Ausstellung “Helga Griffiths – Sensing the Unseen” im Saarlandmuseum

Helga Griffiths, Identity Analysis (Detail), Installationsansicht Curitiba (Brasilien) 2015, Foto: Vinicius Ferreira.

Die Moderne Galerie des Saarlandmuseums zeigt seit dem 30. April Arbeiten der Künstlerin Helga Griffiths (*1959 in Ehingen/Donau), die als Vorreiterin der geruchsbasierten Kunst mit multimedialen und multisensuellen Installationen und Videoarbeiten international bekannt geworden ist. Die aus dem Darmstädter Raum stammende Künstlerin lotet in ihren raumgreifenden, interaktiven Klang-, Licht- und Videoinstallationen die Grenzen und Möglichkeiten der menschlichen Wahrnehmung aus. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet sie auf diese Weise an der Schnittstelle zwischen Kunst und Wissenschaft. Dabei setzt sich die Künstlerin mit naturwissenschaftlichen Phänomenen, dem menschlichen Körper und der Frage auseinander, was die „Essenz“ des Menschen ist, um dies in ihren alle Sinne ansprechenden Werken aufzugreifen und künstlerisch zu verarbeiten. Immer wieder kooperiert sie dabei mit Forschungsinstituten, um ihre Arbeiten zu realisieren. In ihren Ausstellungen präsentiert sie sogenannte „Experience Spaces“, die durch visuelle, klangliche, olfaktorische oder haptische Impulse beim Publikum Erinnerungen, Gefühle und Ideen auslösen. Dabei besitzen Düfte mit ihrer unmittelbaren und intuitiven Wirkung einen besonderen Stellenwert in Griffiths Kunst.

Museumsdirektorin Andrea Jahn: „Helga Griffiths lässt uns die Welt als einen umfassenden Kosmos erfahren, mit dem wir untrennbar verbunden sind. Dafür hat sie eine eigene künstlerische Sprache entwickelt, die so komplex ist, dass sie nur als Gesamtkunstwerk gelesen werden kann. So geht eine Installation in die andere über, vom fluoreszierenden Mikrokosmos hinein in die Erdgeschichte, hinein in vergangene Landschaften mit ihren Geheimnissen und Herausforderungen bis in die Gehirnwindungen unserer eigenen Existenz.“

Für ihre Ausstellung „Sensing the Unseen“ in der Modernen Galerie hat die Künstlerin ein Gesamtkonzept entwickelt, das Anklänge aus früheren Installationen mit neuen ortsbezogenen Arbeiten verbindet, in denen der menschliche Körper mit seiner Umwelt und den inneren Prozessen der Erde eine abstrakte Verbindung eingeht. Griffiths macht diese unsichtbaren Prozesse in ihren interaktiven Installationen erfahrbar.

In Saarbrücken erwarten das Publikum neue, speziell auf die Bergbaugeschichte des Saarlandes bezogene Werke, zu denen die Besucher*innen selbst in Kontakt treten. Hinzu kommen spektakuläre Arbeiten, wie die raumgreifende Installation „Identity Analysis“, eine Abstraktion des menschlichen Körpers, oder das mehrteilige Werk „18C – Erinnerung an eine verflüchtigte Landschaft“, bestehend aus einer Videoarbeit zur Destillation eines Kohlenstückes, dem ersten aus Steinkohlenstaub hergestellten Diamanten und einer Duftkreation aus der „Essenz“ der Kohle.

Neben zahlreichen internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen, unter anderem im Museum of Contemporary Art, Shanghai (2021), im Museum of Art and Design Milwaukee (2020), im Kunstmuseum Celle (2020, 2014), im Kunstmuseum Mühlheim a. d. Ruhr (2018), in der Kunsthalle Darmstadt (2017), im Convention Center, Santiago de Chile (2016), am Nevada Museum of Art (2013) sowie im Palais de Tokyo, Paris (2002) war Griffiths an den Biennalen von Düren (1998/1999, 2002, 2005), Havanna (2003/2004), Kairo (2006/2007), Seoul (2008) und Curitiba (2015) sowie an der Echigo Tsumari Art Triennale in Japan (2006) beteiligt.

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