Mythos Paris
Fotografie 1860 bis 1960
9.Dezember 2023 bis 10. März 2024
Vernissage: 8. Dezember, 18 Uhr
Die Moderne Galerie des Saarlandmuseums präsentiert vom 9. Dezember 2023 bis 10. März 2024 die Ausstellung Mythos Paris. Fotografie 1860 bis 1960 und zeigt über 200 Exponate mit wertvollen Leihgaben aus prominenten Sammlungen Frankreichs und Deutschlands, darunter das Centre Pompidou Paris, das Museum Folkwang Essen und das Museum Ludwig Köln. Vertreten sind namhafte Künstler*innen, unter anderem Henri Cartier-Bresson, Robert Doisneau, Brassaï, Édouard Baldus, Roman Urhausen und Sabine Weiss.
Paris ist einer der entscheidendsten Orte für die Geschichte der Fotografie. Hier wurde das Patent Daguerres der Welt übergeben. Viele der bedeutendsten Fotograf*innen sind mit Bildern aus dieser Stadt berühmt geworden. Die Motive haben den Mythos der modernen Metropole formuliert. Unser heutiger Blick richtet sich auf das, was wir aufgrund dieser Bilder erwarten.
Die Saarbrücker Ausstellung widmet sich im Jubiläumsjahr des Elysée-Vertrages, der die Freundschaft Deutschlands und Frankreichs als Aufgabe formuliert, Fotografien, die in Paris innerhalb von 100 Jahren etwa zwischen 1860 und 1960 entstanden sind: von dem Album Photographies de Paris von Édouard Baldus aus den 1850er und 1860er Jahren, bis in die Wirkungszeit Otto Steinerts, die 1960 in Saarbrücken endete: dem Ort, an dem er die drei legendären Ausstellungen subjektive fotografie ins Leben gerufen hatte und sein eigenes Werk entwickelte. Dieses wurde maßgeblich von seinen häufigen und längeren Paris-Aufenthalten geprägt.
In diesen 100 Jahren fasziniert die Fotografie nicht nur in technischer, sondern besonders stark in ästhetischer Hinsicht: vom frühen Dokumentarismus, den Baldus mit seinen klaren Kompositionen vertrat, über den Piktorialismus, der mit seinen weichzeichnenden Effekten die Nähe zur Malerei suchte, über das Neue Sehen mit seinen kühnen Perspektiven und der Freude am technischen Fortschritt bis zum fotografischen Humanismus, der von Stars wie Robert Doisneau, Henri Cartier-Bresson, Brassaï oder Sabine Weiss vertreten wird und den Menschen im Zentrum des fotografischen Bildes stellt. All dies hat das Bild von Paris mit seinen Monumenten, seinem Flair, seinen Bewohnern, wie wir es auch heute noch sehen, stark geprägt.
Mythos Paris. Fotografie 1860 bis 1960 stellt einen fulminanten Abschluss der zahlreichen Feierlichkeiten und Veranstaltungen zum Jubiläumsjahr des Elysée-Vertrages dar, der am 2. Juli 1963 in Kraft trat und die Basis für die deutsch-französische Freundschaft bildet. Gleichzeitig stimmt uns die Ausstellung künstlerisch auf Paris als Austragungsort der Olympischen Sommerspiele ein, die uns 2024 erwarten.
Zur Ausstellung erscheint ein reich bebildertes Katalogbuch. Ein facettenreiches Vermittlungsprogramm sowie neu eingerichtete Info-Stationen werden parallel zu dieser Ausstellung auch in der Schausammlung der Modernen Galerie auf vielfältige Weise die Rolle von Paris für die moderne Kunst mit vielen teils überraschenden Einblicken begleiten.
Die Ausstellung wird unterstützt von
Ernst von Siemens Kunststiftung
Staatskanzlei des Saarlandes
Saartoto
Ministerium für Kultur und Bildung Saarland
Gesellschaft zur Förderung des Saarländischen Kulturbesitzes e.V.
Abbildungen:
Édouard Baldus, Notre-dame de Paris, Blatt 1 im Album PHOTOGRAPHIES DE PARIS, 1859-1870, Albuminpapier auf Karton, Saarlandmuseum – Moderne Galerie.