Neue Ausstellung ab 11. Dezember: JULIAN ROSEFELDT. WHEN WE ARE GONE

Um das gefeierte neue Meisterwerk EUPHORIA von Julian Rosefeldt, das im Weltkulturerbe Völklinger Hütte seine institutionelle Europapremiere hat, spinnt sich ab dem 11. Dezember eine große Werkschau des Ausnahmekünstlers, der international für seine visuell opulenten und akribisch choreografierten Multi-Screen-Installationen bekannt ist. JULIAN ROSEFELDT. WHEN WE ARE GONE (11. Dezember 2022 bis 3. September 2023) präsentiert sieben seiner zum Teil monumentalen Arbeiten aus den letzten zwanzig Jahren an eigens ausgewählten Orten in und unter der mehr als 6.000 Quadratmeter großen Gebläsehalle mit ihren gigantischen Maschinen: Sie wird so zum kongenialen Schauplatz für die audiovisuellen Gesellschaftsreflexionen des Berliner Multimedia-Künstlers.
EUPHORIA stellt als künstlerische Tour de Force durch die Geschichte des Kapitalismus die Frage, warum dieser bis heute alternativlos zu sein scheint. Drummer geben den Takt vor, ein Chor singt: So wird die bildstark umgesetzte Textcollage von Adorno bis Snoop Dogg über Einstein und die Rolling Stones zur veritablen Film-Oper. Die ebenfalls als institutionelle Europapremiere zu entdeckende Produktion PENUMBRA blickt in außergewöhnlicher Entschleunigung vom Weltraum auf den Planeten Erde als Wüstenlandschaft und taucht durch die Baumkronen eines der letzten Wälder in Slow-Motion-Bilder eines rauschhaften Rave ein. Großes Finale der Menschheit? Endzeitvision? Ausblick in eine nahe Zukunft?

JULIAN ROSEFELDT. WHEN WE ARE GONE ist ein Gesamtkunstwerk aus Film, Tanz, Text und Musik in einem exemplarischen Moment und Monument des Anthropozäns: eine Werkschau als Rückschau auf Geschichte und Gegenwart, deren sinnliche Kraft und gedankliche Tiefenschärfe die Besucher:innen ebenso irritieren wie faszinieren wird.

Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte ist das einzige vollständig erhaltene Eisenwerk aus der Blütezeit der Industrialisierung und zugleich das erste Denkmal dieser Epoche, das in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen wurde. Heute bildet die Völklinger Hütte mit ihren zahlreichen Hallen, Freiflächen und dem fesselnden Gewirr der Rohrsysteme einen einzigartigen Schauplatz internationaler Ausstellungen, Festivals und Konzerte. Zur Kultur gesellt sich die Natur: Das Paradies, hervorgegangen aus der einstigen „Hölle“ der Kokerei, fasziniert durch die Rückeroberung von Teilen des Geländes durch vielfältige Flora und Fauna.

 

Copyright des Bildes: Studio Julian Rosefeldt, Berlin

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