Musik für Sie! DasMotto für die neue Saison bringt es auf den Punkt: Die Dresdner Philharmonie ist mit Hingabe, Engagement und höchstem Anspruch wieder live für ihr Publikum da. Chefdirigent Marek Janowski wird mit seinen Programmen die Qualitäten des Orchesters weiter profilieren. Wir haben Jean-Yves Thibaudet als Artist in Residence gewonnen. Rebecca Saunders ist bei uns die erste Composer in Residence. Sie spielen 66 Sinfoniekonzerte, 24 Kammer- und 12 Orgelkonzerte sowie 8 Konzerte mit Weltmusik, Jazz und Film und haben dazu viele Gastkünstler und -künstlerinnen eingeladen. Zwei Festivals und drei Themen- und Gedenktage stellen Ereignisse und musikalische Epochen in den Mittelpunkt. Für Schulkinder und Familien stehen insgesamt 32 Konzerte auf dem Programm, und mit „Nächster Halt: Gorbitz“ zeigen wir einmal mehr, was wir sein wollen: ein Orchester für alle Dresdnerinnen und Dresdner.
Frauke Roth, Intendantin der Dresdner Philharmonie:
„Lebendig, einmalig und kostbar – Livekonzerte sind uns noch wichtiger geworden. Mit Leidenschaft setzen wir in der neuen Saison fort, was uns bewegt, verändert und was wir weitertragen wollen: Musik in vielen Facetten, mit verschiedenem Anspruch und in unterschiedlichen Formaten für jede und jeden.
Ganz zentral ist für mich, dass auf der Konzertsaalbühne, in unseren Kammerkonzerten, bei den Proben des Bürgerchors, in unseren Foyers und immer mehr auch im digitalen Bereich ein wirklicher Austausch zwischen uns und dem Publikum entsteht. Ein Konzert ist wie ein Dialog – zwischen Musik und Seele, zwischen Musikern und Hörern. Wir leben in einer Gesellschaft, die Dialoge wie diese mehr denn je braucht.“
Chefdirigent Marek Janowski
Mit Beethovens Violinkonzert und dessen Streichquartett op. 131 in einer Orchesterfassung eröffnet Janowski die Konzertsaison; als Solistin holt er die 18-jährige María Dueñas an seine Seite. Das Programm knüpft an das Jubiläumsjahr 2020 an, in dem zahlreiche Projekte nicht stattfinden konnten. Dazu gehört auch die Missa solemnis, mit der die Dresdner Philharmonie ihre Zusammenarbeit mit dem MDR-Rundfunkchor fortsetzt. Die Solopartien gestalten Hanna-Elisabeth Müller, Elisabeth Kulman, Christian Elsner und FranzJosef Selig.
Janowskis Programme enthalten oft Gegensätzliches: So stellt er Bartóks Zweites Violinkonzert der Vierten Sinfonie Franz Schmidts gegenüber und kontrastiert in einem anderen Konzert sinfonische Dichtungen von Sibelius und Wagner mit Alban Berg. Mit Werken von Karl Amadeus Hartmann ruft er einen zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Komponisten in Erinnerung. Beschließen wird er die Saison mit Haydns Oratorium Die Schöpfung.
Die Gäste
Auch in der kommenden Saison werden Künstlerinnen und Künstler eingeladen, die klanglichen und musikalischen Möglichkeiten von Orchester und Konzertsaal in gemeinsamen Projekten zu erkunden.
Joanna Mallwitz und Karina Canellakis kommen wieder ans Pult, ebenso Krzystof Urbański, Christian Mӑcelaru, Dima Slobodeniouk, Vasily Petrenko, Stanislav Kochanovsky und Jonathan Nott, um nur einige zu nennen. Auch David Zinman wird nach langer Zeit wieder zu Gast sein. Andrew Manze kommt zum ersten Mal ebenso wie Tianyi Lu, Marie Jacquot, Elim Chan und Thomas Dausgaard.
Die Geigerinnen Lisa Batiashvili, Arabella Steinbacher, Leila Josefowicz, Vilde Frang und Carolin Widmann wurden ebenso eingeladen wie die Pianisten Leif Ove Andsnes, Bertrand Chamayou, Alexander Melnikov, Jonathan Biss und Nicholas Hodges. Thomas Hampson gibt zusammen mit Martin Haselböck an der Orgel einen Liederabend. Und Elisabeth Kulman wird einen ihrer letzten Auftritte als Altistin überhaupt im Saal haben.
Schulkonzerte, Familienprogramme & mehr
Musik beginnt bei den ganz Jungen. Auch deshalb will man, dass jedes Dresdner Schulkind im Lauf seiner Schulzeit mindestens einmal ein Konzert im Kulturpalast mit großem Orchester erlebt. Damit sich das wirklich alle Eltern für ihr Kind leisten können, sind die Schulkonzerte entgeltfrei. Neben Besuchen von Musikern in Schulen, Probenbesuchen durch Schulklassen beim Orchester, Familienkonzerten mit Sarah Willis und Malte Arkona und der festen Partnerschaft mit der 139. Grundschule in Dresden-Gorbitz werden die Angebote für junge Menschen noch erweitert. Dazu zählen zum Beispiel Videoclips mit Phili, dem neuen Maskottchen. Die Figur wird auch in den Familienkonzerten auftreten und steht für das, was man bei Kindern wecken will: Neugier und Freude auf klassische Musik.
Festivals: Herztöne, Nächster Halt: Gorbitz
Schon in der letzten Saison wollte man zur Eröffnung ein einwöchiges thematisches Festival anbieten. Diese Idee sollte zu einer regelmäßigen Einrichtung werden. Mit einem Jahr Verspätung erwartet man die Gäste erstmals zu den „Herztönen“ mit den Schwerpunkten Beethoven, Sciarrino und Mahler. Marek Janowski eröffnet es mit einem Beethovenprogramm. An drei Abenden führen dann alle musikalischen Wege zu Salvatore Sciarrino. Ihn hatte man für die vergangene Saison als Composer in Residence eingeladen und gebeten, ein großes Werk zum 150-jährigen Jubiläum unseres Orchesters zu schaffen. Entstanden ist Piogge diverse (Arten des Regens), fünf Gesänge für Bariton und großes Orchester, dass nun endlich aufgeführt werden kann.
Nächster Halt: Gorbitz! Eine Premiere ist auch der Auftritt in Gorbitz. Die Dresdner Philharmonie steigt im Juli 2022 sinnbildlich in die Tram und fährt ins Straßenbahndepot Gorbitz. An zwei Tagen gibt es dort ein buntes Programm für Familien und alle, die die Philharmonie vielleicht noch nicht kennen. Bereits seit 2017 verbindet eine enge Partnerschaft mit der dortigen 139. Grundschule, wo inzwischen die ersten Samen von Klassikbegeisterung aufgehen, die man gemeinsam mit den Kindern gesät hat.