Eintrittsfreier Museumssonntag in der SSK am 4.1.26

Dieses Werk ist eines der bekanntesten grafischen Selbstbildnisse von Edvard Munch. Es handelt sich um eine Lithografie, die durch ihren starken Kontrast und ihre symbolische Tiefe besticht.

Hier ist eine detaillierte Beschreibung des Bildes:

1. Bildkomposition und Licht
Zentrale Darstellung: Das Gesicht von Munch tritt hell und fast maskenhaft aus einem tiefschwarzen, undurchdringlichen Hintergrund hervor.

Chiaroscuro-Effekt: Der extreme Kontrast zwischen dem weißen Papier (das Gesicht) und der schwarzen Lithotinte lenkt die gesamte Aufmerksamkeit auf den Blick und den Ausdruck des Künstlers.

Der "schwebende" Kopf: Da der Oberkörper fast vollständig im Schwarz versinkt, wirkt der Kopf isoliert, als würde er im Raum schweben. Nur ein schmaler weißer Streifen am Hals deutet einen Hemdkragen an.

2. Physiognomie und Ausdruck
Blick: Munch blickt den Betrachter direkt und frontal an. Sein Ausdruck ist ernst, melancholisch und von einer gewissen Distanz geprägt.

Details: Das Gesicht ist fein gezeichnet, mit markanten Zügen, einem gepflegten Schnurrbart und tief liegenden Augen. Die Linienführung im Gesicht ist sensibel und steht im harten Kontrast zur groben Schwärze der Umgebung.

3. Das Memento Mori: Der Armknochen
Die untere Leiste: Am unteren Bildrand befindet sich ein waagerechter weißer Streifen, in dem ein Skelettarm mit Handknochen dargestellt ist.

Symbolik: Dieser Knochen dient als klassisches Memento Mori („Gedenke des Todes“). Er erinnert daran, dass unter der lebendigen Erscheinung des Künstlers bereits die Vergänglichkeit ruht.

Signatur: Über dem Skelettarm, auf der rechten Seite, hat Munch seinen Namen und die Jahreszahl direkt in den Stein eingeschrieben.

4. Interpretation und Wirkung
Das Porträt entstand in einer Zeit, in der Munch sich intensiv mit Themen wie Angst, Tod und der menschlichen Psyche auseinandersetzte. Indem er sich selbst mit einem Knochen darstellt, rückt er seine eigene Sterblichkeit in das Zentrum des Werks. Es ist kein Porträt gesellschaftlichen Status, sondern eine existenzielle Bestandsaufnahme.

Am Sonntag, 4. Januar 2026, findet wie gewohnt der kostenfreie Museumssonntag in den Häusern der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz statt.

In der Modernen Galerie werden ganztags zahlreiche Führungen und Mitmachaktionen angeboten. Gestartet wird um 10 Uhr mit einer Überblicksführung zu den Highlights der Sammlung. Weiter geht es um 11 Uhr mit der Themenführung Bewegung in der Kunst: Von schnellen, spontanen Pinselstrichen über weite gestische Linien bis hin zum Motiv des Tanzes —das Thema der Bewegung wird auf vielfältige Weise in der Bildenden Kunst aufgegriffen und umgesetzt. Die Führung lädt ein, anhand von ausgewählten Objekten verschiedene Facetten von Bewegung zu entdecken.

Von 11 bis 12 Uhr wird der spannende Kinderworkshop Selbstporträts mit Polyblockplatten angeboten, bei dem sich Kinder und Jugendliche kreativ erproben können. Weiter geht es mit Führungen, die zwei Highlights bereithalten. So findet um 14 Uhr die letzte Führung durch Into the Dark – Grafik von Ensor bis Munch statt, denn die beim Publikum beliebte Ausstellung endet an diesem Tag. Nach dem großen Erfolg der ersten Veranstaltung mit dem als Psycho-Doc bekannten und renommierten Priv.-Doz. Dr. med. Ulrich Seidl, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der SHG-Kliniken Sonnenberg haben Besucher:innen nun die Gelegenheit, ihn um 16 Uhr bei einer Expertenführung zum Thema Düsternis und Seelenleid: Ein Fall für den Psychiater? zu begleiten. Um 15 Uhr findet zudem eine Führung durch die Ausstellung bildspiele-sprachspiele. eugen gomringer im dialog mit sigurd rompza statt.

Im Kreisständehaus am Schlossplatz, das die Alte Sammlung des Saarlandmuseums und das Museum für Vor- und Frühgeschichte beherbergt, wird um 11 Uhr eine Führung durch die Highlights der Sammlung des Museums für Vor- und Frühgeschichte angeboten und um 16 Uhr findet eine Führung durch die aktuelle Ausstellung Was bleibt? Die Zeit der Merowinger statt. Von 13:30 bis 15:30 Uhr dürfen sich groß und klein auf den offenen Workshop Römische Spiele freuen.

Im Deutschen Zeitungsmuseum ist die Ausstellung Die Simpsons – Gelber wird’s nicht zu besichtigen. Bestandteil ist eine Comic-Werkstatt, die für alle Altersgruppen geeignet ist und in der man selbst kreativ werden kann. Um 14 sowie um 15 Uhr findet zudem jeweils eine Führung durch die Ausstellung statt.

Das Programm und der Eintritt sind in allen Häusern frei!

Öffnungszeiten der Museen:

Saarlandmuseum – Moderne Galerie und Kreisständehaus: 10 bis 18 Uhr

Deutsches Zeitungsmuseum: 10 bis 16 Uhr

 

Foto: Edvard Munch: Selbstporträt (mit Armknochen), 1895/nach 1906. Foto: Tom Gundelwein

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