„Commando a cappella“: Die aktuelle Show von Viva Voce am 11. Januar 2013 in Völklingen

© Maria-Elisabeth Brueck

 

Es ist kein Konzert, sondern eine Show oder, eher, eine Erlebnisreise. In “Commando a cappella” haben  sich VIVA VOCE Gedanken um Besitz und Besessenheit oder um Sinn und Unsinn sozialer Netzwerke gemacht.

Sie hinterfragen, z.B. den Zeitgeist  um festzustellen dass sie selbst Zeitgeister sind. Warum? Weil sie die Stimmfehler besitzen ein 1-A Erlebnis zu liefern sondern auch weil sie sich selbst andere prominente auf den Arm nehmen. Und das mit viel Humour und vollem Akku, obwohl

 

Das Programm, zuweilen sehr interaktive, sieht nicht nur eigene Lieder vor sondern auch innovative und originelle Cover Versionen berühmter Hits.

Die Zuschauer waren kaum zu bändigen:  aufstehen und jubeln war angesagt, denn Basti, David, Heiko, Jörg und MaTe haben wirklich den „Commando a cappella” gegeben.

Aber wer sind diese 5 Knaben?

Es gibt den Saarländer Heiko Benjes, der mit Abstand die längsten Stimmbänder bei VIVA VOCE hat. Man könnte meinen dass es eine technische Manipulation ist, aber es ist wirklich so: er kann  Töne treffen die in solcher Tiefe liegen dass sie fast unmöglich erscheinen. Er ist der einzige der nicht in Bayern geboren oder studiert hat aber es hat es trotzdem geschafft seiner Gruppe das saarländische Flair zu übermitteln da diese, nach der Vorstellung,  Urpils genossen haben.
Mateusz PhoutHavong der internationalste unter allen mit seiner polnischen-vietnamesischen Familie. Seine galante und vornehme Stimme bringt Stimmung auf. So auch  Bastian Hupfer. Nomen ist Omen? Ja: Gestik und extremes komödiantisches Talent lassen ihn nicht so schnell in Vergessenheit geraten.
Jörg Schwartzmanns ist als kleiner Junge in einen Schlagzeugtopf gefallen? Das könnte der Grund sein weshalb  aus seinem Mund so perfekte Drummertöne kommen.
David Lugert könnte ein Star-Tenor auf dem Bayreuther Hügel, sein aber es bevorzugt es so manches weibliche Zuhörerherz höher schlagen zu lassen.

Mit ihm, dem “charming boy” der a-cappella-Szene haben wir uns unterhalten.

 

Ihr seid jetzt seit 10 Jahren zusammen. Wie ist denn alles entstanden?

Wir haben zusammen im Windsbacher Knabenchor in der Nähe von Nürnberg gesungen. Nach dem Stimmbruch sind wir, durch Zufall, in einem kleinen Ensemble gecastet worden und hatten unseren ersten Auftritt. Damals waren wir 3 Leute aus der jetzigen Besetzung. Da waren der Heiko und der MaTe noch nicht dabei.

Das hat uns allen so viel Spaß gemacht dass wir beschlossen haben mal richtig zu proben um zu sehen was dabei herauskommt. Das war 1998-99 wenn ich mich richtig erinnere. Bis 2004 hat sich alles stetig gesteigert so dass wir in dem Jahr den Sprung ins Profigeschäft geschafft haben.

Wann sind Heiko und Mate dazugekommen?

Heiko ist 2004 zu uns gestoßen und MaTe ist seit 4 Jahren dabei.

 

Ihr schreibt selber Lieder: Woher kommen diese kritischen oder lustigen Ideen?

Die Ideen kommen eigentlich daher dass man „wach“ ist und mitbekommen was um einen herum passiert, sei es in der Politik, im Fernsehen oder in der Gesellschaft. Es passiert viel und wenn man mit der eigenen Wahrnehmung aufmerksam ist entsteht etwas. Man sagt ja dass das leben die besten Geschichten schreibt und,  bei uns, schreibt das Leben eben die besten Lieder.

 

Wie ist der Enstehungsprozess? Schreibt ihr die Lieder zusammen oder habt ihr euch die Aufgaben untereinander aufgeteilt?

So kann man es eigentlich sagen. Wie haben für alles unsere Leute. Das Songwriting passiert direkt in der Band: wenn einer eine Idee hat dann arbeitet er die Idee soweit aus bis sie den anderen Mitgliedern vorgestellt werden kann, auch wenn es sich nur um einen Textentwurf handelt. Es kann sein dass das Lied schon quasi fertig ist und komplett übernommen werden kann oder wir müssen noch gemeinsam daran feilen.

 

Gibt es ein Lied das viel Arbeit erfordert hat?

Was ziemlich lange gedauert hat ist das 90er Jahre Hits Medley weil das mit Choreographie ist. Wir haben zusammen mit einem Choreographen gearbeitet weil die Mischung zwischen Choreographie, Kondition und Gesang schon viel Training erfordert. Wir sind keine ausgebildeten Tänzer aber wir geben unser Bestes um es gut und vor allem synchron zu machen.

 

Manchmal würde man etwas machen aber traut sich nicht. Wie ist es für euch?

Aktuell arbeiten wir an einer Nummer von man Klassik und Pop miteinander verschmelzen lassen kann. Wir wurden dazu durch unsere Orchesterkonzerte im Dezember inspiriert wo wir die Möglichkeit hatten mit dem Nürnberger Symphonieorchester 4 Weihnachstkonzerte zu machen. Im Moment arbeiten wir, wie gesagt das  bekannte italienische Volkslied „O Sole mio“ mit der Elvis Version „It’s now or never“ zu vermischen. Ich hoffe dass wir im Frühjahr damit fertig sind. Mal sehen was herauskommt. Da wir ja den Anspruch haben ein Lied erst auf die Bühne zu bringen wenn wir denken dass es fertig ist und wenn wir es als perfekt empfinden.

 

Andere zukünftige Projekte?

Wir arbeiten gerade an einer CD Produktion mit eine lettischen A-Capella Gruppe, Latvian Voices, sie aus sieben Frauen besteht. Sie machen atmosphärische, weltliche um auch kirchliche Musik. Unser Ziel ist es eine Winter-CD herauszubringen mit ihnen herauszubringen. Auch Rolf Zuchowsky, der bekannte Kinderliederkomponist, ist in diesem Projekt dabei. Mal sehen ob es schon für den Winter 2013 klappt.

 

 

Elisa Cutullè

 

Fotomaterial: © Maria-Elisabeth Brueck

 

 

 

 

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