Wenn Musik zur Leidenschaft wird- Sing Sing und Marx Rootschilt Tillermanns Gemeinschaftskonzert

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SingSing und Marx Rootschilt Tillermann sind kein unbekannter Name in Saarland: beide sind seit mehr als 12 Jahren musikalisch als Ensembles aktiv.

Sie kamen zu der Entschedigung am 15. November ein Konzert zusammenzumachen. Und es war ein unvergessliches Erlebnis. Musik und Witz waren fester Bestandteil der Show: die Gruppenmitglieder waren einfach locker, professionell und interaktiv mit dem Publikum. Kein Fuss blieb lange still und hier und da summte jemand mit oder wagte manchmal etwas lauter zu singen.

Bodenständige Künstler die dem Publikum erlaubt haben eine Zeitreise in der Musikwelt zu machen mit gelungenen Highlights wie das Lied von Henry Valentino und Drafi Kramer, das umgewandelt wurde und Frauen darstellte die auf junge knackige Männer aus waren.

Wir haben Juergen & Edgar (SingSing) und Michael (Marx Rootschilt Tillermann,) beim Konzert in der Kulturhalle Wehrden getroffen.

 

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Wie ist die Liebe zur A-Cappella Musik entstanden?

Edgar: Ich singe bestimmt schon seit 35 Jahren: Kirchenchor, danach verschiedene Ensembles. Im Jahr 2000 haben wir dann das Ensemble SingSing gegründet. Warum A-Cappella? A-Cappella Musik ist reiner Gesang ohne instrumentalische Unterstützung. Mittlerweile gibt es weltweit richtig gute Ensembles von A-Cappella Musikern die einem immer dazu animieren etwas Neues einzustudieren.

Juergen: Wenn man kein Instrument als Begleitung hat ist auch der Reiz da jeder Stimme Verantwortung zu geben. Jeder muss nicht nur Singen, mit der Stimmer, sondern Musik machen. Wenn man das in eine Gruppe macht, macht es natürlich auch mehr Spaß. Den Anspruch sich zu erfüllen geht in so einer kleineren Gruppe wie unserer, besonders wenn es um A-Cappella Musik geht.

Michael: Wir machen A-Cappella Musik aber auch viel mit Instrumenten, da wir gerne auch Gitarre und Percussions spielen. Wie Edgar schon gesagt hat, gibt es in der A-Cappella viele tolle Gruppen und man merkt dass das Interesse steigt. Ende des Monats, z.B. wird eine der weltbesten Gruppen der Szene, The Real Group aus Schweden, in Neunkirchen auftreten. Das werde wir natürlich nicht verpassen. Vor einiger Zeit- ich glaube es ist schon 10 Jahre her- waren wir im Vorprogramm bei den Neunkircher Nächten im Hofgut Furbach. Wenn ich mich recht erinnere hieß die Veranstaltung „A Cappella Nacht“. Wie sollten vor The Real Group spielen. Damals kannten wir sie noch nicht. Als wir mit der band am Veranstaltungsort angekommen sind, waren die Schweden gerade beim Soundcheck. Ein paar auf unserer Band wollten dann einfach nicht mehr auf die Bühne. Aber ich muss sagen dass, für unsere Verhältnisse, wir an dem Abend auch gut waren. Heute sind bei The Real Group nur noch 2 von der Originalbesetzung dabei, aber auch mit den neuen Mitgliedern liefern sie immer die besten Performances.

Juergen: Heute Abend haben wir auch drei von ihren Liedern im Programm: Big bad World, Lift me up und Run,run,run.

Edgar: Es sind einfach toll geschrieben Sätze und Arrangements. Die dürfen in unserem Programm nicht fehlen. Es sind teilweise auch schwere Passagen drin aber es macht Spaß wenn man es drauf hat.

Juergen: Den Anspruch den diese professionelle Gruppe an sich hat ist ein Ansporn für uns die Lieder nachzusingen. Es macht einfach Spaß. Sonst machen wir auch ganz viele Eigenarrangements.

