UrbanArt Biennale 2013

Voelklinger huette
UrbanArt Biennale® 2013

Ausstellung im Weltkulturerbe Völklinger Hütte, Möllerhalle
24. März bis 1. November 2013

 

Ab Sonntag, den 24. März 2013, präsentiert das Weltkulturerbe Völklinger Hütte die erste UrbanArt Biennale®. Alle zwei Jahre zeigt das Europäische Zentrum für Kunst und Industriekultur bedeutende Positionen der Kunst, die sich aus dem Graffiti entwickelt hat und bietet damit dieser Kunst ein regelmäßiges Forum. Kunstwerke von Superstars der Szene stehen neben Arbeiten von zahlreichen der gefragtesten jungen Urban-Art-Künstler. Die “UrbanArt Biennale®” im Weltkulturerbe Völklinger Hütte bietet somit einen Überblick über die entscheidenden Positionen der Graffiti-Kunst und die jüngsten Entwicklungen der Urban Art.

 

Zu den Künstlern der “UrbanArt Biennale® 2013” zählen Superstars wie Seen (New York), Jef Aérosol (Lille), JonOne (Paris), Futura (New York), Shepard Fairey (Los Angeles), Cope2 (New York), Phase2 (New York) oder Invader (Paris). Zu den jüngeren Künstlern im Weltkulturerbe Völklinger Hütte zählen Augustine Kofie (Los Angeles), Horfée (Paris), Pro176 (Paris/Valencia), Sozyone Gonzales (Brüssel/Valencia), Finok (Sâo Paulo), Morten Andersen (Aalborg/Berlin), Vhils (Lissabon/London) oder Smash137 (Basel). Insgesamt sind 36 internationale Künstler mit Werken vertreten. Damit ist die “UrbanArt Biennale®” im Weltkulturerbe Völklinger Hütte eine der bedeutendsten Werkschauen dieser jungen Kunstrichtung des 21. Jahrhunderts.

 

Die Urban Art steht auf der Schwelle, museal zu werden, erste Werke haben Einzug gehalten in die Museumssammlungen. Die UrbanArt Biennale® im Weltkulturerbe Völklinger Hütte bietet eine umfassende und systematische Darstellung der Urban Art. Sie dokumentiert aber auch die Transformation dieser Kunst auf dem Weg von der Straße in die Museen. Der kongeniale Ausstellungsraum für diesen Transformationsprozess ist die Möllerhalle des Weltkulturerbes Völklinger Hütte mit ihren rostbraunen Staubwänden und den begehbaren Silotaschen. Hier wurden einst Rohstoffe für den Hochofenprozess der Völklinger Hütte gelagert. Heute ist sie ein spektakulärer Ausstellungsraum mit einer Fläche von 10.000 Quadratmetern.

 

Die “UrbanArt Biennale®” im Weltkulturerbe Völklinger Hütte präsentiert die Urban Art als eine spannende und zukunftsweisende Form der bildenden Kunst. Sie zeigt, wie zeitgenössische Urban-Art-Künstler klassische Formen des Graffiti wie das “Writing” oder das Schablonen-Graffiti zu einer spezifischen und eigenständigen Kunst weiterentwickeln.

 

“Die Urban Art ist eine der spannendsten Entwicklungen der internationalen Gegenwartskunst. Deshalb haben wir uns entschlossen, dieser jungen Kunstform im Weltkulturerbe Völklinger Hütte ein regelmäßiges Forum zu bieten. Ein weiterer Grund ist die Möllerhalle des Weltkulturerbes Völklinger Hütte. Sie bietet der Urban Art einen idealen Ausstellungsraum”, sagt Meinrad Maria Grewenig, Generaldirektor des Weltkulturerbes Völklinger Hütte.

 

Die Künstlerauswahl zur  “Urban Art Biennale 2013” erfolgte in Zusammenarbeit mit art conexxion, Saarbrücken, und dem Urban-Art-Künstler Reso, der aus dem Saarland stammt und international bekannt ist.

 

UrbanArt Biennale® 2013 – Die Kunst des 21. Jahrhunderts

 

Ende 2008 gewann Barack Obama die US-Präsidentschaftswahl mit dem legendären Schlagwort “Change”. Das Signet zu dieser Kampagne gestaltete der langjährige amerikanische Street-Art-Aktivist Shepard Fairey. Es zeigt das Konterfei des Präsidenten Barack Obama und die Schlagwörter “Hope” und “Change”. Dieses Plakat wurde zur Ikone der gesamten Wahlkampagne von Barack Obama und richtete schlagartig ein Augenmerk auf die neue Urban-Art-Szene.

