als eine Parabel auf den zur damaligen Zeit aufkommenden Faschismus«, sagt Celis. „In dieser Familie trauernder Frauen entsteht durch ein autoritäres System eine Gewaltspirale, die in einer Tragödie endet. Diese Entwicklung möchte ich darstellen. «
Die Musik für BERNARDA ALBAS HAUS ist eine Auftragskomposition. In enger Zusammenarbeit mit Stijn Celis kreiert der Flamencogitarrist und Komponist Michio eine musikalische Begleitung, die charakteristische Elemente des Flamenco enthält und gleichzeitig gesampelte Rhythmen integriert. Michio wird die Aufführungen live begleiten.
Die Kostüme kreiert Catherine Voeffray und das Bühnenbild, welches die bedrückende Enge im Haus Bernarda Albas einfängt, wird von Katrin Gerheuser gestaltet.
Mit dem Ballett des Saarländischen Staatstheaters.