Jannik Brunke- Richtung ich

 

Wir haben den All-round Künstler während der letzten Tour getroffen, und uns mit ihm über Musik, Wünsche und Träume unterhalten.

 

Noch sehr jung, aber sehr viel zu erzählen und das durch die Musik: wie kam es dazu?

Ich habe, eigentlich, schon immer Musik gemacht, sodass es schwer zu sagen ist, wann ich eigentlich damit angefangen habe. Am Anfang habe ich Coversongs gespielt, und dachte dass es so reichen würde. Als ich 8-9 Jahre alt war spielte ich, auf der Gitarre, Lieder von James Blunt. Als ich dann meine erste YouTube Coverlied hochgeladen habe, war ich schon 13.

 

Warum hast du beschlossen das Lied auf YouTube hochzuladen? Wie waren die Reaktionen?

Das ist nicht leicht zu erklären. Es war, irgendwie, ein innerer Drang, der mich brachte es mit Menschen teilen zu wollen. YouTube war zur damaligen Zeit noch ganz neu und niemand ahnte, so recht, was es einmal werden könnte. Man muss bedenken dass es schon 9 Jahre her ist und das YouTube, oder besser, das ganze Internet noch ganz anders waren: wir waren uns, damals, glaube ich, noch nicht der ganzen Möglichkeiten bewusst. Um auf mich zurückzukommen, ich hatte einfach gesehen, dass es andere Musiker machten und wollte es auch versuchen. So habe ich ein Mikrophon genommen und es mit meinem Laptop aufgenommen.

Die Reaktionen und Kommentare muss man einfach in Kauf nehmen: auch im *echten* Leben bekommt man ja verschiedene Reaktionen wenn man auf der Bühne ist. Da ich ja, aus einer kleinen Insel stamme, und dort die Möglichkeiten sehr begrenzt waren, war eben YouTube meine Bühne. Und da ich eben aus dem Norden stamme, bin ich an Gegenwind gewöhnt.

 

Was hat sich dann geändert?

Nach einer Weile, allerdings, merkte ich, dass noch mehr dahinter war. Ich war, nicht nur, der Junge mit der Gitarre oder der Stimme, sondern eher der Junge der Etwas zu erzählen hatte und es auch wollte. Ich wollte etwas Persönliches mitteilen. So begann ich, vor 3-4 Jahren, eigene Songs zu schreiben. Und letztes Jahr fing die Reise zu meinem Ich an: Ich wollte einfach mehr über mich, über meine Herkunft und meinen Wünschen erzählen.

Diese Reise hat mich dazu gebracht mich, endlich, mit mir selbst auseinanderzusetzen. Ich wollte herausfinden wer ich bin und was ich will. Es zog mich, zuerst, nach Berlin, aber das hat mir auch nicht mehr gereicht. Im September bin ich dann auf Weltreise gegangen. Ich habe verschiedene Kulturen, in einem engen Raum harmonisch zusammenleben sehen. Es war auch sehr schön zu sehen wie die Menschen auch meine Geschichte hören wollten.

 

Du erzählst sehr viel Persönliches. Wie fühlst du dich dabei ein offenes Buch zu sein?

Dies ist eine schwierige Frage, mit der ich mich, lange, beschäftigt habe. Meine Insel ist, für mich, ein sicherer Heimathafen, aber ich wollte einfach ich sein. Am Anfang hatte ich befürchtet, dass Leute sich nicht damit identifizieren könnten, was aber nicht der Fall war. Ich muss, aber, zugeben, dass es weiterhin Sachen gibt die ich weiterhin nur für mich behalte (Freunde/Familie).

Die Tour: das Bühnenerlebnis?

Es ist ganz besonderes Gefühl. Ich kannte meine Fans, vorher, nur durch Internet, durch Kommentare und Likes und jetzt sehe ich sie, endlich mal live. Beim ersten Konzert in Berlin haben wir das Lied „Ende der Welt“ gespielt. Ich hatte dieses Lieb in Neuseeland komponiert und durfte es, zum ersten Mal, live mit anderen teilen. Es wurde sehr emotional, dass sogar eine Träne gekullert ist.

Elisa Cutullè

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