Teil I: 18. Juli bis zum 18. Oktober 2020
Teil II: 27. Oktober 2020 bis zum 31. Januar 2021 Saarlandmuseum, Moderne Galerie
Das Saarlandmuseum, Moderne Galerie zeigt vom 18.7.2020 bis 31.1.2021 in zwei Teilen die Ausstellung „Boris Becker – Hochbunker. Photographien von Architekturen und Artefakten.“ Boris Becker (* 1961, Köln) ist ein deutscher Fotograf, Filmemacher und ehemaliger Verleger. Motive seiner Arbeiten sind meist Konstruktionen und Details aus Architekturen und Landschaften. Von 1984 bis 1990 schuf er die Reihe
„Hochbunker“, die in der Ausstellung des Saarlandmuseums ausführlich vorgestellt wird. Boris Beckers erste Bunker-Bilder entstanden, noch bevor er bei Bernd Becher an der Düsseldorfer Kunstakademie zu studieren begann. Nun hat der Künstler sein Archiv der Bunker-Aufnahmen ausführlich gesichtet und aus gegenwärtiger Perspektive reflektiert.
Die heute noch zahlreich vorzufindenden Bunkergebäude aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs spielen für Boris Becker seit Beginn seiner künstlerischen Laufbahn eine wichtige Rolle und boten ihm Anlass zur Erarbeitung der ersten umfangreichen Serie innerhalb seines Werks. Als Relikte der Vergangenheit scheinen die Bauten ihrer ursprünglichen Funktion beraubt, sind sie doch vielfach in eine neue Nutzung überführt. Dennoch ist ihr Verweis in die Geschichte stets vorhanden. Boris Becker lotet die höchst unterschiedlichen Bauformen mittels Schwarz-Weiß-Fotografie sowie auch in Farbe aus, betrachtet sie in ihrem zumeist städtebaulichen Umfeld und bildet Oberflächenstrukturen und vorgefundene Details ab.
Die über 190 Exponate umfassende Ausstellung wird in zwei aufeinander folgenden Teilen gezeigt, der erste vom 18. Juli bis zum 18. Oktober 2020, der zweite vom 27. Oktober 2020 bis zum 31. Januar 2021. Die Ausstellung ist in Kooperation mit Boris Becker und der Photographischen Sammlung / SK Stiftung Kultur in Köln entstanden und wurde dort 2019/20 in einer ersten Station mit großem Erfolg gezeigt.
Boris Becker, Sohn des Schriftstellers Jürgen Becker, studierte von 1982 bis 1984 an der Hochschule der Künste Berlin bei Wolfgang Ramsbott und von 1984 bis 1990 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Bernd Becher, dort zuletzt als Meisterschüler.
Becker wird mit seinem Werk zur Düsseldorfer Photoschule gezählt. Für 1997/98 wurde ihm ein Stipendium in der Villa Massimo in Rom zuerkannt. 2010/11 übernahm er eine Vertretungsprofessur an der Kunsthochschule für Medien Köln. Zusammen mit seiner Frau gründete er in der Kölner Innenstadt seine eigene Galerie „Sprungturm. raum für kunst mode buch design film“. 2014/15 nahm Boris Becker an dem Projekt „Mapping the Museum“ in der Modernen Galerie des Saarlandmuseums teil. 2019 erhielt Becker den Kunstpreis der Künstler zur „Die Grosse“. Er lebt und arbeitet in Köln.
Zur Ausstellung gibt es einen dreisprachigen Katalog (dt./engl./frz.), der die Ausstellungs-Exponate sowie den gesamten Werkkorpus der Hochbunker in über 890 Fotografien vorstellt. Erschienen im Snoeck Verlag, mit Texten von Gabriele Conrath- Scholl, Roland Augustin, und einem Langgedicht von Marcel Beyer; Preis: 68 €. Das Buch wurde 2019 von der Photographischen Sammlung / SK Stiftung Kultur, Köln herausgegeben.
Die Ausstellung ist mit freundlicher Unterstützung der VSE AG entstanden.