Die 20er Jahre. Leben zwischen Tradition und Moderne im internationalen Saargebiet

 

Das Historische Museum Saar präsentiert vom 19. Oktober 2019 bis zum 24. Mai 2020 die Ausstellung „Die 20er Jahre – Leben zwischen Tradition und Moderne im internationalen Saargebiet“. In der von Gottfried Böhm gebauten Ausstellungshalle wird mit umfangreichem Medieneinsatz und zahlreichen Originalobjekten die Zeit des ersten saarländischen Sonderweges bis zur Volksabstimmung 1935 beleuchtet. Zusätzlich widmet sich ein Raum der Kinogeschichte jener Zeit.

 

Die Zwanziger Jahre verbindet man mit Bubikopf, Charleston und Art déco. Mit dem Inkrafttreten des Versailler Vertrages im Januar 1920 schlug aber auch die Geburtsstunde des Saarlands. Unter dem Motto „Saarhundert“ wird im kommenden Jahr das 100-jährige Jubiläum gefeiert. Die Ausstellung „Die 20er Jahre“ beleuchtet die Anfangsjahre des Saarlandes und erweitert den Blick bis zum Anschluss des Saargebietes an das Deutsche Reich. Neben der gut erforschten politischen Geschichte rund um die Besatzungszeit, die französische Grubenverwaltung und den Abstimmungskampf widmet sich ein großer Teil der Ausstellung erstmals dem alltäglichen Leben im Saargebiet.

 

Im Fokus der Ausstellung stehen Themen wie zunehmende Mobilität und Elektrifizierung, die neuen Freizeitmöglichkeiten wie das Kino, die Mode sowie die Frage nach Realität und Mythos der „Neuen Frau“. Aber auch soziale Probleme wie Armut und Arbeitslosigkeit werden thematisiert. Unter den Ausstellungsstücken befinden sich Leihgaben aus dem UN-Archiv in Genf sowie Motorräder, Charleston-Kleider und elektronische Haushaltsgeräte, die den Besuchern das Lebensgefühl vermitteln. Lebendig werden die 20er Jahre außerdem durch den umfangreichen Medieneinsatz und interaktive Stationen. Die Inszenierung ahmt eine Straßenszene mit simuliertem Tag-Nacht-Wechsel nach.

 

Im Rahmen der Ausstellung wird ein umfangreiches Begleitprogramm mit Kostümführungen, Workshops für Kinder, Filmen und einer Vortragsreihe in Zusammenarbeit mit der Staatskanzlei des Saarlandes, der VHS des Regionalverbandes, dem Stadtarchiv Saarbrücken und dem Landesarchiv angeboten. Öffentliche Führungen finden ab Sonntag, den 27.10.2019, einmal wöchentlich um 14 Uhr statt. Die Ausstellung ist dreisprachig gestaltet: Besucherinnen und Besucher aus dem Ausland erhalten am Empfang Broschüren mit französischen und englischen Übersetzungen der Ausstellungstexte. Im Imhof-Verlag erscheint ein Begleitband mit 256 Seiten.

 

Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten Tobias Hans. Sie wurde im Rahmen des Projektes „Maschinenräume“ von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert. Fünf interaktive Module – vom Kino-Raum über eine Station zur Elektrifizierung bis zur Gestaltung der multimedialen Museumsfassade – der vom Historischen Museum Saar konzipierten Ausstellung wurden von K8 Institut für strategische Ästhetik entworfen und realisiert.

Wichtige Partner der Ausstellung sind im Weiteren die Staatskanzlei des Saarlandes und das Landesarchiv. Zu den Kooperationspartnern gehören auch das Stadtarchiv Saarbrücken, das Französische Generalkonsulat und Sharing Heritage. Das Museum bedankt sich darüber hinaus bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Regionalverband Saarbrücken, dem Ministerium für Bildung und Kultur, Saartoto, der Sparkasse Saarbrücken und dem Förderverein für das Historische Museum Saar für ihre Unterstützung.

 

 

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