LA FORZA DEL DESTINO im Grand Théâtre

ok 08_La Forza Del Destino © Vlaamse Opera_Annemie Augustijn© Vlaamse Opera_Annemie Augustijn

Die Macht des Schicksals gehört zu den melodiengetränktesten, eindrucksvollsten und dramatischsten Opern Verdis. Und doch wird sie relativ selten gespielt — jedenfalls gemessen an den populären Werken des Meisters aus Busseto. Die Handlung gilt als eher konfus, die Schauplätze wechseln wild, die Anforderungen an das Sänger-Ensemble und den Chor sind enorm:
Viele Gründe für die Opernhäuser, auf weniger sperrige Verdi-Opern zurückzugreifen.
Dabei gilt heute gerade das Blitzlichtartige der Erzählung, das grelle Ausleuchten der unterschiedlichen Szenen und Milieus als eigentliche Stärke dieser Oper — auch wenn es zu Lasten der dramaturgischen Stringenz geht. Dieser Eindruck wird noch verstärkt und unterstrichen durch die Originalfassung,
die Verdi 1862 für die Uraufführung in St. Petersburg schrieb. Düster, rau, unversöhnlich geht es dort zu, die Konflikte sind weniger verkleistert als in der “Happy-End-Version”, die Verdi 1869 für die Mailänder Scala auflegte, um sein Stück fit zu machen für den italienischen Markt.
Keine Überraschung, dass sich zeitgenössische Inszenatoren wie der vielfach preisgekrönte deutsche Regie-Star Michael Thalheimer zunehmend wieder der kompromissloseren
Ursprungs-Fassung zuwenden.
Der Ausgangspunkt ist dabei der gleiche: Der Indianer-Mischling Alvaro liebt die Adels-Tochter Leonora, ist aber als Schwiegersohn dem klassenbewussten Marchese de Calatrava nicht willkommen.
Durch ein Versehen tötet er den Marchese und setzt dadurch einen jahrelangen Rachefeldzug von dessen Sohn Don Carlo in Gang. Unglaubliche Irrungen, Wirrungen und Täuschungen begleiten fortan das Leben des Trios Alvaro/Leonora/Carlo. Den großen Showdown in einem einsamen Kloster überlebt in der Petersburger Fassung, die auch am Grand Théâtre zu sehen
ist, keiner der Beteiligten — die religiöse Versöhnungs-Apotheose hat Verdi erst später hinzugefügt.
Die Macht des Schicksals braucht brillante Sänger und Darsteller, bis hinein in die mittleren Rollen. Die Produktion der Vlaamse Opera bringt eine Besetzung nach Luxemburg, die keine Konkurrenz mit den großen Bühnen der Welt zu scheuen braucht. Die amerikanische Sopranistin Catherine Naglestad gilt im dramatischen Fach an allen wichtigen europäischen Häusern
und Festivals als erste Wahl, Mikhail Agafonov (Alvaro) bringt Erfahrungen von der Scala über Covent Garden bis zur Wiener Staatsoper mit. Für den Padre Guardiano kommt Bayreuth-Star Georg Zeppenfeld, und als Zigeunerin Preziosilla ist Viktoria Vizin zu sehen und zu hören, die es als Carmen schon bis an die Met gebracht hat.
» Es wird klangliche und kinetische Energie pur geboten, direkt und herausfordernd ins Publikum hingeschleudert; es lodert krass und unverstellt aus dem Orchestergraben.
Man hat einen spielfreudig exhibitionistischen Chor und in Alexander Joel einen GMD, dem pure Energieexplosionen wichtiger sind als weicher Wohlklang. Die Welt » Der Chor, der in Antwerpen atemberaubend präzise und kraftvoll klingt, ist hier keine Ansammlung von Individuen, sondern: die Gesellschaft, der Krieg, die Kirche, das Schicksal… Thalheimer gibt der Oper neben der Künstlichkeit auch die Naivität wieder.

12, 15 & 18 octobre 2013 à 20h00 au Grand Théâtre
En italien, avec surtitres en français & allemand
Durée: environ 2h40 & entracte
Adultes 65 € 40 € 25 € Jeunes 8 €
Grand Théâtre
1, Rond-point Schuman
L-2525 Luxembourg
www.lestheatres.lu
Réservations sous Luxembourg Ticket.lu, c/o Grand Théâtre de Luxembourg, 1, Rond-point
Schuman, L-2525 Luxembourg, tél.: + 352/47 08 95-1 (6 lignes), fax: +352/47 08 95 95 du lundi au
vendredi de 10h00 à 18h30 ou via Internet www.luxembourgticket.lu.

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