Bernd Geiling (Jonathan Brewster); Verena Maria Bauer (Elaine Harper) und Raimund Widra (Dr. Einstein) | Foto: Martin Sigmund

Solide Schauspielleistungen können nicht über eine schwache Inszenierung hinwegtäuschen

Am 23. März 2024 feierte die Komödie “Arsen und Spitzenhäubchen” Premiere am Saarländischen Staatstheater. Mit Spannung erwartete das Publikum die Inszenierung des bekannten Stoffes, der 1944 als Filmklassiker mit Cary Grant und Bette Davis in den Hauptrollen Furore machte.

Peter Bilsdorfer als Mortimer Brewster und Anneke Schwabe als Abby Brewster zeigten gute Leistungen. Bilsdorfer verkörperte den charmanten Neffen mit viel Witz, während Schwabe die verbitterte Abby mit der nötigen Härte darstellte. Gaby Sattler und Ilse Ritter als Martha und Elaine Brewster ergänzten das Duo als schrullige Tanten mit skurrilen Eigenheiten.

Die Inszenierung von Christof Mehlers  wirkte jedoch enttäuschend minimalistisch. Das Bühnenbild, bestehend aus einer kahlen Treppe und wenigen Requisiten, bot wenig Raum für Entfaltung. Die Schauspieler agierten oft statisch und zeigten wenig Interaktion miteinander. Der Humor des Films kam kaum auf der Bühne an, was zum Teil an der schnellen Abfolge der Szenen lag. Mit nur knapp 60 Minuten Spielzeit fehlte der Inszenierung die Tiefe und der subtile Witz des Originals.

Die zeitgemäßen und eleganten Kostüme konnten den Mangel an Atmosphäre nicht ausgleichen. Die Musik untermalte die Szenen zwar atmosphärisch, vermochte aber nicht, die fehlende Dynamik der Inszenierung zu überdecken.

Fazit: “Arsen und Spitzenhäubchen” am Saarländischen Staatstheater bot gute Schauspielleistungen, aber eine schwache Inszenierung. Fans des Films werden enttäuscht sein. Theatergänger, die sich auf einen unterhaltsamen Abend mit viel schwarzem Humor freuen, könnten jedoch auf ihre Kosten kommen. Der höfliche Applaus des Publikums am Ende spiegelte die gemischten Gefühle wider.

Elisa Cutullè

Foto: ©Martin Sigmund