
Wenn künstlerische Neugier, langjährige Freundschaften und gelebte Städtepartnerschaften aufeinandertreffen, entsteht bisweilen etwas von besonderer Strahlkraft. Genau das demonstriert das diesjährige Neujahrskonzert von Ro Gebhardt & Friends in der Bel Etage, das um 20 Uhr beginnt und bei dem sich Musikerinnen und Musiker aus Deutschland, Frankreich, Luxemburg und Berlin zu einem hochkarätigen Line-up vereinen.
Was als kulturelle Verbindung zwischen Partnerstädten begann, hat sich inzwischen zu einer ernsthaften, professionellen und international geprägten Kooperation entwickelt – ein Paradebeispiel dafür, wie kommunale Kulturarbeit künstlerische Exzellenz hervorbringen kann.
Ro Gebhardt – ein Gitarrist mit internationalem Profil
Der Gitarrist, Komponist und Arrangeur Ro Gebhardt zählt seit Jahrzehnten zu den prägenden Stimmen der deutschen Jazz- und Fusion-Szene. Mit seiner stilistischen Vielseitigkeit und seinem unverkennbaren „Groove-Fingerabdruck“ repräsentiert er „Know-How made in Germany“ auf Bühnen im In- und Ausland.
Zum Jahresauftakt präsentiert er Highlights aus zehn Alben der vergangenen Jahre sowie neue Titel der kommenden CD „Blue Music For A Blue Planet“ (Release 2025, Bel Etage). Songs aus diesem Projekt wurden jüngst von der Deutschen Pop-Stiftung zu den besten des Jahres gekürt – darunter der brandneue Titel „Back On Track“.
Ein Ensemble aus vier musikalischen Zentren Europas
Die Besetzung beweist beeindruckende Bandbreite:
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Elora Antolin – Gesang, Nantes/Paris: Die junge französische Vokalistin verbindet Chanson-Leichtigkeit mit jazziger Tiefe und brilliert mit virtuosem Scat („Stella by Starlight“).
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Jan von Klewitz – Saxophon, Berlin: Einer der etabliertesten deutschen Saxophonisten, bekannt für seine stilistische Offenheit von Modern Jazz bis Kirchenmusik-Crossover.
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Jean-Marc Robin – Schlagzeug, Nancy/Paris: Ein gefragter europäischer Drummer mit kraftvoller Handschrift, der in zahlreichen französischen und internationalen Jazzprojekten Akzente setzt.
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Alec Gebhardt – Bass, Bexbach: Der junge Bassist überzeugt mit erstaunlicher Reife, technischer Eleganz und lässigem Drive – Teil einer neuen Generation europäischer Jazzmusiker.
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Ro Gebhardt – Gitarre/Gesang, Bexbach/Berlin: Der künstlerische Kopf des Abends, dessen genreübergreifender Stil Jazz, Latin und Pop mühelos verbindet.
Die Alters-Spannweite von 18 bis 63 Jahren ist kein Nebenaspekt, sondern Programm: Gebhardt versteht Jazz als offenen, generationenübergreifenden Kommunikationsraum.
Repertoire zwischen Jazz, Chanson und Pop – mit internationalem Flair
Das Konzert umfasst nicht nur Eigenkompositionen, sondern auch besondere musikalische Verbindungen über Grenzen hinweg:
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„Le Coq et La Pendule“ – eine Hommage an Claude Nougaro, dessen Chanson-Kunst die französische Jazztradition prägte.
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„Pourrait-il être“ – die französische Fassung von Gebhardts preisgekröntem Song „Could It Be“, Gewinner des 1. Preises im Bereich R’n’B der Deutschen Pop-Stiftung.
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„Stella by Starlight“ – ein Jazzstandard, der hier durch Elora Antolins furioses Scat und die rhythmische Präzision von Ro und Alec eine außergewöhnliche Interpretation erlebt.
Ein Abend, der mehr verspricht als ein Konzert
„Ro Gebhardt & Friends“ steht seit Jahren für musikalische Qualität, spontane Interaktion und programmatische Vielfalt. Doch in dieser Besetzung – getragen von deutsch-französischer Zusammenarbeit und erweitert durch Stimmen aus Berlin, Paris und Luxemburg – erhält das Projekt eine neue, europäisch-kulturelle Dimension.
Jazz, Latin, Pop – at its best: Ein musikalischer Start ins neue Jahr, der die Energie eines ganzen Kontinents bündelt.
Elisa Cutullè
