Am 12.12 war es wieder soweit: Die American Drama Group hauchte wieder Dickens Scrooge Leben ein. Und jedes Jahr wird ein kleines Detail geändert: so bleibt es immer spannend.
A Christmas Carol (ins Deutsche meist als „Eine Weihnachtsgeschichte“ übersetzt) ist eine der bekanntesten und beliebtesten Erzählungen von Charles Dickens. Sie wurde im Dezember 1843 mit Illustrationen von John Leech erstmals veröffentlicht.
Das Gastspiel den American Drama Group (wie immer komplett ausverkauft) hat es einmal mehr bewiesen: die weihnachtliche Stimmung muss, spezifisch, durch dieses Stück eingeleitet werden. Wie kann es auch anders sein, wenn man sehen kann, wie sich ein alter Kotzbrocken vom Untier zu einem liebenswürdigen Menschen wandelt?
“Ebeneeeezer” Scrooge, der alte, grantige Geizhals, erhält in einer einzigen Nacht Besuch von Jacob Marley (seinem verstorbenen Partner) und von drei weiteren Geistern (der letzte nur als Licht), die ihm schließlich dazu verhelfen, sein Leben zu ändern, das alles andere als angenehm ist. Der Geist der Zukunft bleibt „ungesehen“: Nichts ist gewiss deswegen sollte man alles mögliche tun um präsent zu leben und das Leben mit anderen zu genießen.
Sozialkritische Töne, von einer Gesellschaft in der es nicht nur um Geld(not) ging. Überall ist Armut anzutreffen: Bettler die sich mit einem Penny zufrieden geben und Familien die sich eine winzige Portion Essen teilen (wenn überhaupt).Wie kann man so eine phantasievolle Geschichte auf die Bühne bringen und die Magie der Weihnacht einflößen? ADG- Europe hat es geschafft: ein einfaches Bühnenbild und gezielte Lichteinsätze. Auch als der Geis noch Bonbons verteilte, war die weihnachtliche Stimmung non gefestigter.
Humbug? Nein, eher das Gegenteil.
Elisa Cutullè
Foto von Nadi Lindsay