 

A-Cappella Musik ist gut verbreitet in den USA und teilweise auch in England. In Deutschland, verglichen zu anderen europäischen Ländern die musikalisch sehr aktiv sind, gibt es allerdings sehr viele professionelle A-Cappella Gruppen. Wie erklärt ihr euch das?

Edgar: ich glaube dass das deutschsprachige Liedgut jahrelang in der Schublade gesteckt hat bis dann Gruppen wir Die Prinzen oder Wise Guys, viele deutsche Sachen vertont haben und dies mit großen Erfolg. Das hat wahrscheinlich sehr viele andere Gruppen auch animiert. Wenn man dazu noch die Gruppen nimmt die es in den USA gibt, wie Pentatonics, merkt man eigentlich wie viele fantastischen Sachen es noch gibt und es ist quasi natürlich sich daran zu inspirieren.

Juergen: Der Trend könnte auch daran liegen dass es immer schwerer wird in großen Chören genügend Sanger zu bekommen. So sucht man sich im kleinen Kreis Leute die zusammenpassen, wo die Chemie stimmt und die einfach auch musikalisch zusammenpassen.

Michael: Die A-Cappella Musik ist von der Musik her das menschlichste, das natürlichste das es gibt. Die menschliche Stimmen, wenn man von dem Stöcke klopfen absieht, war die erste Musik.

Was hat euch zu einer Gruppe zusammengeführt?

Juergen: der Grundgedanke war anspruchsvolle Musik im kleinen Kreis zu machen. Erst ging es über den Freundeskreis, dann über Annoncen. So ist z.B. Edgar zu uns zugestoßen, er hat dann jemand dazu gebracht den er kannte und so sind wir dann zusammengewachsen. In diesen Jahren haben wir auch einen Mitgliederwechsel gehabt. Das Ganze ist natürlich sehr zeitintensiv: wir managen uns selbst, wir kümmern uns um die Werbung, arrangieren zum Teil einige Stücke und dazu kommen noch die Proben. Das ist dann schon viel. Reguläre Proben sind einmal pro Woche, zwei Stunden.

Michael: Wir proben gar nicht. Wir proben eigentlich nur wenn wir ein neues Programm, eine neue CD machen, da ja sehr viele Eigenkompositionen enthalten sind. Wenn es so ist dann proben wir schon intensiver. Wenn das Programm allerdings steht, dann proben wir nicht mehr. Oder aber auch wenn wir mal länger nicht gespielt haben, dann treffen wir uns um zu proben.

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Ein Gemeinschaftskonzert. Woher kam die Idee?

Edgar: Es war unsere Idee. Eigentlich, um genauer zu sein: unsere. Wir haben ja schon mehrere Konzerte zusammen mit Maybebop gemacht und ich dachte mir dass es an der Zeit wäre auch mal eine saarländische Gruppe einzuladen. Da gab es nicht viel zu überlegen: die saarländische Gruppe die seit 40 Jahren u.a. auch im A-Cappella Gesang tätig ist, ist Marx Rootschilt Tillermann. Und so haben wir sie gefragt ob sie Lust hätten mit uns zusammen ein Konzert zu machen.

Michael: Für uns war es auch ein großes Vergnügen zuzusagen.

 

Es ist also das erste Mal. Wieso kam es eigentlich so spät zu dieser Idee?

Michael: Das hängt damit zusammen dass wir 2 getrennte Bands sind. Jede Band macht natürlich ihr Programm und da das Saarland nicht so groß ist hat es auch kein ewiges Potential. Man kann zwar mehrere Konzerte organisieren, wie z.B. 15 Konzerte organisieren und trotzdem Leute haben die kommen. Es ist aber dann immer so eine Sache wenn man 2 Gruppen hat, weil es ja nicht unbedingt heißt das doppelt so viele Leute kommen. Und, um es primitiv zu sagen, ist es auch eine Frage des Geldes.: bei 12 Musikern auf der Bühne kann man sich ausrechnen was dabei rauskommt.

 

 

Elisa Cutullè

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