22 großformatige Arbeiten aus dem Werkzyklus „Macht und Ohnmacht“ des japanisch-saarländischen Künstlers Seiji Kimoto sind in die Sammlung des Historischen Museums Saar übergegangen. Als Ort der Geschichte möchte das Museum, das mit einer original erhaltenen Gestapo-Zelle in seiner Dauerausstellung ein wichtigstes Zeugnis der NS-Zeit an der Saar zeigt, mit der Übernahme einen Beitrag zur saarländischen Erinnerungskultur leisten.
Erstmals 2003 in der Gedenkstätte Hohnschönhausen in Berlin ausgestellt, reiste die erfolgreiche Ausstellung „Macht und Ohnmacht“ durch Deutschland und Europa. Nach Stationen unter anderem in den KZ-Gedenkstätten Mauthausen und Natzweiler-Struthof, in Zagreb, Ljubljana und im Museum Tržič, hat der Zyklus nun ein festes Zuhause im Historischen Museums Saar gefunden. Dort sind sie aktuell zwar nicht zu sehen, aber das Museum unterstützt aktiv Ausleihen. Dr. Kurt Bohr von der Initiative Neue Bremm hatte den Kontakt zwischen Museum und Künstler vermittelt. Zuletzt hatte Kimoto im Mai 2019 in einem grenzüberschreitenden österreichisch-slowenischen Projekt zur Erinnerung an die Opfer des Loibltunnels ein Denkmal auf dem Tunnelvorplatz fertiggestellt.
Die Werke des 1937 in Osaka geborenen und seit Ende der 1960er Jahre im Saarland lebenden Künstlers thematisieren die Wechselwirkung von Macht und Ohnmacht. Sie handeln davon, was Menschen in der Lage sind, anderen Menschen anzutun. Dabei gibt es aber auch Anzeichen des Widerstands und der Hoffnung auf Seiten der Schwachen und Geschundenen. Gleichzeitig steht die Würde des Menschen auch immer im Zentrum seiner Arbeit.
Kimoto hat Innenarchitektur sowie Zen-Malerei in Japan studiert und ist Meister der Tee-Zeremonie. Ab 1968 studierte er an der Kunsthochschule Saarbrücken bei Professor Boris Kleint und begründete die Gruppe 7 mit. Weiterhin ist er Mitbegründer des Bundesverbandes Bildender Künstlerinnen und Künstler im Saarland sowie des Saarländische Künstlerhauses. Seit 1971 ist Seiji Kimoto als freischaffender Künstler tätig und fertigte zahlreiche Kunstwerke im öffentlichen Raum.