Marguerite Donlon mit “Plastic Ocean” in Athen

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„Plastic Ocean“ bewegt Athen: Nach zwei Wochen auf dem Kotzia-Platz vor dem Rathaus der griechischen Hauptstadt wurde die  Skulptur des von Marguerite Donlon zusammen mit dem Künstler Fred George initiierten, gleichnamigen Umweltkunstprojekts am Dienstag, dem 14. Mai 2013, verabschiedet. Marguerite Donlon und Fred George waren dabei, als „Plastic Ocean“ mit einem Abschlussfest und künstlerischem Begleitprogramm für die Reise nach Thessaloniki bereit gemacht wurde. Bis zum Ende des Jahres tourt die Skulptur durch Griechenland.

 

Im Internationalen Jahr der Zusammenarbeit im Bereich Wasser macht die griechische Umweltorganisation Clean Up Greece, Partnerorganisation von UNEP/MAP, Clean up the World, Ocean 2012 und WECF, mit „Plastic Ocean“ auf die verheerende Vermüllung der Weltmeere aufmerksam. Die Skulptur, konzipiert von Marguerite Donlon und gestaltet von Fred George, symbolisiert mit ihren sieben, mit Wasser gefüllten Acryl-Glasröhren die sieben Weltmeere. Je mehr Plastikdeckel hineingefüllt werden, desto weniger kann die Luft das Wasser bewegen – der Röhreninhalt erstarrt langsam und wird zum Sinnbild für die zunehmende Verschmutzung der Ozeane durch Plastik.

 

Die Idee dazu hatte die Irin Marguerite Donlon. Sie ist Ballettdirektorin, Chefchoreografin, Regisseurin und Künstlerin am Saarländischen Staatstheater, wo sie die Donlon Dance Company/Ballett des SST zu einer angesehenen und gefragten künstlerischen Compagnie geformt hat. Das Ensemble steht für progressiven, kreativen, mitreißenden Tanz auf höchstem Niveau, der es schafft, ein breites Publikum zu begeistern. Marguerite Donlon gelingt es, mit ihrer Kunst Brücken zu den unterschiedlichsten Themen zu bauen. So sorgte sie 2011 mit dem Tanzabend „BLUE“, der die Verschmutzung der Weltmeere durch Plastikmüll thematisiert, für große Aufmerksamkeit. Die Choreografie präsentiert stark kontrastierende Bilder – einerseits etwa die Schönheit des sauberen Ozeans, andererseits die Vermüllung der Meere mit Plastik.
Um das Bewusstsein für diese Problematik weiter zu schärfen, initiierte sie im Anschluss das Umwelt-Kunst-Projekt „Plastic Ocean“: Rund 3000 saarländische Schüler sammelten im Winter 2011/12 mehr als 70.000 Plastikdeckel, die sie in die sieben Acryl-Glasröhren der „Plastic Ocean“-Skulptur vor dem Saarländischen Staatstheater füllten – ein Sinnbild für die von zunehmendem Plastikmüll bedrohten sieben Weltmeere. In Workshops beschäftigten sich die Kinder und Jugendlichen anschließend mit dem Kunststoff und seiner Verwertung zu Kunst. Die Plastiken, die dabei entstanden, wurden im September 2012 zugunsten wohltätiger Zwecke in einer Auktion versteigert. Danach gingen Projekt und Skulptur auf Reise: Mit einer Tanz-Improvisation und der Installation der „Plastic Ocean“-Skulptur eröffnete das 1. Eco Art Frankfurt Festival inmitten der Mainmetropole. Zehntausende Passanten auf der Frankfurter Zeil sahen dort vom 19. September bis 5. Oktober 2012 die Skulptur.

 

Für Marguerite Donlon, die »BLUE« und „Plastic Ocean“ Anfang April 2013 auf Einladung des Umweltbundesamtes bei der internationalen Meeresmüllkonferenz in Berlin präsentiert hat, ist das eine Herzenssache: „Wir müssen dieses Umweltdesaster immer weiter thematisieren, dafür sensibilisieren. Dass Clean Up Greece dies in Griechenland mit der Skulptur macht, die ursprünglich nur sechs Monate lang vor dem Saarländischen Staatstheater stehen sollte, freut mich sehr.“

»BLUE« und „Plastic Ocean“ bestätigen, was für die Ballettdirektorin des Saarländischen Staatstheaters längst feststeht: „Auch der Tanz kann aktuelle Themen und eine zeitgenössische Problematik aufgreifen, sie widerspiegeln und damit den Menschen vergegenwärtigen. Es war und ist mir ungeheuer wichtig, Menschen zu bewegen, und zwar über die Ästhetik hinaus – auch in der allzu oft auf Ästhetik reduzierten Ausdrucksform Ballett und Tanz.“

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