Ausstellung: Die Zeit der Merowinger Posta in arrivo

Goldscheibenfibel aus Grab 4, Wittersheim, Museum für Vor- und Frühgeschichte, Saarbrücken, Foto: Tom Gundelwein / Stiftung Saarländischer Kulturbesitz

 

Save the Date!

Was bleibt? – Die Zeit der Merowinger
30. August 2025 bis 3. Mai 2026
Vernissage: 29. August 2025

 

Ab dem 30. August 2025 widmet sich das Museum für Vor- und Frühgeschichte in Saarbrücken in seiner neuen Sonderausstellung Was bleibt? Die Zeit der Merowinger einer ebenso bedeutenden wie wenig bekannten Epoche der saarländischen Geschichte.

Rund 300 Jahre – vom 5. bis zum 8. Jahrhundert – prägte das fränkische Königsgeschlecht der Merowinger große Teile West- und Mitteleuropas. Unter ihnen entstand das mächtige Frankenreich. Auch das heutige Saarland gehörte zu ihrem Einflussbereich.

Nur wenige Schriftquellen sind aus dieser Zeit überliefert – was bleibt, sind vor allem die Spuren der Bestattungskultur. Grabfunde wie feingearbeiteter Goldschmuck, kunstvoll verzierte Waffen und Trachtbestandteile erzählen von gesellschaftlichen Rollen, Hierarchien und religiösen Vorstellungen.

Die Merowingerzeit ist ein faszinierendes Kapitel unserer Geschichte, das aufgrund der geringen Quelllage oft im Schatten anderer Epochen steht“, sagt Lisa Felicitas Mattheis, kunst- und kulturwissenschaftliche Vorständin der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz. „Mit dieser Ausstellung möchten wir die Machtverhältnisse sowie die sozialen und religiösen Veränderungen im heutigen Saarland in dieser Epoche für die Besuchenden erlebbar machen.“

Der Blick auf die Bestattungskultur eröffnet die Möglichkeit, die tiefgreifenden gesellschaftlichen Umbrüche der Zeit genauer zu beleuchten. Besonders interessant ist dabei der Wandel von heidnischen zu christlichen Glaubensvorstellungen, der sich in der Bestattungspraxis widerspiegelt.

Im Gegensatz zum menschlichen Körper, der dem Verfall unterworfen ist, überdauern viele Dinge, die Menschen mit ins Grab gegeben werden, die Jahrhunderte. Die Auswahl der Beigaben und der Ausstattung gibt dabei Hinweise auf Identität(en), die der Körper selbst nicht mehr kommunizieren kann“, so Dr. Julia Linke, Kuratorin der Ausstellung und Sammlungsleitung am Museum für Vor- und Frühgeschichte.

Die Ausstellung präsentiert neben zentralen Objekten aus dem Bestand der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz auch zahlreiche bedeutende Leihgaben – darunter Funde des Landesdenkmalamts Saarland, des Historischen Museums der Pfalz in Speyer und der Generaldirektion Kulturelles Erbe / Rheinisches Landesmuseum Trier. Alle Stücke stammen aus dem Gebiet des heutigen Saarlands.

„Was bleibt?“ geht der Frage nach, was über Jahrhunderte erhalten bleibt – materiell, aber auch ideell. Es ist eine Einladung, das Frühmittelalter in dieser Region neu zu entdecken und den Menschen zur Zeit der Merowinger auf faszinierende Weise näherzukommen.

 Zur Sonderausstellung bietet das Museum für Vor- und Frühgeschichte für Schulklassen und Kindergruppen unterschiedlichen Alters verschiedene Mitmach-Programme rund ums Thema Merowingerzeit an. Das Angebot reicht von kindgerechten Führungen bis hin zu spannenden Workshops, wo unter anderem Scheibenfibeln nach Vorlage saarländischer Funde oder frühmittelalterliche Taschen gebastelt werden können.

Abbildung:

Goldscheibenfibel aus Grab 4, Wittersheim, Museum für Vor- und Frühgeschichte, Saarbrücken, Foto: Tom Gundelwein / Stiftung Saarländischer Kulturbesitz

Comments are closed.