DMITRY ABLOGIN veröffentlicht 2x Diabelli-Variationen: eine Gegenüberstellung

 

Der Pianist, der Neues zu Beethoven sagt

…so titelte die Frankfurter Rundschau als Dmitry Ablogin im Oktober 2021 den 10. Internationalen Deutschen Pianistenpreis für sich entschied. Nun veröffentlicht er mit Ludwig van Beethovens Diabelli-Variationen eines der zentralen Werke des Komponisten und durchleuchtet mit seiner „Abloginischen Feinartikulation“ (Frankfurter Rundschau) die einzigartige Vielfalt dieses zeitlosen musikalischen Mikrokosmos in direkter Gegenüberstellung auf einem historischen und einem modernen Instrument.

 

Ludwig van Beethoven
Diabelli Variationen

Beethoven (1770 – 1827)

33 Veränderungen über einen Walzer

für das Piano-Fort, op. 120

CD 1

Hammerklavier von Nannette Streicher

geb. Stein und Sohn, Wien 1825

CD 2

Konzertflügel F278 von Paolo Fazioli,

Sacile 2018

Dmitry Ablogin // Organum Classics
OGM 222068 //24 Bit HDR
VÖ (physisch): 16. Dezember 2022

VÖ (Digital): im Januar 2023

Die Diabelli-Variationen sind mehr als ein Hauptwerk im Schaffen Ludwig van Beethovens. Sie gehören zu jenen Ausnahmewerken der Musikgeschichte, die sich gegen jede Einordnung wehren. Hans von Bülow hatte mit seiner Prophezeiung recht, dass dieses Werk „musikalische Hirnnahrung für Generationen“ geben würde. Die Wege waren verschlungen, bis Beethoven zu einer endgültigen Gestalt des Werks gelangte. Dazu gehört auch der Umstand, dass der ursprüngliche Entstehungsanlass auf die Aufforderung des Wiener Komponisten und Verlegers Anton Diabelli an prominente Komponisten und Pianisten der Zeit zurückgeht, über ein von ihm gegebenes Thema für einen Sammelband je eine Variation zu schreiben. Beethovens schöpferische Transformation ergab ein Kaleidoskop von 33 Variationen, das von der Etüde bis zur Fuge, vom maskierten Choral bis zum schwermütigen Adagio reicht und darin alle bisherigen Maßstäbe sprengt, die mit der Gattung der Klaviervariation verbunden waren. Als Vergleichspunkt rücken auch die Goldberg-Variationen Bachs, auf deren originalen Titel „Aria mit verschiedenen Veränderungen“ auch der offizielle Titel Beethovens Bezug nimmt: „33 Veränderungen über einen Walzer für das Piano-Forte“.

Ein anderer Aspekt wird in dieser Aufnahme, eingespielt auf einem historischen und einem modernen Flügel, hörbar: Die Diabelli-Variationen sind zeitlose Musik. Die Wiedergabe auf dem 1825 gebauten Flügel von Nannette Streicher demonstriert weniger die Grenzen dieses wunderbaren Instruments als vielmehr seine frappierende Ausdrucksskala. Auf einem Fazioli, der die Spitze des heutigen Flügelbaus präsentiert, besteht die vornehmste Aufgabe der Pianisten vielleicht darin, sich von den Möglichkeiten der virtuosen und dynamischen Entfaltung nicht dazu verführen zu lassen, die einzigartige Vielfalt dieses subtilen musikalischen und klanglichen Mikrokosmos Beethovens zu vernachlässigen.

Dmitry Ablogin wurde von der Presse bereits als „einer der brillantesten und kreativsten Tastenkünstler seiner Generation“ qualifiziert. Er studierte Klavier bei Vladimir Tropp an der Gnessin-Akademie in Moskau und schloss seine Ausbildung dort 2012 mit Auszeichnung ab. Sein ausgeprägtes Interesse für historische Klaviere führte ihn an die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main, wo er bei bei Jesper Bøje Christensen Hammerklavier studierte und seine künstlerische Ausbildung mit dem Konzertexamen beschloss.

Dmitry Ablogin ist Preisträger zahlreicher Klavierwettbewerbe: 1. Internationaler Chopin-Wettbewerb für historische Instrumente Warschau 2018, Internationaler Klavierwettbewerb Nikolai Rubinstein (Paris), Internationaler Pianistenwettbewerb zum Gedenken an Vera Lotar-Shevchenko (Nowosibirsk), German Piano Open (Hannover) und Internationaler Wettbewerb „Musica Antiqua“ für Pianoforte (Brügge). Im Oktober 2021 gewann er den 10. Internationalen Deutschen Pianistenpreis und gab sein Debüt in der Alten Oper Frankfurt mit dem 4. Klavierkonzert von Ludwig van Beethoven.

Dmitry Ablogin ist bei den Festivals „Chopin and his Europe“ (Warschau) und „Miami International Piano Festival“ (USA) aufgetreten und konzertierte in Deutschland, Dänemark, Frankreich, Spanien, Italien, Polen, Russland und in der Schweiz. Als kammermusikalischer Partner tritt er regelmäßig mit dem Eliot-Streichquartett (César Franck Album beim Label Genuin), dem Henschel-Quartett, Alena Baeva, Maryana Osipova, Aylen Pritchin, Alexander Rudin und der Sopranistin Kateryna Kasper auf. Dmitry Ablogin unterrichtet Klavier und Hammerklavier an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main.

 

Foto: Dmitry_Ablogin_2©Kaupo_Kikkas

Comments are closed.