 

Die Wurzeln der Urban Art liegen in der Graffiti-Kunst im ausgehenden 20. Jahrhundert. Zu den Graffiti-Helden zählen der “Godfather of Graffiti”, Seen (New York), und Futura (New York), der 1981 mit der Punk-Band “The Clash” tourte und live auf der Bühne seine Graffiti-Kunstwerke schuf. Von beiden sind Werke zu sehen. Mit einer neuen Arbeit im Weltkulturerbe Völklinger Hütte vertreten ist eine weitere New Yorker Graffiti-Legende: Cope2. Er wurde durch seine Sprühbilder auf Zügen in den achtziger und neunziger Jahren berühmt. Heute ist Cope2 ein anerkannter Urban-Art-Künstler.

 

Aus dem klassischen Stil des “Writing”, bei dem es darum geht, seinen Namen im öffentlichen Raum zu hinterlassen, hat sich eine neue Kunstform entwickelt, die so nur aus dem Graffiti entstehen konnte. Eine Mischung aus Kalligraphie, abstrakter Malerei und alternativer Subkultur. Zahlreiche Werke der “UrbanArt Biennale® 2013” zeigen verschiedene Spielarten dieser neuen abstrakten Kunstform. Die Kunst von Augustine Kofie ist von moderner Architektur inspiriert, die Kunst von JonOne erinnert an Jackson Pollock. Eine entscheidende Bedeutung für die abstrakte Spielart der Urban Art spielt die Schrift. Exemplarisch hierfür ist die Kunst von Retna (Los Angeles), der sich aus verschiedenen Einflüssen ein eigenes Alphabet erschaffen hat. Kunstwerke der Urban Art, die den Namen des Künstlers variieren, sind ein geschriebenes Selbstporträt.

 

Figurativer ist die Kunst, die auf die Tradition des “pochoir”, des Schablonengraffiti, aufbaut. Mit Blek le Rat und Miss.Tic, deren Arbeiten 2011 im Weltkulturerbe Völklinger Hütte zu sehen waren, ist Jef Aérosol einer der herausragenden Vertreter dieser Kunstrichtung. Die Verbindungen zwischen der Pop-Kultur und der Urban Art zeigen exemplarisch die Arbeiten von Speedy Graphito (Paris). Er lässt sich von der Welt der Comics und der Computerspiele inspirieren und nennt sich den “Spiderman der zeitgenössischen Kunst”. Seit jeher gibt es enge Querverbindungen zwischen Rap und Graffiti. Das gilt für legendäre Graffiti-Künstler wie Rammellzee oder Phase2. Aber auch ein junger Urban-Art-Künstler wie Pro176 hat seine Wurzeln in der Hip-Hop-Kultur und mehrere Alben als Rapper aufgenommen.

 

Die Kunstwerke der Urban Art umweht noch ein Hauch des Underground, der Geruch der Straße. Auch wenn die Künstler jetzt auf Leinwand arbeiten und somit transportable Kunstwerke schaffen, setzt die Urban Art ihren Ursprung auf den Wänden und Zügen der Städte voraus. Die meisten Künstler der UrbanArt Biennale® 2013 arbeiten sowohl im Atelier als auch im öffentlichen Raum. Je nach Künstler changiert die zeitgenössische Urban Art zwischen Underground, Pop-Kultur und abstrakter Kunst. Das macht die Beschäftigung mit Urban Art besonders spannend.

 

“Der Urban Art wohnt eine unbändige Kraft inne. Viele Arbeiten vermitteln den unbedingten Willen, Zeichen und Statements zu setzen. Sie sind “Momente vor der Explosion”. Die Bilder der Urban Art treten in einen besonderen Dialog mit dem Ort, mit ihrer Umgebung. Das gilt für den urbanen Raum, aus dem sie stammen. Und es gilt auch für den Ausstellungsraum der Möllerhalle. Die besondere Atmosphäre der “UrbanArt Biennale®” im Weltkulturerbe Völklinger Hütte ergibt sich aus dem Zusammenspiel einer Kunst, die von der Straße kommt, mit einem einzigartigen Ausstellungsraum”, sagt Meinrad Maria Grewenig.

 

Die “UrbanArt Biennale® 2013” zeigt auch die internationale Dimension der Urban Art. Das reicht von der Kunst des großen Reisenden Invader bis zu dem jungen Brasilianer Finok, dessen Arbeit “Namastê”, von einer Indienreise inspiriert wurde. Gleichzeitig ist die UrbanArt Biennale® ein Schlüssel zum Kulturverständnis der jüngeren Generation. Urban Art hat ihre emotionalen Wurzeln im alltäglichen Gefühl einer urbanen Zivilisation mit ihren weltweiten sozialen Mediennetzen. Durch die Urban Art kommt eine neue Generation zu den Quellen der Kunst und Kultur.

 

Mit der Ausstellung “Urban Art – Graffiti 21” im Jahr 2011 hat sich das Weltkulturerbe Völklinger Hütte auf Anhieb zu einem der internationalen Zentren der Urban Art entwickelt. Die “UrbanArt Biennale®” bietet den Besuchern des Weltkulturerbes Völklinger Hütte die Chance, regelmäßig die spannendsten Entwicklungen dieser Kunst des 21. Jahrhunderts zu erleben.

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